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2:4: SV Nehren schnuppert gegen TSG Balingen an Pokal-Sensation

Die Nehrener Landesliga-Fußballer schnupperten im WFV-Pokalspiel gegen Regionalligist TSG Balingen an einer Sensation, mussten sich aber letztlich nach einer 2:0-Führung mit 2:4 geschlagen geben.

Der Ex-Pfullinger Nyame Awortwie-Grant (weißes Trikot) vergibt die beste Chance der Balinger in Hälfte eins.  FOTO: BAUR
Der Ex-Pfullinger Nyame Awortwie-Grant (weißes Trikot) vergibt die beste Chance der Balinger in Hälfte eins. FOTO: BAUR
Der Ex-Pfullinger Nyame Awortwie-Grant (weißes Trikot) vergibt die beste Chance der Balinger in Hälfte eins. FOTO: BAUR

NEHREN. Kurz vor dreiviertel Acht am gestrigen Dienstagabend pfeift Schiedsrichter Martin Traub das Drittrunden-WFV-Pokalspiel zwischen dem SV Nehren und der TSG Balingen ab. Der Fünfte der Fußball-Regionalliga ist beim 4:2 (0:2)-Erfolg gegen den Landesliga-Siebten nur knapp einer Blamage entgangen. »Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss«, hört man einen TSG-Spieler auf der Bank sagen. Natürlich nicht ganz ernst gemeint und mit einem schelmischen Lächeln versehen.

Doch nach den vorangegangen 90 Minuten muss man diesen Eindruck bestätigen. Denn wer die erste Halbzeit live vor Ort sah, der stellte sich schon die Frage, wo denn bitte der Drei-Klassenunterschied zu sehen gewesen sein sollte. War er nämlich nicht. Zwar hatten die Balinger wie erwartet ein spielerisches Übergewicht, doch die gefährlicheren Torchancen hatte der SVN, der auch die wichtigen Zweikämpfe gewann. Den ersten Schockmoment verpasste der Underdog seinem Kontrahenten in der 14. Minute, als Leon Mohl nach Vorarbeit des in der ersten Hälfte sehr auffälligen Oliver Traub zur Stelle war. Kurz vor der Pause leitete Marco Binder mit einem Schnittstellenpass über knapp 20 Meter, der das Prädikat Weltklasse verdiente, den Treffer zum 2:0 durch Raphael Nill ein. Die 453 Zuschauer, darunter auch viele Balinger Anhänger, trauten ihren Augen kaum. Spielte da wirklich ein Regionalligist gegen einen Landesligisten?

Plötzlich geht es Schlag auf Schlag

Doch die Freude der Nehrener Fans hielt nicht lange. Denn die Balinger präsentierten im zweiten Durchgang ein ganz anderes Gesicht. Spielstark, zielstrebig und mit viel Zug nach vorne. Spätestens mit den Einwechslungen der beiden unverzichtbaren Leistungsträger Leander Vochatzer und Jan Ferdinand in der 55. Minute ging ein Ruck durch das Team von Trainer Martin Braun. Drei Minuten später traf der starke Ex-Pfullinger Nyame Awortwie-Grant nach einem Freistoß von Kaan Akkaya. Sechs Minuten später war dann Joker Ferdinand nach Ecke von Moritz Kuhn zur Stelle, ehe der 119-fache Drittligaspieler zwei Zeigerumdrehungen später mit einem Lupfer das 3:2 besorgte.

Bitter insbesondere die beiden Standard-Gegentore, hatte doch SVN-Trainer Markus Leuthe vor der großen Stärke der Balinger bei diesen gewarnt. »Wenn man in der Halbzeit mit 2:0 führt, dann hat man natürlich die Hoffnung, dass es mit der Sensation klappen könnte«, sagte er.

TSG-Coach Martin Braun, der als Spieler unter anderem für den SC Freiburg, 1. FC Köln und Rapid Wien aktiv war, zeigte sich nach der Partie bestätigt: »Solche Spiele sind immer extrem schwierig.« Ein Lob hatte er für Außenverteidiger Awortwie-Grant übrig, der im Sommer vom Verbandsligisten VfL Pfullingen kam und sein erstes Pflichtspiel absolvierte: »Er hat das sehr gut gemacht und die Eindrücke aus dem Training bestätigt.« Der Torschütze zum 1:2 betonte nach der Partie: »Ich muss weiter hart an mir arbeiten, um mich hier zu beweisen. Aber es gefällt mir wirklich sehr gut in Balingen.« (GEA)