ENINGEN. Keine 24 Stunden nach der 1:15-Derby-Niederlage gegen den VfL Pfullingen II am Freitagabend ist Felix Krasser nicht mehr Spielertrainer des Fußball-Bezirksligisten TSV Eningen. Das gab der Verein am Samstag auf seiner Facebook-Seite bekannt. »Wir möchten uns an dieser Stelle für die zweieinhalbjährige Zusammenarbeit mit Felix bedanken und wünschen ihm sportlich und insbesondere persönlich alles Gute«, teilte die Abteilungsleitung um Paul Stingel mit.
»Das sieht nach so einem Spiel natürlich ein bisschen scheiße aus«, gibt Stingel gegenüber dem GEA zu. Er habe von Anhängern des TSV auch vereinzelt die Rückmeldung bekommen, dass nicht der Trainer allein für die 15 Gegentore gegen die Pfullinger verantwortlich ist. Dem stimmt Stingel zu: »Das geht auf das Konto der gesamten Mannschaft.« Stingel stellt klar: »Die Entscheidung wurde nicht aufgrund dieses einen Spiels getroffen. Es geht um die allgemeine sportliche Situation. Das 1:15 war dann das i-Tüpfelchen.«
Dabei ist der Abteilungsleiter, als derzeit verletzter Spieler auch Teil der Mannschaft sehr verwundert, wie das Spiel so gegen die Eninger laufen konnte. »Ich hatte davor das Gefühl, die Mannschaft will, ist voll fokussiert.« Aber nach dem Anpfiff war davon nichts mehr zu spüren. »Die haben uns 90 Minuten an die Wand gespielt. Wir waren immer gefühlte fünf Meter zu weit weg.« Jeder auf der Eninger Sportanlage im Arbachtal sei nach den 90 Minuten schockiert gewesen.Der TSV befindet sich in akuter Abstiegsnot, ist nach der fünften Niederlage im neunten Spiel auf Tabellenplatz 14 abgestürzt. Das Problem ist die Defensive: 40 Gegentore kassierten die Eninger bisher. »Das war auch schon in der letzten Saison unser großes Problem«, meint Stingel.
Interimsweise übernimmt nun Co-Spielertrainer Marc Reinhardt das Team. »Das ist aber keine Dauerlösung, sondern erstmal für die nächsten Wochen«, sagt Stingel. Man suche einen neuen Trainer, »der den Karren aus dem Dreck zieht«. Neue Spieler sollen in der Winterpause keine kommen. »Wir haben die nötige Qualität und auch die Quantität im Kader«, sagt Stingel. Deshalb hat man sich vor der Saison ambitionierte Ziele als den Klassenverbleib gesetzt. Doch die Realität sieht nach der 1:15-Derbyklatsche, die Stingel »historisch« nennt, anders aus. »Es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir das verdaut haben«, meint der Abteilungsleiter, »aber dann müssen wir den Blick nach vorne richten«. (GEA)