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Das sind die besten Torjäger aus dem Bezirk Alb

Vom TSV Hirschau bis zur TG Gönningen. Von der Bezirksliga bis in die Kreisliga B. Der GEA hat mit den besten Torjägern aus dem Fußball-Bezirk Alb gesprochen. Die treffsichersten Stürmer aus der Region verbindet vor allem eines: spannende Geschichten.

Ist in der Bezirksliga in dieser Saison nicht zu stoppen: Hirschaus Top-Torjäger Cihan Canpolat (rechts).
Ist in der Bezirksliga in dieser Saison nicht zu stoppen: Hirschaus Top-Torjäger Cihan Canpolat (rechts). Foto: Schanz
Ist in der Bezirksliga in dieser Saison nicht zu stoppen: Hirschaus Top-Torjäger Cihan Canpolat (rechts).
Foto: Schanz

REUTLINGEN. Vom TSV Hirschau bis zur TG Gönningen. Von der Bezirksliga bis in die Kreisliga B. Der GEA hat vor dem Saisonendspurt mit den gefährlichsten Torjägern aus dem Fußball-Bezirk Alb gesprochen. Die besten Angreifer aus der Region verbindet vor allem eines: spannende Geschichten.

- Cihan Canpolat (TSV Hirschau)
118 Tore in 126 Bezirksliga-Einsätzen seit dem Aufstieg aus der A-Liga 2019. Das sind sehr beeindruckende Zahlen, die Angreifer Cihan Canpolat vom TSV Hirschau in seiner Vita stehen hat. Der 32-Jährige trifft im Bezirksoberhaus seit Jahren wie am Fließband und verbreitet in den gegnerischen Strafräumen Woche für Woche Angst und Schrecken. Vergangene Saison wurde der selbstständige Elektriker mit 32 Treffern Torschützenkönig im Bezirksoberhaus. Und auch jetzt, nach nur 19 Partien, steht Canpolat schon wieder bei 27 Toren. Da kann kein anderer Stürmer aus dem Fußball-Bezirk mithalten. Wie macht er das?

»Wir haben schon seit einigen Jahren mit die beste Offensive der gesamten Liga. Meine Torausbeute hängt auch damit zusammen, dass wir geile Spieler haben, die es mir einfach machen den Ball oftmals nur noch über die Linie zu drücken. Dann hat man als Stürmer nicht nur zwei oder drei Chancen, sondern vier oder fünf Gelegenheiten pro Spiel«, erklärt der Hirschauer, der für drei Jahre in der Jugend und zum Start seiner Aktivenkarriere für den FC Rottenburg in der Landesliga stürmte.

Ansonsten hat sich der 1,83 Meter große Angreifer bislang einzig seinem Jugend- und Heimatverein verschrieben. Obwohl er sicherlich auch höherklassig kicken könnte. Warum also immer nur der TSV Hirschau? »Ich bin ein Mensch, dem Kameradschaft sehr wichtig ist. Wir sind alles gute Kameraden bei uns. Im Umkreis weiß man, dass wir eine coole Truppe sind. Wir sind auch oft zusammen unterwegs und gehen feiern. Das zeichnet uns. Deshalb hat es mich auch nie von Hirschau weggezogen«, sagt der Top-Torjäger.

Pfeilschnell unterwegs: Wittlingens-Angreifer David Baisch (rechts).
Pfeilschnell unterwegs: Wittlingens-Angreifer David Baisch (rechts). Foto: JoBaur
Pfeilschnell unterwegs: Wittlingens-Angreifer David Baisch (rechts).
Foto: JoBaur

- David Baisch (TSV Wittlingen)
Der 2004 geborene Angreifer des TSV Wittlingen führt mit 20 Treffern die Torjägerliste in der Münsinger A-Liga an und ist der jüngste Akteur in dieser GEA-Auflistung. Die starke Quote des 21-Jährigen rückt noch einmal in ein ganz anderes Licht, wenn man sich vor Augen führt, dass Baisch seit November letzten Jahres nicht mehr auf dem Feld stand. Der Angreifer fällt seitdem mit einem Kreuzbandriss aus. Seine 20 Treffer erzielte Baisch damit in nur 12 Partien. Das ist: Überragend!

»Ich war selber beeindruckt, wie gut es gelaufen ist. Deshalb tut die Verletzung umso mehr weh«, sagt der Stürmer, der bereits die gesamte Jugend für die Wittlinger auflief und aktuell den Betriebswirt an der Theodor-Heuss-Schule in Reutlingen in Vollzeit absolviert. Kurios: Sein drei Jahre älterer Bruder und Mannschaftskollege Patrick - ebenfalls Angreifer - verletzte sich fast zum gleichen Zeitpunkt im Jahr zuvor, im November 2023, ebenfalls schwer am Kreuzband. »Davids Fehlen schmerzt sehr. Mit seiner Schnelligkeit ist David in dieser Liga kaum zu bremsen«, betont Wittlingens spielender Coach Moritz Krohmer.

