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VfL Pfullingen beweist Moral und stoppt den Negativtrend

Verbandsligist VfL Pfullingen hat seinen Negativtrend von zuletzt acht Niederlagen in Serie gestoppt. Gegen den VfR Heilbronn kommt das Team von Trainer Yasin Yilmaz zweimal zurück und holt beim 2:2 (0:1) einen Zähler.

Steht zweimal goldrichtig: Pfullingens Angreifer und Doppelpacker Christian Locher (links).
Steht zweimal goldrichtig: Pfullingens Angreifer und Doppelpacker Christian Locher (links). Foto: STEFFEN SCHANZ
Steht zweimal goldrichtig: Pfullingens Angreifer und Doppelpacker Christian Locher (links).
Foto: STEFFEN SCHANZ

PFULLINGEN. Fußball-Verbandsligist VfL Pfullingen hat seinen Negativtrend von zuletzt acht Niederlagen in Serie gestoppt. Gegen den VfR Heilbronn erzielte die Mannschaft von Trainer Yasin Yilmaz vor 200 Zuschauern ein 2:2 (0:1)-Unentschieden. Wichtigste Erkenntnis aus VfL-Sicht ist, dass das Team intakt ist. Der Gastgeber konnte sich vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich steigern und zwei Mal einen Rückstand egalisieren. »Wir haben Moral bewiesen. Es freut mich für die Mannschaft, dass sie sich zurückgekämpft hat und sich zumindest mit einem Punkt belohnen konnte«, sagte Yilmaz, der engagiert an der Seitenlinie dirigierte und als Erster auf Pfullinger Seite nach 64 Minuten eine Gelbe Karte wegen Meckerns kassierte.

Die erste Halbzeit war spielerische Magerkost aus beiden Seiten. Beiden Kontrahenten merkte man die Verunsicherung an. Der VfL spielte zu viele ungenaue Bälle und Fehlpässe, viele Zweikämpfe gingen verloren und Stockfehler kamen hinzu. Die Gäste ging in der 13. Minute durch Daniel Frimpong nach Flanke von David Scheurenbrand von der rechten Seite mit 1:0 in Führung. »Das ist viel zu einfach«, war von vielen Zuschauern zu hören. Heilbronn verpasste drei Minute später mit einer Dublette der Aktion durch Julian Schiffmann das nächste Tor. Und der VfL? Kapitän Matthias Dünkel hatte in Minute 31 die beste Chance. Sein Chipball kratzte VfR-Kapitän Luca Hofmann aber von der Linie. Auffallend: In diesem heißen Duell im Abstiegskampf gab es zunächst keine Verwarnung.

Schrecksekunde zum Schluss

Eine Schrecksekunde gab es in der 89. Minute. Nach einem Zweikampf zwischen Pfullingens Marco Digel und Nico van Gameren blieben beide Akteure auf dem Rasenplatz liegen. Schnell wurde klar, dass etwas Schlimmeres passiert sein musste, es herrschte absolute Stille. Für Digel ging die Aktion glimpflich aus, mit einer Verletzung an der linken Hand konnte der Innenverteidiger weiterspielen. Schlechter ging die Situation für van Gameren aus. Der Heilbronner kam in der 68. Minute in die Partie und blieb mit einer Kopfverletzung fast regungslos liegen. Waagrecht wurde der Verletzte von insgesamt fünf Spielern beider Teams aus dem Strafraum getragen. Ein Rettungswagen wurde gerufen, der zum Spielende eintraf. »Wir müssen schauen, wie es ihm geht«, sagte VfR-Trainer Markus Lang, der kurz nach Spielende zu seinem Akteur eilte. Insgesamt war die zweite Halbzeit wild. Schiedsrichter Zanin Mustafa entglitt die Partie nach der Pause mit acht Verwarnungen und vielen fragwürdigen Entscheidungen. Feuer im Spiel und bei den Zuschauern war die Folge. (tob)

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich das Yilmaz-Team deutlich verbessert und mutiger, auch wenn nicht alles gelingen sollte. Heilbronn stand defensiv tief und versuchte über Konter Nadelstiche zu setzen. In der 68. Minute bediente Robin Hiller VfL-Stürmer Christian Locher, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einschob. Ein Ruck ging durch die Mannschaft, doch der Nackenschlag folgte nur vier Minute später. Schiffmann nutzte die Unsortiertheit in der VfL-Defensive und traf aus wenigen Metern zur erneuten 2:1-Führung ins kurze Eck.

Doch die Pfullinger gaben sich nicht auf. Vor allem der eingewechselte Youngster Philipp Kendel sorgte über die linke Außenbahn für frischen Schwung. Nach erneutem Pass von Hiller köpfte Locher in der 86. Minute zum 2:2-Endstand ein, es waren seine ersten Saisontore. In der achtminütigen Nachspielzeit drängte der VfL noch. Ein Tor sollte aber nicht mehr fallen. »Mich ärgert es, dass wir das Spiel nicht durchgebracht haben«, berichtete Heilbronns Trainer Markus Lang. (GEA)