TÜBINGEN. Kein Glück hatte die TSG Tübingen beim Erstrunden-WFV-Pokalspiel gegen die Stuttgarter Kickers. Mit 0:2 (0:2) musste sich die Mannschaft von Trainer Michael Frick am Ende geschlagen geben. »Wir haben lange Zeit auf Augenhöhe mitgespielt«, kommentierte Frick. Der Verbandsligist aus Tübingen war durchaus eine harte Nuss für den Oberligisten aus Stuttgart-Degerloch. Mehr noch: Die Kickers sind im baden-württembergischen Oberhaus in der bevorstehenden Runde neben dem SGV Freiberg der Topfavorit.
Das Spiel begann temporeich und munter – nach acht Minuten zappelte der Ball bereits im Netz der Kickers. Der Treffer zählte aber wegen Abseitsstellung nicht. TSG-Keeper Hafiz Aslan musste im Gegenzug in der 18. und 21. Minute gefährliche Schüsse der Kickers entschärfen. Machtlos war er beim Eigentor durch Tim Herrmann (36.). Die Blauen witterten ihre Chance und legten nach: In der 41. Minute klatschte die Kugel an die Latte des TSG-Gehäuses, David Braig konnte kurz darauf nach schöner Flanke unbedrängt zum 0:2 einschieben. Direkt im Gegenzug hätten die Tübinger den Anschluss herstellen können, der Schuss landete jedoch im Außennetz. Die ungewohnt hohe Zuschauerzahl (515 Fans sind für die TSG Tübingen durchaus rekordverdächtig), die Hitze und der große Durst der Anhänger stellte die TSG-Organisation kurzzeitig vor Probleme: kurz vor Ende der ersten Spielhälfte verkündete der Stadionsprecher »das Bier ist aus!« – schnell wurde Nachschub besorgt.
In der zweiten Halbzeit konnte sich keine Mannschaft richtig entfalten. Die Kickers blieben glanzlos, das Spiel wurde zäh. Nur vereinzelt gab es Chancen, für die Gäste vor allem nach Eckstößen. Der aufmerksame Aslan war allerdings auf dem Posten. Die TSG wiederum kam nur selten in den Strafraum der »Blauen«, die den 2:0-Erfolg über die Zeit brachten.
»Die Tübinger haben es uns wahnsinnig schwer gemacht«, urteilte Kickers-Trainer Ramon Gehrmann. »Wir haben alles abgerufen und endlich mal zu Null gespielt.« Der Platz sei schwer bespielwar gewesen, fügte der Coach hinzu. »Uns sind deshalb viele Bälle versprungen. Ich bin aber insgesamt zufrieden.« Tübingens Kommandogeber Frick bewertete das Match als »giftig und schnell. Wir hatten fünf schlechte Minuten, aber auch mehrere Situationen, wo etwas hätte gehen können«. Zudem hätten die Kickers Ruben Reisig in ihren Reihen gehabt, den man fast nicht in den Griff bekommen habe. »Wir haben gut mitgespielt, so lange die Beine getragen haben«, so Frick. (GEA)