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Später K.o.-Schlag für die Young Boys Reutlingen gegen Spitzenreiter

Die Young Boys Reutlingen kassieren in der Nachspielzeit den Nackenschlag und verlieren gegen den FC Holzhausen mit 0:1. Trotz des späten Gegentores zeigte die Partie die positive Entwicklung des Verbandsliga-Aufsteigers in den vergangenen Monaten

Reutlingens Savas Ioannidis (rechts) versucht Oliver Grathwol  vom FC Holzhausen zu stoppen.
Reutlingens Savas Ioannidis (rechts) versucht Oliver Grathwol vom FC Holzhausen zu stoppen. Foto: Eibner-Pressefoto/Tobias Baur
Reutlingens Savas Ioannidis (rechts) versucht Oliver Grathwol vom FC Holzhausen zu stoppen.
Foto: Eibner-Pressefoto/Tobias Baur

REUTLINGEN. Es war die erste Minute der Nachspielzeit in der Verbandsliga-Partie zwischen den Young Boys Reutlingen und dem FC Holzhausen gespielt, als Fabian Pfeifhofer den Ball zum 1:0 für die Gäste im Reutlinger Netz zappeln ließ. Enrico Huss setzte sich auf der linken Seite gegen Reutlingens Verteidiger Luca Lennerth durch und flankte den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Pfeifhofer aus kurzer Distanz freistehend zum 1:0-Endstand einköpfte. Young-Boys-Keeper Erik Rapp, der die Gastgeber in der zweiten Halbzeit mit seinen Paraden im Spiel gehalten hatte, verschätzte sich bei der Hereingabe unglücklich. »Das späte Gegentor ist ärgerlich, weil es eigentlich einfach zu verteidigen war, wir dürfen die Flanke erst gar nicht zulassen«, ärgerte sich Young-Boys-Trainer Volker Grimminger über die spielentscheidende Szene.

Trotz des späten Gegentreffers zeigte die Partie die positive Entwicklung der Reutlinger in den vergangenen Monaten. Anfang August war die Mannschaft von Trainer Volker Grimminger im WFV-Pokal gegen Holzhausen noch mit 0:4 untergegangen. Vierfacher Torschütze war damals Janik Michel. Besagter Michel hatte in dieser Saison, vor der gestrigen Begegnung, bereits zwölf Treffer erzielt (Liga-Spitzenwert). Gestern hielt die Reutlinger Defensive Michel über 90 Minuten in Schach und trieb den 32-Jährigen, der kaum Bälle bekam, an den Rande der Verzweiflung. Sinnbildlich war dafür die 62. Spielminute, als Michel nach einem gescheiterten Holzhausener Angriffsversuch fluchte: »Scheiße, das kann doch nicht wahr sein.«

Chatzimalousis verpasst die Führung

In der ersten Hälfte waren die Young Boys über weite Strecken sogar die bessere Mannschaft und ließen eine Handvoll guter Tormöglichkeiten liegen. Bereits in der zweiten Spielminute dribbelte sich Christos Chatzmialousis im Holzhausener Strafraum durch und verpasste mit seinem Abschluss nur knapp die 1:0-Führung für die Hausherren. Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs scheiterten auch Kevin Haußmann (16.), Thomas Diescher (27.), und Marko Drljo (45.) mit ihren Abschlüssen. Holzhausen blieb bis auf einen Distanzschuss von Michel nach sieben Minuten harmlos. »Die erste Hälfte geht klar an uns, wir haben Holzhausen phasenweise dominiert«, lobte Grimminger seine Mannschaft.

Erst Mitte des zweiten Durchgangs ließ die beste Offensive der Liga (30 Tore vor dem Spiel) ihre Qualität aufblitzen. Henry Seger hatte in Minute 71 gleich doppelt die Chance, die Gäste schon früher auf die Siegerstraße zu bringen. Nach einer schönen Kombination scheiterte Seger mit einem Schuss aus zehn Metern Torentfernung erst an Rapp und zog den Ball dann aus gleicher Position nur Zentimeter am Außenpfosten vorbei. Torwart Rapp hielt auch fünf Minuten später das 0:0 fest, als er einen Versuch des eingewechselten Kevin Müller aus spitzem Winkel entschärfte. Auch bei Michels erstem wirklich gefährlichen Abschluss, fünf Minuten vor dem Abpfiff der Partie, zeigte Rapp mit einer tollen Parade, warum er die Nummer eins im Reutlinger Tor ist.

Für die Hausherren, die von Minute 65 bis 85 von Holzhausen im eigenen Strafraum eingeschnürt waren, hätte der Nachmittag beinahe einen anderen Ausgang genommen, wenn die flache Hereingabe von Albert Silov in der 88. Minute einen Abnehmer im Holzhausener Strafraum gefunden hätte. Doch den Lucky Punch gab es zwei Zeigerumdrehungen später auf der Gegenseite. (GEA)