NEHREN. Der SV Nehren spielt in dieser Saison erneut eine gute Runde in der Fußball-Landesliga. In 24 Partien wurden bisher 42 Zähler geholt, das bedeutet Rang fünf. Florian Weiß gehört bei der Mannschaft von Trainer Pedro Keppler zu den Dauerbrennern. Der 29-Jährige verpasste bisher nur eine Partie und hat nach Marco Binder die meisten Spielminuten auf dem Konto. Konkret: 2.049 Minuten. In 21 Begegnungen spielte Weiß durch und ist somit ein Dauerbrenner bei den Steinlachtälern. Er spielt im defensiven Mittelfeld auf der Sechs, passend mit der Sechs auf dem Rücken.
»Er tut unserem Team richtig gut«
Vor zwei Wochen gelang dem in Obernau wohnenden Entwicklungsingenieur bei Mercedes Benz ein Doppelpack zum 3:1-Sieg gegen die TSF Dornhan. Fast schon eine Rarität, denn in den bisherigen 76 Spielen für den SV Nehren kommt Weiß nur auf sechs Treffer. »Ich war früher einmal Stürmer«, berichtet Weiß mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Umgeschult wurde der im dritten Jahr im Steinlachtal spielende 29-Jährige vom ehemaligen Trainer Markus Leuthe. »Er hat mich nicht ganz vorne gesehen, weil wir in Nehren ja auch gute Stürmer haben«, klärt Weiß auf. Zunächst ging es auf die Zehn, dann auf die Acht und jetzt auf die Sechs. »Es geht immer weiter nach hinten. Innenverteidiger habe ich aber noch nicht gespielt.« In Nehren sind solche Umschulungen keine Besonderheit – Benedikt Rammeiser war einst auch Stürmer und gehört jetzt zu den besten Innenverteidigern der Landesliga.
Zurück zu Weiß: Sein jetziger Trainer Pedro Keppler hält große Stücke auf seinen Schützling: »Er ist unser Ballmagnet im Mittelfeld. Mit seiner Ballsicherheit, seinem Passspiel und seinem Zweikampfverhalten tut er dem Team richtig gut«, beschreibt der 37-Jährige den Spieler Florian Weiß, der über den langjährigen Akteur Daniel Frank vor der Spielzeit 2022/2023 zum Steinlachtal-Club kam. »Daniel und ich sind gute Kumpels«, so Weiß, der den Verein, seine Teamkameraden sowie das Trainerduo Keppler/Frederick Mohr wahnsinnig schätzt. »Wir haben einen guten Kader, der über viel Qualität verfügt und trotzdem keine Möchte-Gern-Profis hat. Außerdem kann man in Nehren ruhig arbeiten und hat Spaß am Fußball«, betont Weiß.
Seine Anfänge liegen beim SV Neustetten, wo er bei den Bambini begann. Dort spielte Weiß die gesamte Jugend sowie vier Jahre bei den Aktiven, bevor es für vier Jahre zum damaligen Bezirksligisten SV Wachendorf (Nördlicher Schwarzwald) ging. Bei seinen Kumpels in Neustetten schaut er auch heute noch regelmäßig vorbei. Auf Platz zwei liegend hat Neustetten in der Tübinger A-Liga gute Chancen auf den Aufstieg in die Bezirksliga. Der VfB-Fan Weiß hat unterdessen für die kommende Spielzeit beim SV Nehren zugesagt, bei dem er sein viertes Jahr in Angriff nimmt.
»Der Anfang in der neuen Spielklasse war nicht einfach. Mittlerweile gehöre ich aber fest dazu. Wir wollen jetzt unter die besten sechs Teams in dieser Saison kommen«, gibt er die Zielrichtung für die verbleibenden sechs Begegnungen vor. Lustig geht es auch manchmal im Training zu, wenn Weiß Chancen vergibt. »Du warst doch in Wachendorf Stürmer«, zieht Keppler seinen Schützling immer mal wieder auf. Selbstkritisch sieht auch der 29-Jährige Verbesserungspotenzial im Torabschluss. »Ich könnte schon ein paar Treffer mehr erzielen«, sagt Weiß. Ein zweiter Doppelpack gelang dem Dauerbrenner des SV Nehren in seinem ersten Jahr in Nehren beim 4:2-Sieg in Trossingen am 23. Oktober 2022. Spannend und witzig könnte es auch im Sommer werden. Tim Staiger verlässt den Verein, die Nummer zehn wird frei. Weiß hat ein Auge darauf geschielt. »Aber wahrscheinlich bekomme ich die Nummer nicht, weil ich zu wenig Tore schieße«, befürchtet Weiß. Das wiederum liegt auch daran, weil es für ihn auf dem Spielfeld immer weiter nach hinten ging. (GEA)