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»Fairplay ein Fremdwort«: Warum der TSV Sickenhausen sauer auf VfL Pfullingen II ist

Große Aufregung beim TSV Sickenhausen, nachdem der VfL Pfullingen II einer Spielverlegung in der Bezirksliga am Sonntag  nicht zustimmte. »Fairplay für Pfullingen ein Fremdwort«, lauten die Vorwürfe des Vereins auf Instagram. Doch was war vorgefallen?

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Ein Fußball liegt auf dem Spielfeld. Foto: Jaspersen/dpa
Ein Fußball liegt auf dem Spielfeld.
Foto: Jaspersen/dpa

REUTLINGEN. Wut beim TSV Sickenhausen. Der Grund: Die zweite Mannschaft des VfL Pfullingen stimmte einer Verlegung der heutigen Partie nicht zu. Nach einer Saison mit »ohnehin schwieriger Kadersituation« traf die Coronawelle zuletzt zehn Spieler des Bezirksligisten aus Reutlingen. Die vergangenen beiden Spiele gegen den TSV Ofterdingen und Croatia Reutlingen mussten deshalb verschoben werden. Dies war auch der Plan für die Partie beim VfL Pfullingen.

Das Problem: »Am Donnerstag und Freitag kamen die ersten Spieler aus der Quarantäne zurück und gelten somit offiziell als genesen«, sagt Sickenhausens Trainer Jörg Junger. Allerdings zeigte sich bei ersten Trainingseinheiten, dass der Fitnesszustand für ein Spiel am Wochenende keinesfalls ausreiche: »Sie haben schwer geatmet und gehustet.« An 90 Minuten Fußball ist nicht zu denken, so der Trainer. Es gelte in dieser Situation, »auf die Gesundheit der Spieler zu achten«, macht Abteilungsleiter Timo Bintakies klar.

Durch gute Beziehungen zum VfL Pfullingen – Spieler-Co-Trainer Dominik Grauer kam vom VfL und kehrt zur nächsten Saison zurück – rechnete man mit Einverständnis des Gastgebers, das Spiel zu verschieben. Pfullingen aber war nicht einverstanden und wollte eine Austragung. Durch die genesenen Spieler stehen Sickenhausen auf dem Papier 15 Spieler zur Verfügung. »Das ist die Voraussetzung für ein Stattfinden«, erklärt Staffelleiter Wolfgang Rieker. Prinzipiell bestehe aber die Möglichkeit, Spiele zu verlegen, wenn beide Mannschaften zustimmen. 

VfL Pfullingen über Reaktion verwundert

Überrascht über die heftige Reaktion und die Anschuldigungen im Internet ist der VfL. »Uns wurde in guten und sachlichen Gesprächen gesagt, dass sie Entscheidung ganz bei uns liegt«, berichtet Spielleiter Patrick Weiland. Organisatorisch sei man allerdings an Grenzen gestoßen: »Unser Kalender ist voll.« Es gehe nicht darum, sich Vorteile zu erhaschen, wie es in der Mitteilung vom TSV Sickenhausen auf Instagram heißt.

Dasselbe Schicksal wie Sickenhausen ereilte Ligamitstreiter FC Engstingen.  »Wir haben Corona-Fälle und viele Verletzte«, sagt Pressewart Markus Vöhringer. Der Verein habe den SV Hirrlingen um eine Spielverschiebung gebeten, diese wurde jedoch abgelehnt. Stattgegeben wurde einer Spielverschiebung seitens des wfv bei der Begegnung TV Derendingen gegen TSV Ofterdingen, da der TSV nicht genügend spielberechtigte Spieler habe, erklärte Wolfgang Rieker. (GEA)