TÜBINGEN. In der Fußball-Verbandsliga hat die TSG Tübingen das Heimspiel gegen die SF Schwäbisch Hall vor 100 Zuschauern mit 2:3 (1:0) verloren. Bis zur 87. Minute führte die Mannschaft von Trainer Michael Frick noch mit 2:1, der nächste Dreier im Kampf um den Ligaverbleib war in greifbarer Nähe.
Doch in den Schlussminuten verspielten die Unistädter alles und standen am Ende fassungslos ohne Zählbares dar. »Die Niederlage ist maximal unglücklich. Insgesamt haben wir wenig zugelassen, Einsatz, Disziplin und Taktik haben gestimmt«, sagte Frick enttäuscht.
Als Schiedsrichter Fabian Baiz die Partie abpfiff, stürmte die Gäste-Bank das Spielfeld und feierte ausgelassen einen Sieg in gefühlt letzter Sekunde. Nach 87 Minuten lag der Gastgeber noch mit 2:1 in Front, doch in kürzester Zeit nahm das sportliche Unheil für das Frick-Team seinen Lauf. In der vierten Minute der Nachspielzeit verlor Tobias Haux den Ball unnötig an der Seitenlinie auf Höhe der Mittelinie, nach zwei Pässen stand Günter Schmidt alleine vor dem Tor und setzte das Spielgerät an TSG-Keeper Hafiz Aslan zum 3:2-Siegtreffer ins Tor. Bereits hier fand der erste Platzsturm statt. Kurios: Der Torschütze bindete zwei Minuten zuvor noch die Schuhe von Tübingens Schlussmann Aslan. »Ich bin stolz auf jeden Einzelnen«, jubelte Schmidt.
Doppelpack von Schmelzle
Den ersten Nackenschlag mussten die Unistädter in Minute 87 verkraften, als Daniel Schmelzle eine verunglückte Flanke zum 2:2-Ausgleich im Tor unterbrachte. Bis dahin ließ die TSG kaum etwas zu, verteidigte tief stehend im 5-4-1-System gut gegen den Ball und nutzte die wenigen Chancen im Umschaltspiel. So mit der ersten Möglichkeit nach 23 Minuten: Einen perfekten Standard über Tim Herrmann, Tim Steinhilber, Julio Leitao Gourgel stocherte schließlich Tim Zajonz zur 1:0-Führung über die Linie.
Chancenarme Partie
Schwäbisch Hall hatte viel Ballkontrolle, im Angriffsdrittel fehlte jedoch die Durchschlagskraft. Kurios: Halls Kapitän Daniel Martin traf in der 26. Minute aus wenigen Metern das leere Tor nicht. Schmelzle war es auch, der mit einem platzierten Freistoß aus 18 Metern das 1:1 (62.) erzielte. Die Frick-Elf schüttelte sich kurz und schlug zurück. Nach Vorarbeit von Steinhilber beförderte Tom Vetter aus dem Lauf den Ball aus wenigen Metern zum 2:1 in die Maschen. Insgesamt war das Spiel von wenigen Chancen geprägt. Das bittere Ende für die TSG nahm in der Folge seinen Lauf. (GEA)
DEBÜT FÜR 15-JÄHRIGEN AN DER LINIE
DFB-Referee Hartmann war »Profi wird Pate« mit Jan Schele
Für Jan Schele war die Partie zwischen Tübingen und Schwäbisch Hall etwas Besonderes. Für den erst 15-Jährigen vom SV Eglofs war es das Debüt als Linienrichter in der Fußball-Verbandsliga. »Er hat seine Aufgabe top gemacht«, lobte Schiedsrichter Fabian Baiz (Wangen) seinen Assistenten, der aufmerksam an der Seitenlinie agierte und zahlreiche Abseitssituation richtig erkannte und gleichzeitig ein dickes Strahlen im Gesicht hatte. In der laufenden Runde debütierte der Zehntklässler zudem in der Landesliga, als Schiedsrichter ist Schele zudem in der Jugend sowie in der B-Liga selbst aktiv. In der vergangenen Saison hatte Schele eine große Ehre, als ihn Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hartmann (München) bei der Aktion »Profi wird Pate« bei einem Jugendspiel coachte. (tob)