METZINGEN. Nach dem großen Umbruch im Sommer folgte beim Bezirksligisten TuS Metzingen der Schrecken. Die Mannschaft wirkte nicht konkurrenzfähig. Es folgte der Absturz ans Tabellenende und der Rücktritt von Neu-Trainer Bernd Hirschle, der erst im Sommer die Verantwortung an der Seitenlinie übernommen hatte. In dieses unsichere Gewässer wurde dann Ercan Acar, als neuer Mann an der Seitenlinie, gestoßen.
Seit vier Wochen ist er nun Trainer in Metzingen und wartet noch immer auf einen Sieg. Im Gespräch mit GEA-Mitarbeiter Leopold Schartl blickt Acar auf den weiteren Saisonverlauf und macht den TuS-Anhängern Mut.
GEA: Herr Acar, nur ein Punkt in vier Spielen, Platz 17 mit sieben Zählern Rückstand auf das rettende Ufer. Die Bilanz liest sich schlecht, gibt es dennoch eine Entwicklung?
Ercan Acar: Wir haben uns auf jeden Fall weiterentwickelt, auch wenn sich das in den Ergebnissen noch nicht widerspiegelt. Taktisch stehen wir viel besser und die knappe 0:1-Niederlage gegen den SSC Tübingen am Sonntag hat gezeigt, dass wir näher dran sind, als es nach der Tabelle aussieht. Ich muss aber auch sagen, dass ich in einer Situation übernommen habe, in der ich praktisch keine Zeit hatte, die Jungs kennenzulernen. Wir brauchen eben auch ein wenig Zeit.
Welche Schwerpunkte setzen Sie, um Punkte zu holen?
Acar: Zunächst ging es uns um taktische Verhaltensmuster: Wie laufen wir an? Wie pressen wir? Das sieht schon deutlich besser aus. Taktische Disziplin ist der Grundstein für erfolgreichen Fußball.
Für welchen Fußball stehen sie?
Acar: Ich will attraktiven Fußball spielen lassen. Dazu gehört das Spiel mit dem Ball, also eine gewisse Aktivität und Kontrolle. In der Liga kann jeder jeden schlagen und ich weiß, dass wir Fußball spielen können und erfolgreich sein werden.
Welche Veränderungen werden zudem angestoßen?
Acar: Im konditionellen Bereich müssen wir uns steigern und außerdem wollen wir den Kader punktuell im Winter verbessern. Insbesondere auf den Schlüsselpositionen im zentralen Mittelfeld oder im Sturm. Hinzu kommen Testspiele, die wir brauchen, um uns einander besser kennenzulernen.
Wie ist die Stimmung im Verein? Ist der Glaube an den Klassenerhalt da?
Acar: Absolut. Die Trainingsbeteiligung ist überragend und natürlich sind wir nach Niederlagen enttäuscht, aber wir wissen, dass wir in diese Liga gehören und die Klasse halten werden.
Das letzte Spiel in diesem Kalenderjahr steht am Sonntag gegen die TSG Tübingen II an. Worauf wird es da nochmal ankommen?
Acar: Tübingen ist eine Wundertüte, mit guten Fußballern und einem guten Trainer. Aber wir verstecken uns nicht, wir wollen gewinnen. Bitter sind natürlich die Ausfälle von Telmo Teixeira Rebelo und Hakan Durmus. Zudem hat sich Daniel Lindenmaier einen Kreuzbandriss zugezogen. Aber so haben eben die jungen Spieler nun die Chance, sich zu zeigen. Ich blicke nicht pessimistisch auf das Spiel am Sonntag. (GEA)