PFULLINGEN. In der Fußball-Landesliga hat der VfL Pfullingen ein Ausrufezeichen gesetzt. Gegen den VfB Bösingen gelang der Mannschaft von Trainer Albert Lennerth vor 75 Zuschauern ein 6:0 (3:0)-Kantersieg. Der VfL zeigte eine bärenstarke Leistung und blieb im zwölfen Saisonspiel erstmals ohne ein Gegentor. »Das sieht heute sehr gut aus«, freute sich auch Timo Schyska, Presseverantwortlicher beim VfL, Mitte der zweiten Halbzeit, als die Partie beim Stand von 4:0 vorzeitig entschieden war.
Die Begegnung versprach im Vorfeld ein Spitzenspiel zu werden. Der Gastgeber ging mit vier Siegen und einem Remis in die Partie, der VfB Bösingen war sogar sechs Begegnungen ungeschlagen, inklusive 16 Punkten im Gepäck. Doch ein Spiel auf Augenhöhe war es zu keinem Zeitpunkt der 90 Minuten, das Schiedsrichter Florian Guth (Altheim) sekundengenau abpfiff und die Mannschaft von VfB-Trainer Peter Leopold nach einem rabenschwarzen Samstagmittag erlöste. Für die Gäste war es zudem die erste Niederlage auf fremdem Geläuf.
Die Lennerth-Truppe war über die gesamten 90 Minuten das bessere Team, giftig in den Zweikämpfen und übte ständigen Druck auf den Gegner aus. Die Gäste waren nur am reagieren und brachten nach vorne praktisch nichts zustande. Philipp Kendel eröffnete das muntere Scheibenschießen nach sieben Minuten zur 1:0-Führung. Eine Hereingabe von VfL-Kapitän Nico Seiz verwertete der Offensivspieler in Manier eines Stürmers.
VfL lässt nicht nach
Den zweiten Treffer leitete der 20-Jährige selbst ein. Über Seiz und Jannis Röhm kam der Ball wieder zu Kendel, der das Spielgerät mit seinem sechsten Saisontreffer per Volley ins Tor beförderte. Kendel blieb zur Pause wegen Wadenproblemen in der Kabine. Lukas Klemenz drückte den Ball mit dem Bauch nach erneuter Flanke von Seiz in der 31. Minute zum 3:0-Pausenstand in die Maschen.
ERST LAUT, DANN STILL
Neben dem starken Auftritt des VfL Pfullingen waren auch die verbalen Äußerungen von Peter Leopold das Eintrittsgeld wert. In der ersten Halbzeit lief Bösingens Trainer frustriert auf und ab und kommentierte viele Aktionen. Nach 22 Minuten brüllte Leopold sein spielendes Personal an: »Das kann doch nicht wahr sein.« Neun Minuten später folgten Konsequenzen: »Das kannst du nicht anschauen, das ist unterirdisch. Ich wechsle jetzt aus«, sprach Leopold Klartext. Fünf Minuten später war es dann soweit. Mit einem Doppelwechsel setzte der VfB-Trainer ein Zeichen. »Leon (Schlosser), Raphael (Hug) runter, jetzt ist Feierabend. Am liebsten würde ich alle auswechseln«, so Leopold, der alle fünf Tauschmöglichkeiten in Anspruch nahm und das Spiel in der zweiten Halbzeit still und fast wortlos über sich ergehen ließ. (tob)
Auch nach dem Seitenwechsel drückte der VfL und spielte weiter Katz und Maus mit dem Gegner. Roman Schubmann erhöhte nach 57 Minuten im Nachsetzen auf 4:0. Der fleißige Röhm belohnte sich mit seinem fünften Saisontreffer zum 5:0 in Minute 69. Auffallend gut war, dass die Lennerth-Truppe weiter nicht nachgelassen hat. Der eingewechselte Alex Ripas knallte den Ball volley zum 6:0 aus dem Lauf im Strafraum ins Tor – gespielt waren 76 Minuten und der VfL hatte ein halbes Dutzend an Tore erzielt.
»Wir waren eindeutig dominant. Dabei sah es am Dienstag noch nicht so aus, als zehn Spieler gefehlt haben«, betont Lennerth. Bester Akteur der Gäste war Torwart Ron Armbruster, der durch zahlreiche Paraden eine noch höhere Niederlage verhinderte. (GEA)

