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Tigers Tübingen: Zwischen Saison-Aus und einem möglichen Spiel fünf

Im Laufe der vergangenen Monate sind die Zweitliga-Basketballer zu guten Freunden geworden. Nach dem Donnerstag könnten sich die Wege der Tigers-Profis teilweise für immer trennen. Oder wachsen die Raubkatzen gegen den großen Favoriten aus Trier ein zweites Mal über sich hinaus?

Auf ihn kommt es vor allem an: Tigers-Center Samuel Idowu (links).
Auf ihn kommt es vor allem an: Tigers-Center Samuel Idowu (links). Foto: Dennis Duddek/Tigers Tübingen
Auf ihn kommt es vor allem an: Tigers-Center Samuel Idowu (links).
Foto: Dennis Duddek/Tigers Tübingen

TÜBINGEN. Ein letztes Mal in die stimmungsvolle Paul-Horn-Arena einlaufen. Ein letztes Mal mit krachenden Dunkings und wilden Dreiern das Publikum ausrasten lassen. Ein letztes Mal mit den eigenen Fans jubeln und feiern. Ein letztes Mal gemeinsam als verschworene Einheit dem großen Favoriten die Stirn bieten. Oder eben auch nicht. Siegen oder Fliegen? Das ist die Frage aller Fragen vor dem vierten Spiel in der Play-off-Viertelfinalserie zwischen den Tigers Tübingen und den Gladiators Trier.

Das Gute: Die Raubkatzen haben es in der eigenen Hand. Gewinnen sie am Donnerstagabend (20.00 Uhr, sportdeutschland.tv) gegen den großen Favoriten aus der Moselstadt auch das zweite Heimspiel in dieser Serie, geht die Saison für die Raubkatzen weiter und es kommt am Samstag mit Spiel fünf zum finalen Showdown zwischen beiden Teams. Falls nicht, werden sich die Wege der zu guten Freunden gewordenen Spieler der Tigers fürs Erste und bei einigen Akteuren womöglich für immer trennen. Bei einem weiteren Sieg stünde Trier im Halbfinale.

Die Tigers-Spieler hören genau zu, wenn Trainer Eric Detlev spricht.
Die Tigers-Spieler hören genau zu, wenn Trainer Eric Detlev spricht. Foto: Speicher/Eibner
Die Tigers-Spieler hören genau zu, wenn Trainer Eric Detlev spricht.
Foto: Speicher/Eibner

Da schwingt vermutlich jetzt schon eine große Portion Wehmut mit bei den Jungs um Tigers-Kapitän Till Jönke. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Schaut man auf viele Tipps und Expertenmeinungen im Vorfeld, dann hätte die Saison eigentlich bereits am Dienstagabend in der Moselstadt zu Ende gehen können oder sollen. Dass die Tübinger dem Tabellenzweiten überhaupt ein Spiel in dieser Serie klauen würden, damit rechneten nicht viele. »Da sind wir jetzt schon total stolz darauf«, sagte Trainer Eric Detlev dem GEA unmittelbar nach der deutlichen 75:94-Niederlage.

Es fällt auf: Die individuell deutlich stärker besetzten Gäste um ihren Trainer Jacques Schneider spielen aktuell die ganze Qualität in ihrem Kader aus. In jeder Begegnung trat bislang ein anderer Akteur in den Vordergrund. War es im ersten Duell Marcus Graves mit 18 Punkten, folgte in der zweiten Begegnung Jordan Roland mit 28 Zählern. Zuletzt war es eben Center Maik Zirbes mit 23 Punkten (21 davon in nur neun Minuten Spielzeit in Hälfte eins). Bei den Tigers treten zwar auch immer wieder Spieler aus dem Schatten der beiden Leistungsträger Kenny Cooper und Samuel Idowu (in dieser Woche zum Spieler des Monats ausgezeichnet) ins Licht, unterm Strich sind die Detlev-Schützlinge jedoch deutlich abhängiger von ihrem Top-Duo, als die Gladiators von ihren Spitzenspielern.

Bessere Verteidigungsleistung ist notwendig

Dass die Trierer nicht unschlagbar sind, zeigte sich allerdings erst vor wenigen Tagen beim 106:95-Heimerfolg. Weil in diesem Fall der Underdog regelrecht über sich hinausgewachsen ist, nahezu ein perfektes Spiel zeigte und die Schneider-Truppe keinen guten Tag erwischte. »Wir müssen Richtung 40 Prozent Dreier treffen, wenn wir eine Chance haben wollen«, betont Detlev. Am Dienstag waren es nur sehr schwache 23. Mit solch einer Quote ist ein weiterer Erfolg wohl nicht möglich.

Auch in der Verteidigung müssen sich die Tübinger strecken, um weiter - zumindest eine Partie - gemeinsam mit Spaß am Basketball auf dem Parkett zu stehen. Durchschnittlich kassierten die Tigers gegen Trier bislang stattliche 98 Zähler pro Partie. Gelingt es, diese Zahl deutlich zu verringern, steht einem weiteren Erfolg nichts im Weg. Andernfalls könnte es am späten Donnerstagabend in der Paul-Horn-Arena zu einem emotionalen Abschied mit der einen oder anderen Träne kommen. »Wir werden nochmals alles in die Waagschale werfen«, versichert der Coach. So ein entscheidendes Spiel fünf am Samstag, das hätte schon was. (GEA)