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Einer der Großen des SSV Reutlingen: Rekordspieler Werner Fritschi gestorben

Werner Fritschi ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war Rekordspieler des SSV Reutlingen in der Fußball-Oberliga Süd.

Werner Fritschi (Mitte) zwischen Günter Kasperski (links) und Rolf Schafstall auf einem Mannschaftsfoto der Saison 1964/65. Foto: GEA-Archiv
Werner Fritschi (Mitte) zwischen Günter Kasperski (links) und Rolf Schafstall auf einem Mannschaftsfoto der Saison 1964/65.
Foto: GEA-Archiv

REUTLINGEN. Werner Fritschi, einer der Großen des SSV Reutlingen, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Die Trauerfeier ist am heutigen Montag (14 Uhr) auf dem Friedhof Unter den Linden.

Anfang der 1950er-Jahre spielte Werner Fritschi beim 1. FC Kaiserslautern unter anderem an der Seite von Fritz Walter, ehe er zum FC Rheinfelden und 1953 nach Reutlingen wechselte. Der mit der ehemaligen SSV-Schwimmerin Renate Braun verheiratete Fritschi – Sohn Mario spielte ebenfalls bei den Nullfünfern – durfte sich mit dem Etikett »SSV-Rekordspieler« schmücken. 192 Mal war er für den Kreuzeiche-Club in der Fußball-Oberliga Süd – das war bis zur Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 die höchste Spielklasse – im Einsatz und markierte dabei 32 Tore. In der Saison 1954/55 landete Fritschi mit dem SSV in der Oberliga auf dem zweiten Platz. In der Spielzeit 1964/65 gehörte er zu jener Aufstiegsrunden-Elf, die Borussia Mönchengladbach beinahe den Aufstieg in die Bundesliga vermasselt hätte.

In seinen 13 Jahren als Vertragsspieler beim SSV absolvierte Fritschi etwa 450 Spiele für den Reutlinger Verein. Nach seiner Aktivenzeit trainierte er drei Jahre den SV Ohmenhausen. Fritschi begann seine Laufbahn als Linksaußen. Später wurde er zum Halbstürmer umfunktioniert. Am Ende seiner Karriere war er in der Läuferreihe zu finden.

In einem ausführlichen, unterhaltsamen und humorvollen Gespräch vor einem runden Geburtstag in den Redaktionsräumen des GEA erinnerte er sich besonders gerne an die USA-Reise im Jahr 1962. Damals erhielt der SSV eine Einladung zum Mannschafts-Weltturnier in New York und belegte einen respektablen zweiten Platz.

Etwas ganz Besonderes waren für Fritschi und seine Teamkollegen (»wir sind nach jedem Spiel und Training zusammengesessen«) die Spiele gegen den VfB Stuttgart. »Gegen den VfB haben wir immer gut ausgesehen«, erinnerte sich Fritschi.

Er selbst hatte einen ganz besonders grandiosen Auftritt gegen die Stuttgarter. Vor 30.000 Zuschauern triumphierte er mit den Reutlingern im damaligen Neckarstadion – drei Tore gingen auf Fritschis Konto. Im Kreuzeiche-Stadion gab’s gegen den VfB nur eine Niederlage. »Wir verloren 0:1 nach einem Kopfball-Eigentor von mir. Das weiß ich noch wie heute«, schmunzelte Fritschi in dem GEA-Gespräch. (GEA)