REUTLINGEN. Sascha Schneider, seit April Fußball-Vorsitzender des SSV Reutlingen, kam aus dem Schwärmen nicht heraus: »Das ist ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins«, sagte er am Rande des Internationalen U10-Turniers mit hochkarätiger Besetzung. Die Veranstaltung sei ein »voller Erfolg« gewesen und soll in den nächsten Jahren regelmäßig aufgelegt werden.
- Frankfurter Dominanz: 16 Mannschaften waren beim Hauptturnier am Start. Ein Verein schickte zwei Teams ins Rennen - Eintracht Frankfurt. Die Hessen sind offensichtlich in dieser Altersstufe extrem stark aufgestellt, denn: Im Finale standen sich Eintracht Frankfurt und Eintracht Frankfurt gegenüber. Frankfurt Schwarz gewann gegen Frankfurt Weiß mit 1:0. Die Sieger-Mannschaft hatte sich im Halbfinale gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:0 durchgesetzt. Frankfurt Weiß bezwang in der Vorschlussrunde den VfB Stuttgart mit 2:0. Das Spiel um Platz drei entschied Nürnberg gegen den VfB mit 1:0 zu seinen Gunsten. Bei der Partie um Platz fünf gewann der FC Porto gegen Fenerbahce Istanbul mit 3:0. Siebter wurde der polnische Club Gornik Zabrze nach einem 4:3 gegen den FC Red Bull Salzburg. Gespielt wurde auf drei Feldern im Kreuzeiche-Stadion.
- Siegerehrung: Für die Ehrung der Teams hatten sich die Verantwortlichen des SSV - Schneider, Christian Grießer und Joe Yebio - prominente Verstärkung besorgt: Sven Schipplock. Der in Reutlingen wohnende ehemalige Profi spielte einst mit den A-Junioren des SSV in der Bundesliga, ehe er als Stürmer in der damals in der Regionalliga angesiedelten ersten Mannschaft für Furore sorgte. Ziemlich flott kam zu Beginn des Jahres 2008 der VfB Stuttgart um die Ecke und Schipplock läutete bei den Bad Cannstattern seine Bundesliga-Karriere ein. Bei der Siegerehrung wurden Pokale und für die Spieler Beutel mit Präsenten verteilt.
- Kampf um Champions-League-Teilnahme: Die 16 Mannschaften wurden in zwei Achter-Gruppen eingeteilt. Die vier Ersten jeder Gruppe erreichten die sogenannte Champions League, ermittelten den Turniersieger und spielten die Plätze eins bis acht aus. Die Teams, die in ihrer Vorrundengruppe auf den Rängen fünf bis acht landeten, kamen in die Europa League und ermittelten die Plätze neun bis 16.
- Der Gastgeber: Die U10 des SSV Reutlingen verpasste hauchdünn und unglücklich den Einzug in die Champions League. Das Team von Trainer Steffen Kraus und »Co« Rexford Osei-Frey heimste in sieben Begegnungen zehn Punkte ein und wurde Fünfter. Frankfurt Weiß setzte sich in dieser Gruppe mit 13 Zählern durch, gefolgt von Gornik Zabrze (13), Fenerbahce (11) und Salzburg (11). »Gegen Gornik hätte uns ein Punkt gereicht«, so Kraus. Seine Mannschaft hatte in dieser Partie reichlich Pech. »Ein Punkt hat zwischen Gut und Böse entschieden.« In der Europa League war der SSV mit unterschiedlichem Erfolg unterwegs und zog schließlich in das Spiel um Platz 13 ein. Dabei gab es eine 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg. Kraus ist mit seinen Schützlingen fast jede Woche bei einem Turnier im Einsatz. »Wir halten mit den Top-Teams aus Europa und Deutschland immer gut mit.« Kürzlich sprang bei einer Veranstaltung in Frankfurt Platz drei heraus.
- Der U10-Macher: Der 37 Jahre alte Kraus fungiert beim SSV seit acht Jahren als U10-Trainer. »Da fühle ich mich wohl. Und mittlerweile habe ich zahlreiche Kontakte.« Von diesen Kontakten profitierten die Nullfünfer auch bei diesem Turnier. Der in Hechingen wohnende Kraus zeichnete für das Teilnehmerfeld verantwortlich. »Ich hätte noch mehr Teams einladen können«, erzählt er.
- Die Organisation: »Wir hatten über 50 Helfer im Einsatz«, berichtete Schneider. Das Swissnet-Turnier sei in Verbindung mit dem SLP-Kinderfest, so der SSV-Vorsitzende, »eine runde Veranstaltung« gewesen. Die Teams wurden bei Gastfamilien untergebracht.
- Der Leistungsvergleich: Die Vereine TSG Reutlingen, TSV Oferdingen, TSV Altenburg, VfL Pfullingen und TSG Balingen boten Spielern Übernachtungsmöglichkeiten und durften quasi als Belohnung beim Leistungsvergleich am Sonntag teilnehmen. Die regionalen Teams erzielten einige achtbare Ergebnisse - Pfullingen spielte gegen den FC Porto 0:0, Altenburg bezwang Darmstadt 98 mit 2:0 sowie Salzburg mit 2:1 und spielte gegen Fenerbahce 1:1, die TSG Reutlingen erkämpfte sich gegen Slovan Bratislava ein 0:0. Bei diesem Leistungsvergleich wurde in drei Siebener-Gruppen gespielt. Der SSV Reutlingen, der zwei Teams stellte, wurde in der Gruppe A Zweiter hinter Mainz 05 und mit der zweiten Garde in der Gruppe C Fünfter. Der TSV Altenburg überraschte mit Platz drei in der Gruppe B. Erster in den Gruppen B und C wurden, wer wohl, die beiden Teams von Eintracht Frankfurt. Die Hessen räumten beim ersten Turnier des SSV ab. (GEA)