REUTLINGEN. Der SSC Tübingen bleibt Tabellenführer in der Bezirksliga. In einem von einer wilden Schlussphase geprägten Spitzenspiel gegen den TSV Hirschau siegte die Elf von Steve Trevaillion mit 5:4. »Ich bin sehr zufrieden, auch wenn wir es unnötig spannend gemacht haben«, resümierte der Coach. In einer bärenstarken ersten Halbzeit sorgte ein kurioses Eigentor von Christian Wiehl, verursacht durch eine missglückte Rückgabe, für den einzigen Hirschauer Torschuss und gleichzeitig Treffer in den ersten 45 Minuten. Doch der TSV kam über die gut zusammenspielenden Michael Barth, Cihan Canpolat, Alexander Lauxmann und Daniel Genuardi nochmal zurück und verkürzte in der 92. Minute auf 4:5. Noch wilder wurde es dann in der achten Minute der Nachspielzeit. SSC-Kapitän Markos Chatziliadis verhinderte per Hand auf der Linie den sicheren Ausgleich. Folgerichtig sah der Angreifer den Platzverweis. Doch Torhüter Julian Hornberger hielt den Strafstoß von Lauxmann und rettete der SSC den Auswärtssieg. »Sehr emotional, sehr wild. Aber so ist Fußball«, sagte Trevaillion.
Ebenfalls ein verrücktes Fußballspiel sahen die Zuschauer beim 3:2-Sieg der Pfullinger U 23 bei der SGM Dettingen/Glems. »Bärenstark wie die Jungs zurückgekommen sind, das spricht für ihr Selbstbewusstsein«, erklärte VfL-Coach Benjamin Hübner. Seine Elf lag bereits 0:2 hinten, doch ein abgefälschter Freistoß von Marvin Krüger leitete die Wende ein. Per Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten drehte die Hübner-Elf dann das Spiel. »Mit dem Saisonstart bin ich sehr zufrieden, aber es werden noch Rückschläge kommen.«
Ebenfalls zufrieden mit dem Saisonstart gibt sich der TSV Ofterdingen nach dem 2:1-Sieg gegen die SG Reutlingen. »Wir mussten uns in der Liga erst zurecht finden, nun wachsen wir Spiel für Spiel besser zusammen«, sagte der spielende Co-Trainer Lukas Schreijäg.
Ärger im Tabellenkeller
Deutlicher angespannter bleibt die Situation im Tabellenkeller. Der vergangenen Saison noch so souverän auftretende Aufsteiger aus Gomaringen rennt seiner Form weiter hinterher und unterlag gegen Altingen/Entringen mit 1:4 und rutscht damit auf Rang 13. Hängende Gesichter gab es auch beim TSV Eningen nach der 2:3-Niederlage gegen den Aufsteiger TSV Genkingen. Dabei führten die Achalmkicker bereits mit 2:0, doch der Anschlusstreffer kurz nach der Pause sorgte für den Genickbruch. »Aus den Ergebnissen der letzten Wochen haben wir natürlich kein Selbstvertrauen getankt. Dennoch waren gute Ansätze im Spiel, an denen wir uns orientieren müssen«, resümierte Spielertrainer Lukas Koschmieder.
Noch dicker ist die Luft in Metzingen. Die TuS wartet nach der herben 1:4-Niederlage beim SV 03 Tübingen weiter auf den ersten Dreier. »Ich bin vollkommen ratlos. Gegen wen sollen wir Spiele gewinnen?«, ärgerte sich Spielleiter Thomas Zimmermann. Trotz der 1:0-Halbzeitführung ließ die TuS sämtliche Tugenden im zweiten Spielabschnitt vergessen. »Das ist einfach viel zu wenig, keine Laufbereitschaft, keine Energie. Aber das beginnt ja schon im Training. Wir haben nie alle Spieler zusammen«, merkte Zimmermann an. (GEA)