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Tore, Teams, Titel: Rückblick auf die Saison in der Region

Torjäger, Lichtblicke, Durchmarschierer - der GEA blickt auf die Amateurfußball-Saison 2024/25 zurück.

Torjubel bei den Young Boys Reutlingen: Christos Chatzimalousis (links) und Albert Silov.
Torjubel bei den Young Boys Reutlingen: Christos Chatzimalousis (links) und Albert Silov. Foto: Frank Pieth
Torjubel bei den Young Boys Reutlingen: Christos Chatzimalousis (links) und Albert Silov.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Die Fußball-Punkterunde 2024/25 ist beendet. Höhenflüge, Überraschungen, Abstürze, Auffälligkeiten - der GEA lässt die Saison Revue passieren.

- Höhenflug: Im April 2006 wurde der Verein gegründet, im Jahr 2024 gelang der erstmalige Aufstieg in die Verbandsliga, in der das Team in den vergangenen Monaten für Furore sorgte. Die Rede ist von den Young Boys Reutlingen, die als Neuling auf einem überaus respektablen vierten Platz landeten. »Wir haben eine sensationelle Runde gespielt«, lautet das Fazit von Trainer Volker Grimminger. Die Entwicklung seiner Truppe, die in der Rückrunde lange Zeit auf Schlagdistanz zu Relegationsplatz zwei lag, sei »beeindruckend« gewesen. Die Young Boys blieben vom 2. November vergangenen Jahres bis zum 19. April zwölf Spiele in Folge ungeschlagen und heimsten dabei 32 Punkte ein.

- Young-Boys-Gewinner: Für Grimminger ist Christos Chatzimalousis der »Spieler der Saison«. Der 27-Jährige sei »als rechter Verteidiger vom VfL Pfullingen zu uns gekommen«, so Grimminger. »Ich habe ihn dann als Achter aufgeboten. Seine Entwicklung ist beeindruckend.« Der Grieche habe nicht nur einige herausragende Auftritte gehabt, sondern auch »extrem konstant« gute Leistungen abgeliefert. Chatzimalousis kam 27 Mal zum Einsatz und trug sich zehn Mal in die Torschützenliste ein.

Meisterjubel beim SV Walddorf. Sektduschen, Tänze und ein lautstarker Max Schraitle, der mit Megafon seine Mitspieler anfeuert.
Meisterjubel beim SV Walddorf. Sektduschen, Tänze und ein lautstarker Max Schraitle, der mit Megafon seine Mitspieler anfeuert. Foto: Dieter Reisner
Meisterjubel beim SV Walddorf. Sektduschen, Tänze und ein lautstarker Max Schraitle, der mit Megafon seine Mitspieler anfeuert.
Foto: Dieter Reisner

- Doppel-Meister: Die Kicker des SV Walddorf haben doppelten Grund zum Jubeln. Die erste Mannschaft holte in souveräner Manier den Titel in der Kreisliga A und kehrt damit auf Anhieb ins Bezirks-Oberhaus zurück. Die Zweite wurde Meister in der B-Liga-Staffel 5 und schaffte damit zum zweiten Mal den Sprung in die Kreisliga A. In der Saison 2013/14 gehörten die Walddorfer nur eine Saison der Bezirksliga an, zuletzt kämpften sie von 2022 bis 2024 zwei Spielzeiten in der 8. Liga um Punkte. Nach dem Gesetz der Serie müsste der SV Walddorf nun drei Jahre der Bezirksliga angehören.

Beim Torabschluss: Hakan Güney (weißes Trikot) vom TSV Mähringen.
Beim Torabschluss: Hakan Güney (weißes Trikot) vom TSV Mähringen. Foto: Frank Pieth
Beim Torabschluss: Hakan Güney (weißes Trikot) vom TSV Mähringen.
Foto: Frank Pieth

- Torhungriger Oldie: Hakan Güney ist 42 Jahre alt und war noch nie so treffsicher wie in der abgelaufenen Spielzeit. 13 Mal hat er sich beim A-Ligisten TSV Mähringen in die Torschützenliste eingetragen - diese Marke hat er zusammengerechnet in seiner gesamten Laufbahn nicht erreicht. Entdeckt wurde Torjäger Güney von seinem Trainer Uli Ruoff. Bei seinen bisherigen Stationen TSV Sondelfingen, TuS Metzingen und Anadolu SV Reutlingen kam Güney in der Regel als Innenverteidiger zum Einsatz. In Mähringen spielte er zunächst auch in der Abwehr-Zentrale, ehe ihn Ruoff in den Sturm beorderte. »Hakan ist technisch stark, kann den Ball gut behaupten und hat auch einige Tore vorbereitet«, lobt Ruoff den Oldie, der sich vor Saisonbeginn in erster Linie deshalb dem TSV Mähringen anschloss, weil er mit seinem Bruder Muhammet zusammenspielen wollte.

- Durchmarsch: Vor einem Jahr feierte der FC Rottenburg die Meisterschaft in der Bezirksliga, in dieser Runde durfte das Team von Erfolgstrainer Marc Mutschler in der Landesliga den Meisterwimpel entgegennehmen. Den Durchmarsch von der Bezirksliga Alb in die Verbandsliga hat zuvor nur der SV 03 Tübingen geschafft. In der Saison 1992/93 führte der viel zu früh verstorbene Lothar Baumbach Tübingen zum Titelgewinn in der Bezirksliga. In der Spielzeit 1993/94 stand Peter Zeidler, der es später bis zum Bundesliga-Trainer (VfL Bochum) schaffte, führte den Nulldrei in der Landesliga auf Platz eins. Die Verbandsliga war damals für den SV 03 Tübingen dann doch eine Nummer zu groß - 1994/95 stieg das Team aus dem württembergischen Oberhaus ab.

