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»Ohne jegliches Feuer« - Die sportliche Situation beim VfL Pfullingen verschärft sich

Es war eine extrem wegweisende Begegnung im Abstiegskampf. Nach der 1:3-Niederlage gegen die TSG Balingen II herrscht bei Verbandsligist VfL Pfullingen jedoch vor allem eines: die totale Ernüchterung.

Schwierige Zeiten für Trainer Yasin Yilmaz und dem Verbandsligisten VfL Pfullingen.
Schwierige Zeiten für Trainer Yasin Yilmaz und dem Verbandsligisten VfL Pfullingen. Foto: Frank Pieth
Schwierige Zeiten für Trainer Yasin Yilmaz und dem Verbandsligisten VfL Pfullingen.
Foto: Frank Pieth

BALINGEN. »Die kommende Woche wird vieles entscheiden«, meinte Yasin Yilmaz. Diese Worte hatte der 32 Jahre alte Trainer des Verbandsligisten VfL Pfullingen nach der 0:2-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter Türkspor Neckarsulm und vor dem so wegweisenden Duell bei der TSG Balingen II gewählt. Am Sonntagnachmittag herrschte im Lager der Echazstädter dann die totale Ernüchterung. Mit 1:3 (0:1) hatte der VfL gegen den Aufsteiger das Nachsehen, kassierte dadurch bereits die achte (!) Niederlage in Folge und ist nach zehn Spieltagen mit gerade einmal vier Punkten abgeschlagenes Tabellenschlusslicht.

Das Erschreckende: »Wir waren total harmlos und ohne jegliches Feuer. Da war nicht einmal ein Streichhölzlein an«, betonte Pfullingens sportlicher Leiter Jan Herrmann. All die positiven Ansätze, die die Mannen um Kapitän Matthias Dünkel aus der Vorwoche mitgenommen hätten, seien von Minute eins an nicht vorhanden gewesen. Der VfL, der durch einen Treffer von Philipp Kendel in der Nachspielzeit noch Ergebniskosmetik betrieb, hatte in der 35. Minute durch Dünkel seine einzige nennenswerte Chance der Partie. Wie ist eine solche Leistung in einer so wichtigen Partie wie dieser zu erklären? Wie kann das sein?

Leistung ein Offenbarungseid

»Ich hatte den Eindruck, dass der Druck, in diesem Spiel unbedingt gewinnen zu müssen, die gesamte Mannschaft gehemmt hat. Und zwar jeden einzelnen Spieler«, berichtete Herrmann. Trainer Yilmaz schüttelte nach der Partie ungläubig den Kopf und sagte: »Ich verstehe nicht, dass wir nach der guten Leistung gegen Neckarsulm so eine Performance abliefern. Das war eine Offenbarung.«

Nach einer schwachen ersten Hälfte und einem 0:1-Rückstand hatte es nach dem Seitenwechsel zunächst besser ausgesehen für die Pfullinger. Sie trauten sich mehr zu und konnten sich auch mal in der Balinger Hälfte festsetzen. Doch unter dem Strich war das zu wenig, was der VfL anbot. Ein unnötiger Ballverlust führte zur Vorentscheidung (67.). Balingens Enes Isik sagte Dankeschön und schloss zum 2:0 ab. Nach einem ungestümen Einsatz des eingewechselten Max Bieller schnappte sich der gefoulte Mirhan Inan, der in Pfullingen wohnt und in den vergangenen beiden Spielzeiten für den Oberligisten SSV Reutlingen auf Torejagd ging, den Ball und erhöhte vom Elfmeterpunkt sicher zum 3:0.

An dieser Stelle spannt sich der Bogen zurück zu Trainer Yilmaz, der nach wie vor die volle Rückendeckung der Verantwortlichen und Spieler genießt. Daran würde auch eine neune Niederlage in Folge nichts ändern. Entschieden ist noch nichts. Schließlich ist am 20. Oktober noch keine Mannschaft abgestiegen. Was sich hingegen für die Echazstädter geändert hat: Die Situation im Tabellenkeller nach der Niederlage gegen den direkten Konkurrenten scheint nun noch auswegloser. (GEA)