REUTLINGEN. Mit 80 Punkten haben die Regionalliga-Basketballer der TSG Solcom Ravens Reutlingen den SV Möhringen vor 500 Zuschauern nach Hause geschickt. So viele Zähler erzielten die Schützlinge von Cheftrainer Vasilios Tsouknidis in den regulären 40 Spielminuten letztmals Anfang Februar beim 84:67-Erfolg in Frankfurt. Seither sank der Durchschnitt der erzielten Körbe heimlich, still und leise von 75 auf unter 73. Das war mit ein Grund dafür, dass von den sechs Spielen nur zwei gewonnen werden konnten. Durch den 80:70 (39:38)-Erfolg gegen die Mannschaft aus dem Stuttgarter Süden halten die Mannen um Topscorer Kilian Fischer (21 Punkte) als Tabellensechster nach wie vor Anschluss an die ersten Vier, die am Ende der Hauptrunde ab Ende April in den Play-offs den Meister und damit einzigen Aufsteiger in die Pro B ausspielen.
Fischer spricht bezüglich der restlichen fünf Spiele von »do-or-die. Wir dürfen uns keine Niederlage mehr leisten, sonst können wir die Play-offs abschreiben«. Es warten allerdings noch große Brocken wie das Gastspiel am Samstag beim Spitzenreiter Wizards Karlsruhe oder am letzten Spieltag zu Hause gegen den Tabellenzweiten Lich. Wie eng es in der Spitzengruppe zugeht zeigt die Tatsache, dass beide Teams am Wochenende verloren haben.
»Wir haben uns ein bisschen den Frust von der Seele geschossen«, berichtete Fischer nach der auch offensiv endlich mal wieder recht ansprechenden Leistung von ihm und seinen Teamkollegen.
»Wir dürfen uns keine Niederlage mehr leisten, sonst können wir die Play-offs abschreiben«
»Das war ein gutes Spiel von uns gegen einen guten Gegner«, lobte Tsouknidis seine Mannen. Seine Jungs waren gewohntermaßen stark in der Defensive. »Wir haben aber diesmal auch den gegnerischen Korb gut attackiert und den Ball besser laufen lassen«, konstatierte der Ravens-Coach und stellte trefflich fest: »Es geht wieder voran.« Dass hat damit zu tun, dass sich die Verletzten bis auf Yann Ahlgrim wieder alle zurückgemeldet haben. Und auch damit, dass seit Anfang vergangener Woche ein Gastspieler das Niveau im Training nochmals deutlich steigert. Der 2,03-Meter große Center ist Ägypter, der in Polen studiert und dort in der 2. Liga Basketball gespielt hat. Weil er nur im Besitz eines Aufenthaltstitels ist, darf er hierzulande nicht arbeiten und darf deshalb auch nicht unter Vertrag genommen werden, um die Mannschaft für den Rest der Saison zu verstärken. »Er hat viel Erfahrung und ist vor allem für Jay Turner ein guter Trainingspartner«, berichtet Fischer. Der etatmäßige US-Center hat mit 16 Punkten und 10 Rebounds prompt eines seiner besten Spiele im Trikot der Ravens abgeliefert.
Nach der knappen 39:38-Halbzeitführung spielten Fischer und Turner durch ihre erfolgreichen Abschlüsse quasi im Alleingang den Zehn-Punkte-Vorsprung (53:43/25.) heraus, den die Hausherren dann auch geschickt über die Ziellinie brachten. Youngster Lino Duarte (17 Punkte) hatte entscheidenden Anteil daran, dass die Hausherren zuvor zwischenzeitlich schon mit 12 Zählern (29:17/11.) in Führung lagen. Die »Rückkehr schlechter Gewohnheiten« (Fischer) mit unnötigen Ballverlusten und vergebenen Korblegern ließ den Gegner bis zur Pause rankommen. Doch die Ravens zeigten in der wieder mal gut gefüllten IKG-Halle endlich mal wieder, wer Herr im Hause ist. (GEA)