Logo
Aktuell Fussball

VfL Pfullingen bleibt Fußball-Verbandsligist

1:1 am letzten Spieltag gegen Schlusslicht SKV Rutesheim reicht den Echazstädtern für den Ligaverbleib. Tobias Fulde schreibt die Geschichte des Spiels

Pfullingens Armin Humic spielte mit einem Magen-Darm-Infekt.  FOTO: SCHUELLER/EIBNER
Pfullingens Armin Humic spielte mit einem Magen-Darm-Infekt. FOTO: SCHUELLER/EIBNER
Pfullingens Armin Humic spielte mit einem Magen-Darm-Infekt. FOTO: SCHUELLER/EIBNER

RUTESHEIM. Der Nervenkrimi hat ein Ende, das Zittern ist vorbei und das große Ziel erreicht: Der VfL Pfullingen spielt auch in der kommenden Saison in der Fußball-Verbandsliga. Mit einem 1:1 (1:1) gegen das abgeschlagene Schlusslicht SKV Rutesheim machte das Team des scheidenden Trainers Daniel Güney den Ligaverbleib vor rund 100 mitgereisten Pfullinger-Anhänger perfekt.

»Ich habe ein Stück weit die Situation von Borussia Dortmund vor wenigen Wochen im Kopf«, meinte VfL-Sportvorstand Paul Stingel vor dem Anpfiff. Wie die Borussen gingen seine Pfullinger mit zwei Punkten Vorsprung auf das große Ziel in den letzten Spieltag. Nur, dass dieses nicht die Meisterschaft war, sondern der erneute Klassenerhalt. Nicht ganz einfach für den Kopf. Das weiß auch Stingel. Schließlich ist die Erwartungshaltung darauf ausgepolt, dass das jeweilige Team nichts mehr anbrennen lässt.

Aus dem Nichts der Rückstand

Es war ein schlechtes Verbandsliga-Spiel. Das Niveau stark ausbaufähig. Rutesheim, das mit einem Rumpfkader angetreten ist, wollte nicht viel vom VfL und mauerte in der Verteidigung. Aus dem Nichts erzielten die Hausherren in der 27. Minute die Führung. Dem Team um VfL-Kapitän Matthias Dünkel fiel gegen die Rutesheimer Fünferkette nicht viel ein außer lange Diagonalbälle.

»Jetzt sind wir genau an diesem Punkt, wo wir auf die anderen schauen müssen«, sagte Pfullingens Spielleiter Frank König kurz danach mit ernster Miene. Zu diesem Zeitpunkt war der VfL auf den Relegationsplatz abgerutscht, weil die direkten Kontrahenten FV Biberach und SSV Ehingen-Süd jeweils in Führung lagen.

Fulde wieder Matchwinner

Doch diese prekäre Tabellenkonstellation hielt nicht lange. Denn mit dem Halbzeitpfiff erzielte Mittelfeldspieler Tobias Fulde den so wichtigen Treffer zum Punktgewinn. Innerhalb des Strafraums, aus sehr spitzem Winkel, setzte er den Ball mit voller Wucht in den Knick. Ein Traumtor!Ausgerechnet Fulde muss man an dieser Stelle sagen. Schließlich ist der 28-Jährige, der den VfL verlässt und zu seinem Heimatverein TSV Genkingen in die Münsinger A-Liga zurückkehrt, erst zur Winterpause aus der Pfullinger U 23 fest in den Verbandsligakader aufgerückt. Bereits beim 1:0-Heimsieg gegen Calcio Leinfelden vor drei Wochen erzielte er den goldenen Treffer. Trotz insgesamt nur sieben Einsätzen und wenigen Spielminuten hat Fulde, der in der Mannschaft ein brutales Standing genießt, unter dem Strich einen großen und durchaus entscheidenden Anteil am erneuten Ligaverbleib. Eine tolle Geschichte, die die nimmermüde Kämpfernatur, zu seinem Abschluss beim VfL geschrieben hat.

»Mit diesen finanziellen Mitteln, mit denen wir hier arbeiten ist, es außergewöhnlich und großartig was die Mannschaft und das Trainerteam in dieser Saison erreicht haben«, sagte VfL-Sportvorstand Paul Stingel. Jan Herrmann, Pfullingens sportlicher Leiter, wurde noch deutlicher: »Auch wenn das heute echt keine gute Leistung war, im Bus werden wir die Sau rauslassen. Ganz ehrlich: Wir müssen mal alle auf den Boden der Tatsachen kommen und uns vor Augen führen, dass die Verbandsliga für den VfL keine Selbstverständlichkeit ist.«

Abschließend ergänzte Stingel mit Blick auf die Konkurrenz: »Wir sind im finanziellen Bereich einfach sehr weit unter vielen Landes- teilweise auch Bezirksligisten angesiedelt. Es zeigt, dass es auch noch auf diese Art und Weise geht. Das macht uns umso glücklicher.« (GEA)