Kopfschmerzen bereitete der 21-Jährige seinen Gegnern bereits in der Vorsaison, als ihm starke 23 Tore gelangen. Ist er der A-Liga leistungsmäßig nicht längst entwachsen? Und sieht Baisch seine Zukunft weiterhin beim TSV Wittlingen? »Das hoffen wir. Er ist ein eingeschworener Wittlinger. Klar werden Anfragen kommen, wenn es so weitergeht. Aber für ihn ist glaube ich eher Wittlingen der Fokus«, meint Trainer Krohmer. Das unterstreicht der Youngster: »Bestimmt wäre auch mal etwas Höheres möglich. Aber mir war es immer wichtig, dass ich mit meinen Kumpels aus der Gegend oder aus dem eigenen Ort zusammenspiele.«

Agiert als Zehner und ist dennoch der beste Torjäger in der Reutlinger B3-Staffel: Tobias Schwarz (Mitte in der Luft) von der TG
Agiert als Zehner und ist dennoch der beste Torjäger in der Reutlinger B3-Staffel: Tobias Schwarz (Mitte in der Luft) von der TG Gönningen. Foto: JoBaur
Agiert als Zehner und ist dennoch der beste Torjäger in der Reutlinger B3-Staffel: Tobias Schwarz (Mitte in der Luft) von der TG Gönningen.
Foto: JoBaur

- Tobias Schwarz (TG Gönningen)
»Stürmer war ich tatsächlich noch nie. Das liegt mir gar nicht«, sagt Tobias Schwarz vom B-Ligisten TG Gönningen und lacht. Eine gewagte These, wenn man auf die Bilanz des 24-Jährigen blickt. Mit 20 Treffern liegt der frühere Jugendspieler des VfL Pfullingen und dem TSV Gomaringen unangefochten auf Platz eins der Reutlinger B3-Staffel. In der vergangenen Saison erzielte Schwarz neun Tore in neun Spielen. 2021/22 kam er auf 28 Hütten in 20 Einsätzen. Anders ausgedrückt: Es muss sich also um einen kleinen Scherz handeln, den sich der Gönninger im Gespräch mit dem GEA erlaubt hat. Aber: Nein!

Schwarz erklärt: »Ich habe zu Beginn der Saison auf der Sechserposition angefangen. Auch da habe ich schon häufig getroffen. Unser Trainerteam hat mich im Laufe der Saison dann auf die Zehner-Position vorgezogen.« Das hat gefruchtet. Der 24-Jährige fremdelt mit der reinen Stürmerposition auch deshalb, weil man im Spiel zu wenig mit dem Ball zu tun hätte, wie er berichtet. »Du machst deine Laufwege und entweder du bekommst den Ball oder nicht. Als Zehner hat man mehr Freiheiten, das Spiel zu lenken«, sagt der Christiano-Ronaldo-Fan. Sein persönliches Ziel für die verbleibende Saison? »30 Treffer will ich mindestens erreichen.«

Matteo Schneider (beim Schuss) von der TSG Upfingen wird ein großes Potenzial nachgesagt.
Matteo Schneider (beim Schuss) von der TSG Upfingen wird ein großes Potenzial nachgesagt. Foto: JoBaur
Matteo Schneider (beim Schuss) von der TSG Upfingen wird ein großes Potenzial nachgesagt.
Foto: JoBaur

- Der 18-er Club
Viktor Braun (SG Reutlingen II), Simeon Müller (FC Sonnenbühl) und Matteo Schneider (TSG Upfingen): Gleich drei Spieler im Bezirk Alb kommen auf bislang jeweils 18 Saisontreffer. Während der für die »Zwoide« der SG in der B-Liga stürmende Braun (39) und Müller (32) bereits zu den Oldies zählen, sticht Upfingens Youngster mit seinen erst 21 Jahren aus diesem 18-Tore-Trio heraus. Dem aus Mehrstetten stammenden Flügelspieler wird großes Potenzial nachgesagt. Was aber zeichnet Schneider aus? »Er hat einen brutalen Speed und eine feine Technik. Matteo hat aber auch noch viel Luft nach oben, zum Beispiel in der Rückwärtsbewegung«, sagt Ralf Luik, Coach des Münsinger A-Ligisten, der mit den Upfingern nach 18 Spielen mit fünf Punkten Abstand von der Tabellenspitze grüßt.

Der Positionswechsel hat sich für Wolfram Deuscher (links) und die SGM Kirchentellinsfurt/Kusterdingen mehr als ausgezahlt.
Der Positionswechsel hat sich für Wolfram Deuscher (links) und die SGM Kirchentellinsfurt/Kusterdingen mehr als ausgezahlt. Foto: JoBaur
Der Positionswechsel hat sich für Wolfram Deuscher (links) und die SGM Kirchentellinsfurt/Kusterdingen mehr als ausgezahlt.
Foto: JoBaur

- Die Verfolger
Gleich ein ganzes Quartett aus der Fußball-Region hat jeweils 17 Buden auf dem Konto stehen. Das sind: Michael Baltrusch (SV Auingen), Paul Röhrich (SV Walddorf II), Bekai Jagne (TSV Lustnau) und Wolfram Deuscher (SGM Kirchentellinsfurt/Kusterdingen). Vor allem ein Blick auf den Letztgenannten lohnt sich. Schließlich war der 30-jährige spielende Co-Trainer des A-Ligisten bis zum Sommer 2023 in keiner Saison auf mehr als sechs Tore gekommen. Seit November 2023 trifft Deuscher nun aber plötzlich wie am Fließband.

Der Ur-Kusterdinger erzielte seitdem beeindruckende 33 Treffer in 35 Einsätzen. Woher kommt der Wandel? »Wir hatten vorne in der Offensive immer eine große Auswahl an Spielern. Deshalb habe ich die letzten zwei oder drei Jahre als Außenverteidiger ausgeholfen. Ich war immer schon flexibel und habe dort gespielt, wo ich gebraucht werde«, berichtet der Bankkaufmann und ergänzt: »Im Laufe der Hinrunde der vergangenen Saison wurde ich dann in den Sturm gezogen. Ab diesem Moment lief’s.« Das einzige Aber: »Ich habe noch nie ein Kopfballtor gemacht«, sagt der 1,78 Meter große Neu-Stürmer und lacht. (GEA)