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Reutlingen bereit fürs Spitzenspiel

Warum der 74:57 (32:26)-Erfolg beim Schlusslicht SG Mannheim für die ambitionierten Reutlinger Regionalliga-Basketballer kein Maßstab ist.

Javier Turner erzielte mit 17 Punkten und 16 Rebounds sein erstes Double-Double im Trikot der TSG Reutlingen.
Javier Turner erzielte mit 17 Punkten und 16 Rebounds sein erstes Double-Double im Trikot der TSG Reutlingen. Foto: JoBaur
Javier Turner erzielte mit 17 Punkten und 16 Rebounds sein erstes Double-Double im Trikot der TSG Reutlingen.
Foto: JoBaur

MANNHEIM. Es kam, wie es kommen musste. Die TSG Solcom Ravens Reutlingen fanden beim letztendlich souveränen 74:57 (32:26) gegen die SG Mannheim schwer ins Spiel. Natürlich gingen die Jungs als ambitionierter Play-off-Kandidat zu Gast beim Schlusslicht mit dem Gedanken ins Spiel, dass der Kontrahent nicht gerade an diesem Tag seinen ersten Saisonsieg landen wird. Mit dem Kopf vielleicht auch schon ein wenig beim Spitzenspiel am Samstag (19 Uhr/IKG-Halle) gegen den Tabellenzweiten Gießen Pointers ging der Viertplatzierte nicht vollends konzentriert in die Partie. Und prompt kam es zu einem holprigen Start für den haushohen Favoriten. Weder in der Offensive noch in der Defensive agierten die Ravens mit der gewohnten Konsequenz. Mannheim nutzte dies zu einfachen Punkten, während die schwächelnden Gäste vor allem bei einfachen Abschlüssen unkonzentriert agierten.

»Wir haben in der ersten Halbzeit nicht unser volles Potenzial ausgeschöpft und Mannheim dadurch unnötig im Spiel gehalten«, sagte der Reutlinger Coach Vasilios Tsuknidis, der seine Mannen lautstark zu Räson gerufen hatte. Erst gegen Ende des Viertels stabilisierte sich das Team leicht und ging mit einer knappen 17:16-Führung in die erste Pause. Dann fanden die Ravens besser ins Spiel. Die Verteidigung wurde aggressiver, wodurch Mannheim zunehmend Schwierigkeiten hatte, zu Punkten zu kommen. Vor allem Yann Ahlgrim beeindruckte defensiv, indem er Mannheims Topscorer Eric Curth unter Druck setzte, sodass dieser seinen Rhythmus verlor.

Kilian Fischer gelang es in dieser Phase mit schnellen Ballgewinnen und klugen Pässen, das Spiel seiner Mannschaft zu strukturieren. Obwohl die Wurfquote weiterhin nicht optimal war, bauten die Ravens ihre Führung bis zur Halbzeit aus. Die Zeit war gekommen für den Einsatz von Nachwuchsleuten, die mit ihrem Engagement das Team unterstützten. »Es ist erfreulich, dass unsere Jugendspieler eine so gute Leistung gezeigt haben«, lobte Tsuknidis. Leider fehlten Lino Tomas Duarte und Niko Kaps, »aber wir hoffen, dass sie bald wieder zurückkehren«, so der Ravens-Coach.

Nach dem Seitenwechsel steigerte sich das Team deutlich, entschied die Partie aufgrund taktischer Anpassungen und dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung abgeklärt zu seinen Gunsten. Auch wenn er noch Luft nach oben gesehen hatte, war der TSG-Headcoach zufrieden: »In der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht, vor allem in der Defensive.« Javier Turner kam wie verwandelt aus der Kabine. Der 2,13-Meter-Center übernahm Verantwortung und dominierte vor allem bei den Rebounds. Mit 16 eingesammelten Bällen unter den Körben war er ein entscheidender Faktor. Gleichzeitig steuerte der 23 Jahre alte US-Amerikaner wichtige Punkte bei; am Ende waren es 17, die ihm ein Double-Double bescherten. (GEA)