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Die Geschichte bei den Young Boys Reutlingen wiederholt sich

Es ist aktuell immer die gleiche Geschichte, die rund um die Young Boys Reutlingen erzählt wird. Warum diese mittlerweile fast schon tragisch ist und was Trainer Volker Grimminger nach der Verbandsliga-Partie beim Mitaufsteiger TSG Balingen II meint.

Wieder gut gespielt, aber nicht gewonnen: Thomas Diescher (links) und die Young Boys Reutlingen.
Wieder gut gespielt, aber nicht gewonnen: Thomas Diescher (links) und die Young Boys Reutlingen. Foto: T.Baur/Eibner
Wieder gut gespielt, aber nicht gewonnen: Thomas Diescher (links) und die Young Boys Reutlingen.
Foto: T.Baur/Eibner

BALINGEN. Es ist aktuell immer die gleiche, wenn man so will fast schon tragische Geschichte, die rund um die Young Boys Reutlingen Woche für Woche erzählt wird. Sie geht in etwa so: Der ambitionierte Verbandsliga-Aufsteiger zeigt sich spielerisch meistens von seiner besten Seite, ist häufig sogar das tonangebende Team, verpasst es allerdings regelmäßig, sich für diese starken Leistungen auch zu belohnen. So passiert in der Vorwoche beim 1:3 gegen den Meisterschaftsmitfavoriten und Tabellenführer Türkspor Neckarsulm. Und so geschehen erst wieder am Sonntagmittag beim 2:2 (1:1)-Unentschieden beim Mitaufsteiger TSG Balingen II.

»Wir können den Gegner nicht mehr beherrschen. Wir können ihn nicht besser abknacken. Wir können nicht mehr Balleroberungen und auch nicht mehr Torchancen haben. Dieses Ding muss nur einmal mehr über die Linie«, analysierte Reutlingens Trainer Volker Grimminger schon ein wenig enttäuscht. Gleichzeitig zeigte sich der 44-Jährige allerdings auch stolz über den abermals starken Auftritt seiner Mannschaft. »Wir haben bislang vier Spiele verloren und in drei davon waren wir die klar bessere Mannschaft. Das ist ja gleichzeitig auch das Positive. Die Mannschaft hat sich super weiterentwickelt. Doch wir müssen den Dreier mitnehmen.«

Slapstick-Gegentor nach drei Minuten

Dabei hatte die Gimminger-Elf einen denkbar schlechten Start erwischt. Nach drei Minuten wählte Verteidiger Savas Ioannidis die Option eines Rückpasses. Soweit nichts Ungewöhnliches. Allerdings rutschte Young-Boys-Keeper Erik Rapp die Kugel ziemlich unglücklich durch die Füße. Diese Slapstick-Aktion führte zur frühen Balinger Führung. Danach zeigten die Gäste aus Reutlingen die richtige Reaktion und hätten beinahe den Ausgleich durch Stürmer Ante Galic erzielt. Doch der 29-Jährige köpfte eine hundertprozentige Torchance daneben. Der letzte Treffer aus dem Spiel heraus gelang dem in den vergangenen Jahren bei Croatia Reutlingen so treffsicheren Galic übrigens am ersten Spieltag beim 3:1-Sieg gegen den TSV Berg.

Auf der anderen Seite sorgte ebenfalls ein Eigentor für den 1:1-Ausgleich kurz vor der Pause (42.). Bastian Maier war dieses Mal der Unglücksrabe auf Seiten der Balinger. Nach 68 Minuten erzielte Angreifer Marko Drljo schließlich die verdiente 2:1-Führung für die Young Boys. »Wir hatten alles im Griff, müssen sogar das 3:1 und 4:1 machen. Dann bekommen wir durch eine Unachtsamkeit einen Handelfmeter gegen uns«, sagte Grimminger über den Treffer von Christos Thomaidis zum 2:2-Endstand vom Punkt (80.) und ergänzte: »Balingen hat mit einem Torschuss unter dem Strich zwei Treffer erzielt.«

Trainer Grimminger sieht die Rote Karte

Fünf Minuten später wurde es nochmal hitzig. Der Young-Boys-Trainer bekam von Schiedsrichter Michael Zeiher plötzlich die Rote Karte gezeigt. Was war passiert? »Ein Balinger Co-Trainer hat sich während des Spiels mehrfach negativ in Richtung meiner Spieler geäußert. Mir ist dann irgendwann der Kragen geplatzt. Das wurde mir als Beleidigung ausgelegt«, erklärte Grimminger. Wieder stark gespielt, aber erneut ohne Dreier in die neue Woche gestartet. Doch der Reutlinger Coach betonte selbstbewusst: »Wenn wir diesen Weg weiter so bestreiten, werden wir ganz sicher in der Liga bleiben.« Nun muss sich seine Mannschaft nur noch belohnen. Dann erzählt man sich bald womöglich andere Geschichten über die Young Boys. (GEA)