Enttäuschung bei Jack Rein (links) und Ercan Acar (2. von links) von der TuS Metzingen; Jubel bei Leon Mohl und Björn Zondler (r
Enttäuschung bei Jack Rein (links) und Ercan Acar (2. von links) von der TuS Metzingen; Jubel bei Leon Mohl und Björn Zondler (rechts) vom TSV Gomaringen. Foto: Joachim Baur
Enttäuschung bei Jack Rein (links) und Ercan Acar (2. von links) von der TuS Metzingen; Jubel bei Leon Mohl und Björn Zondler (rechts) vom TSV Gomaringen.
Foto: Joachim Baur

- Absturz (1): »Mit dieser Mannschaft hätten wir nie und nimmer aus der Bezirksliga absteigen dürfen«, stimmen Abteilungsleiter »Gino« Teixeira Rebelo und Spielleiter Thomas Zimmermann ein Klagelied an. Die TuS Metzingen steigt als Tabellenletzter in die Kreisliga A ab. Das gab's noch nie. Die Ermstäler haben in ihrer Vereinsgeschichte immer in höheren Gefilden um Punkte gekämpft. Ein Rückblick: Von 1948 bis zur Strukturreform im Jahr 1978 spielte die TuS zunächst in der Landesliga, zumeist in der 2. Amateurliga, einige Jahre in der A-Klasse (heute Bezirksliga) und in der Spielzeit 1974/75 gemeinsam mit dem SSV Reutlingen sogar in der Schwarzwald-Bodenseeliga. Seit 1978 waren die Metzinger 23 Jahre in der Landesliga, 19 Jahre in der Bezirksliga und fünf Jahre in der Verbandsliga angesiedelt.

- Absturz (2): Ebenso wie die TuS Metzingen durfte auch der TSV Eningen schon im erlesenen Feld der Schwarzwald-Bodenseeliga mitmischen. Ebenso wie die TuS muss Eningen in dieser Runde in der Bezirksliga in den sauren Abstiegsapfel beißen und künftig in der Kreisliga A kleinere Brötchen backen. Im Gegensatz zu Metzingen kennen sich die Eninger in der A-Liga bereits aus. Schon in der Saison 1990/91, von 2003 bis 2006 und von 2010 bis 2018 kämpfte der TSV Eningen in der Kreisliga A um Punkte.

Torschützenkönig in der Bezirksliga Alb: Cihan Canpolat (rechts) vom TSV Hirschau.
Torschützenkönig in der Bezirksliga Alb: Cihan Canpolat (rechts) vom TSV Hirschau. Foto: Steffen Schanz
Torschützenkönig in der Bezirksliga Alb: Cihan Canpolat (rechts) vom TSV Hirschau.
Foto: Steffen Schanz

- Torjäger: In der Verbandsliga war Janik Michel (FC Holzhausen) mit 38 Erfolgen, in der Landesliga Buba Camara (SC 04 Tuttlingen) mit 19 Erfolgen der beste Torschütze. Cihan Canpolat vom TSV Hirschau wurde mit 32 »Einschüssen« Torschützenkönig in der Bezirksliga Alb, gefolgt von Jacob Ammann (SG Reutlingen) und Melwin Ruckaberle (SV 03 Tübingen, er wechselt nächste Runde zum Verbandsliga-Absteiger VfL Pfullingen) mit je 21 Treffern. In der Reutlinger Kreisliga A war Kai Petruv (SV Walddorf/28 Tore), in der Münsinger A-Liga teilten sich Simeon Müller (FC Sonnenbühl) und Matteo Schneider (TSG Upfingen) mit je 24 Erfolgen Platz eins und in der Tübinger Kreisliga A ging Mouhamed Arfaoui (TV Derendingen/32) am erfolgreichsten auf Torjagd. Die Top-Goalgetter in den B-Ligen, Staffel 1: Matti Rupp (FC Engstingen II/12), Staffel 2: Michael Baltrusch (SV Auingen/33), Staffel 3: Tobias Schwarz (TG Gönningen/31), Staffel 4: Viktor Braun (SG Reutlingen II/26), Staffel 5: Dominik Grauer (TSV Sickenhausen II/31), Staffel 6: Mario Lukic (SF Dußlingen/25), Staffel 7: Devin Yurdakul (SGM Mössingen/Belsen II/21).

- Derendinger Frauen-Ära: Der TV Derendingen hat bei den Frauen eine Ära geprägt. In der Saison 2008/09 holte der TVD den Titel in der Landesliga, in der Spielzeit 2011/11 durfte die Meisterschaft in der Verbandsliga gefeiert werden. Seither gehörten die Derendingerinnen immer mindestens der Oberliga an. 2013/14 sorgte der Club aus dem Tübinger Stadtteil mit dem Titelgewinn in der Oberliga für einen Paukenschlag. In den beiden darauf folgenden Spielzeiten kämpften die Frauen des TV Derendingen in der Regionalliga um Punkte, seit 2016 gehören sie wieder der Oberliga an. In den vergangenen Jahren schaffte der TVD einige Mal auf den letzten Drücker den Ligaverbleib, in dieser Saison war der Abstieg nicht zu verhindern. Nächste Runde geht Derendingen in der Verbandsliga auf Punktejagd und ist damit nach wie vor die Nummer eins im Bezirk, da der TSV Sondelfingen in der Relegation zu Verbandsliga scheiterte. (GEA)