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TSG Reutlingen Ravens nach Geduldsprobe zum Erfolg

Dass die Ravens den Regionalliga-Rivalen aus Haiterbach besiegen würde, war klar. Doch die Entscheidung ließ lange auf sich warten.

Lino Duarte (links, mit Ball) setzt sich gegen seinen letztjährigen Teamkollegen Malik Kudic durch.
Lino Duarte (links, mit Ball) setzt sich gegen seinen letztjährigen Teamkollegen Malik Kudic durch. Foto: Joachim Baur
Lino Duarte (links, mit Ball) setzt sich gegen seinen letztjährigen Teamkollegen Malik Kudic durch.
Foto: Joachim Baur

REUTLINGEN. Malik Kudic war zurück an alter Wirkungsstätte. Mit den Regionalliga-Basketballern von KKK Haiterbach gab der letztjährige Reutlinger Topscorer seine Visitenkarte in der IKG-Halle ab. Obwohl der 25 Jahre alte Flügelspieler in dieser Saison sogar zum ligaweit zweitbesten Punktesammler (22,3) aufstieg, hielt sich die Angst der Ravens vor dem Gegner in Grenzen, waren die auf dem drittletzten Tabellenrang stehenden Kroaten doch nur mit acht Spielern angereist.

Also war es eigentlich klar, dass die fünftplatzierten Hausherren siegen würden - die Frage war nur, wann die Jungs von Coach Vasilios Tsouknidis dem Gegner den entscheidenden Stoß versetzen würden. Beim letztlich klar ausfallenden 83:68 (35:38)-Erfolg dauerte dies erschreckend lange. Kudic brachte seine Farben Mitte des Schlussabschnitts nochmals in Führung (62:61/34.). Doch Ravens-Youngster Lino Duarte hatte kurz zuvor beim ersten Auftritt nach vierwöchiger Verletzungsauszeit seinen Rhythmus wiedergefunden.

Der 20-Jährige erzielte alle seine acht Punkte im Schlussabschnitt. Duarte sowie die Tatsache, dass die Reutlinger dann »fünf bis sieben Minuten ernsthaft Basketball spielten« (Tsouknidis), sollten reichen, um die in dieser Phase von extrem viel Einsatzzeit bereits erschöpften Spieler der Gäste auf Distanz zu halten. »Wir haben den Gegner unterschätzt«, gestand Duarte, der nach überstandener Zwangspause sofort wieder in die Rolle des Hoffnungsträgers schlüpfte für das anvisierte Ziel, in die erstmals ausgetragenen Play-offs um den Aufstieg in die Pro B einzuziehen.

»Die konnten viele Würfe aus der Distanz nehmen, weil wir über weite Strecken nicht gut gestaffelt waren«, konstatierte Duarte angesichts 36 Haitersbacher Dreierversuche, von denen vor der Halbzeit sieben und danach nur noch fünf den Weg durch die Reuse fanden. Die Ravens stellten ihre zahlreich erschienenen Anhänger unter den über 500 Zuschauern auf eine Geduldsprobe, die schließlich doch noch ein erfreuliches Ende fand.

Tsouknidis prangerte eine »fehlende Konzentration« bei seinen Mannen an, die sich zum Teil komplett ohne Gegnerdruck vor der Pause schreckliche 15 Ballverluste leisteten - eine Zahl, die Spitzenmannschaften an guten Tagen in den kompletten 40 Minuten unterbieten. Daraus resultierten Gegenangriffe, die den Gästen um Kudic, der sich in den ersten 20 Minuten nahezu komplett um den Ballvortrag kümmerte, einfache Punkte ermöglichen.

»Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen«, stellte der Reutlinger Topscorer Kilian Fischer trefflich fest und begründete dies auch mit dem zum Teil krankheitsbedingten Fehlen von bis zu vier Spielern im Training unter der Woche. Mit 23 Punkten und 10 Rebounds steuerte der seit Wochen bestens aufgelegte Guard ein Double-Double zum neunten Saisonsieg im zwölften Spiel bei. »Wir stehen ganz gut da; unser Ziel Play-offs ist in Reichweite«, zog der 22-Jährige ein zufriedenstellendes Fazit vor der kurzen Weihnachtspause. Das Team sei allerdings zum jetzigen Zeitpunkt »noch nicht richtig zusammengewachsen«, was vor allem gegen gute Teams bestraft wurde - von Karlsruhe und Gießen sogar mit Niederlagen. (GEA)