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Aktuell Betzi-Cup

Hertha BSC siegt im Tollhaus

BETZINGEN. Den Beweis, dass die sportliche Leistung vom Zuschauerverhalten durchaus beeinflusst wird, hat der TSV Sondelfingen mit seinen Gastfamilien bei der 19. Auflage des Betzi-Cups der U 12-Junioren-Fußballer erbracht. Mit ihren Anfeuerungsrufen haben sie die zu beherbergenden Spieler von Hertha BSC bis zum 3:0-Final-Sieg über Bayern München getragen und wurden dafür bei der Siegerehrung ausgezeichnet. »Es war wieder ein wahnsinniges Tollhaus«, sagte Hertha-Co-Trainer Lukas Kaulfuß über die Atmosphäre in der Betzinger Sporthalle, in die am ersten Advent-Wochenende insgesamt rund 3 000 Zuschauer zum traditionell hochkarätig besetzten Budenzauber mit Rundumbande strömten. »So ein frenetisches Publikum haben wir bei anderen Turnieren nur selten.«

Abwehr als Erfolgsgarant

Im vergangenen Jahr musste Kaulfuß, der in Abwesenheit von Cheftrainer Tobias Leuckefeld die Verantwortung hatte, noch eine bittere Final-Niederlage gegen Rapid Wien (0:4) hinnehmen. Umso überraschter war er, dass es wieder mit der Endspiel-Teilnahme geklappt hat: »Bei der enormen Qualität des Teilnehmerfeldes ist das keine Selbstverständlichkeit.« Mit dem vierten Turniersieg schlossen die Berliner zu den Bayern, dem bisherigen Rekordchampion, auf. Erfolgsgarant für den Erfolg war die herausragende Abwehr – lediglich im Vorrunden-Spiel gegen 1860 München (1:1) kassierten die Hauptstädter ein Gegentor. An dieser biss sich auch der hoch gehandelte VfB Stuttgart im Halbfinale (0:1) die Zähne aus, der am Ende hinter Bayer Leverkusen auf Platz vier landete.

Im Endspiel gegen die Bajuwaren, von denen man sich in der Vorrunde noch 0:0 trennte, kam dann auch noch eine Portion Glück hinzu. Beim Führungstreffer durch Pascal Klemens (4. Minute) fälschte Jordi Ballack, Sohn des Ex-Nationalmannschafts-Kapitäns Michael Ballack, unglücklich ab. Bei Liul Alemus 2:0 (9.) prallte der Ball vom Hinterkopf des Keepers Benjamin Ballio ins Tor. Alemu (10.) sorgte mit seinem zweiten Treffer für die endgültige Entscheidung. Bayern-Trainer Daniel Heidemann zeigte sich trotzdem zufrieden mit der Leistung seiner Spieler: »Über das Wochenende gesehen war das technisch und taktisch wirklich sehr gut.« Nächste Woche gibt es für die geschlagenen Münchener bei einem internationalen Turnier in Polen schon die nächste Chance zur Revanche.

Für die größte Überraschung der Vorrunde sorgte der TSV Dettingen/Erms, der den 1. FC Kaiserslautern sensationell mit 2:1 besiegte und damit in die Finalrunde einzog. »Damit haben wir niemals gerechnet«, sagte Trainer Michael Kleih sichtlich stolz. Im Dauereinsatz gegen die Top-Teams hat sich dann zwar der Niveau-Unterschied bemerkbar gemacht, »dennoch haben meine Jungs nie aufgegeben. Und diese Erfahrung ist extrem viel wert«. Am Ende stand der zwölfte Platz als zweitbestes regionales Team hinter dem SSV Reutlingen zu Buche.

Wie in den vergangenen Jahren auch gab es von allen Seiten nur anerkennendes Lob für das Organisationsteam des TSV Betzingen, das wieder für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Jugendleiter Fadil Tahir hat derweil angekündigt, das Jubiläums-Turnier im kommenden Jahr »gebührend« feiern zu wollen. Die Planungen dafür laufen schon auf Hochtouren. (GEA)