PFULLINGEN. Sie sind das drittbeste Rückrunden-Team und gewannen sechs der acht Spiele seit dem Winter. Eigentlich müsste man meinen: Beim VfL Pfullingen III dürfte man sich langsam beruhigt in Richtung Sommerpause bewegen. Wäre da nicht die Tabelle und die vielen Abstiegsplätze in diesem Jahr. Weil die Liga von 16 auf 15 Teilnehmer reduziert wird und voraussichtlich zwei Teams aus der Bezirksliga absteigen, droht sogar im Mittelfeld Abstiegsgefahr. Trotz der Top-Bilanz, zumindest im neuen Jahr, ist der VfL auf dem achten Platz und befindet sich mit 36 Punkten ebenfalls im Abstiegskampf. Der Relegationsplatz elf ist nur vier Punkte entfernt. »Es ist ein komisches Gefühl solch gute Leistungen zu bringen und trotzdem unten drin zu stehen. Wir wollen die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden«, sagt Pfullingens Trainer Kevin Schmidt.
Dass die Pfullinger aktuell überhaupt noch über dem Strich stehen, haben sie der guten Rückrunde zu verdanken. »Wir haben schon davor guten Fußball gespielt, aber noch mehr unnötige Gegentore gefangen. Jetzt sind wir sicherer. Die Jungs haben kapiert, worum es geht«, erklärt Schmidt. Das den Spielern beizubringen war gar nicht so einfach. Denn Schmidt trainiert eine dritte Mannschaft, ein ziemlich seltenes Phänomen in der Region. Im Stammkader sind viele Spieler mit wenig Einsatzzeiten aus der zweiten Mannschaft und A-Jugendlichen, die an den Erwachsenenfußball herangeführt werden sollen. »Wichtig ist für mich, keine Spieler von der Zweiten zu holen, die dort eine große Rolle spielen, damit keine Wettbewerbsverzerrung entsteht. Die Spieler, die von oben zu uns kommen, nehmen es top an«, so Schmidt.
A-Jugendliche profitieren
Generell die Kommunikation mit dem Verein beschreibt Schmidt als blendend. Auch einigen A-Jugendspielern hat das Jahr in der Reutlinger A-Liga zusätzlich zum Jugendbetrieb weiter gebracht. Allen voran das 18-jährige Offensivtalent Finn Beck. Mit zehn Saisontoren und etlichen Vorlagen gilt er als Shootingstar der dritten Mannschaft. »Finn hat bei uns brutal viel gelernt, er ist für das nächste Jahr sicher ein Spieler für die U 23. Aber auch Justin Igl und Jamie Piechatzek haben seit der Winterpause eine große Schippe draufgelegt. Ich mag es, wenn die Spieler unserer Dritten entwachsen «, lobt der Trainer.
Dabei geht Pfullingens Dritte erst in ihr zweites Jahr. Nach dem furiosen Aufstieg direkt im ersten Jahr hat das Team aber noch mit Imageproblemen zu kämpfen. »Ich finde es einfach schade, dass wir von außerhalb des Vereins noch sehr negativ gesehen werden. Da tat ein Lob der Sondelfinger Fans nach dem Spiel sehr gut«, gibt der Trainer-C-Lizenz-Inhaber zu. (GEA)