Logo
Aktuell Fussball

Super-Serie der Young Boys Reutlingen geht weiter

Die Young Boys Reutlingen erarbeiten sich gegen den SSV Ehingen-Süd einen 2:1-Erfolg. Es ist der vierte Sieg in Folge und das achte Spiel in Serie, in dem der Fußball-Verbandsligist ungeschlagen bleibt. Was die Partie lehrt.

Hakan Aktepe (rechts) bereitet zwei Tore für Reutlingen vor. Vergibt hier jedoch eine gute Chance.
Hakan Aktepe (rechts) bereitet zwei Tore für Reutlingen vor. Vergibt hier jedoch eine gute Chance. Foto: Jo Baur
Hakan Aktepe (rechts) bereitet zwei Tore für Reutlingen vor. Vergibt hier jedoch eine gute Chance.
Foto: Jo Baur

REUTLINGEN. Das 2:1 gegen den SSV Ehingen-Süd war bereits der vierte Erfolg in Serie für den Verbandsligisten Young Boys Reutlingen. Dazu blieben die Fußballer von Trainer Volker Grimminger zum achten Mal in Folge ungeschlagen. Na, wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. Oder?

Jubeln wollte beim Erfolgsteam der letzten Wochen nach dem Schlusspfiff zunächst niemand so wirklich. Das Match am Sonntagnachmittag vor heimischer Kulisse zeigte eindrucksvoll: Bei den Reutlingern ist nach den starken Leistungen eine andere Erwartungshaltung eingezogen. Die Truppe will nicht mehr nur gewinnen. Sie will Fußball spielen, Tore schießen, und zeigen, was sie kann. Und genau deshalb war die Euphorie zunächst gebremst. Stürmer Ante Galic appellierte im Mannschaftskreis lautstark an seine Mitspieler: »Köpfe hoch. Wir haben drei Punkte geholt.« Und so wurde dann doch noch ein bisschen gefeiert - wenn auch verhalten.

Basics vernachlässigt

Verdient war der Sieg ohne Frage. Deutlich mehr Torchancen, deutlich mehr Ballbesitz und mehr gewonnene Zweikämpfe verzeichnete das Heimteam. Aber der Ball lief eben nicht so spielerisch wie in den vergangenen Partien, als Reutlingen Torfeste abfeuerte. »Wir haben die Basics nicht gemacht. Wir wollten zu viel zaubern«, erklärte Kapitän Hakan Aktepe, der einen hervorragenden Tag erwischte und die Tore von Adil Iggoute (5. Minute) und Albert Silov (46.) vorbereitete. »Es war schwere Kost heute. Was gefehlt hat, war Spieltempo«, meinte Trainer Grimminger.

Und so wurde es am Ende noch mal richtig eng, obwohl Gäste-Coach Michael Bochtler gestand: »Wir haben uns kaum bis gar keine Torchancen erarbeitet.« Aber selbst das hätte beinahe gereicht. Denn in der zweiten Minute der Nachspielzeit bekamen die Young Boys einen hohen Ball im Strafraum nicht geklärt, Maurice Strobel bedankte sich und schob die Kugel zum Anschluss rein. Kurz zuvor hätte es vermeintlich nach einem Konter sogar einen Strafstoß für den SSV geben müssen, doch die Pfeife des Unparteiischen Janik Wieland blieb zur Überraschung beider Trainer stumm und die Punkte in Reutlingen. »Selbst ein Punkt wäre heute zu viel gewesen«, gestand Bochtler. Mitte der zweiten Halbzeit hatte es die Grimminger-Elf verpasst, eine von vier Super-Chancen innerhalb von zehn Zeigerumdrehungen zu nutzen.

Schiedsrichter im Fokus

Einig waren sich die beiden Trainer, was die Schiedsrichterleistung anging. »Das ist teilweise frech«, meinte Grimminger, der nach einem Protest verwarnt wurde. Denn auch für sein Team wäre nach vermeintlichem Foul an Iggoute (75.) wohl ein Strafstoß angemessen gewesen. »Das ist bodenlos«, tobte Bochtler schon während der 90 Minuten über die Leistung des Referees. »Es wird alles reglementiert und bestraft. Du darfst gar nicht mehr in den Dialog gehen. Das kann nicht sein.« (GEA)