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Play-offs für die Reutlingen Ravens in weiter Ferne

Warum die Reutlinger Aufstiegschancen durch die Niederlage beim Regionalliga-Spitzenreiter auf ein Minimum gesunken sind.

Gesprächsbedarf nach der herben Niederlage der Ravens beim Spitzenreiter in Karlsruhe: Routinier Rouven Hänig (links) und Headco
Gesprächsbedarf nach der herben Niederlage der Ravens beim Spitzenreiter in Karlsruhe: Routinier Rouven Hänig (links) und Headcoach Vasilios Tsouknidis. Foto: Joachim Baur
Gesprächsbedarf nach der herben Niederlage der Ravens beim Spitzenreiter in Karlsruhe: Routinier Rouven Hänig (links) und Headcoach Vasilios Tsouknidis.
Foto: Joachim Baur

KARLSRUHE. Das war's dann wohl. Die Reutlinger Regionalliga-Basketballer mussten sich dem Spitzenreiter Seeburger College Wizards geschlagen geben. So deutlich wie bis lang nur ein Mal in dieser Saison unterlagen die Solcom Ravens in Karlsruhe mit 51:82 (22:42). Mitte Januar hatte es in Langen eine 49:80-Pleite gehagelt. Durch die neunte Saison-Niederlage bleiben die Schützlinge von Cheftrainer Vasilios Tsouknidis zwar Tabellensechster, der Abstand zu den ersten Vieren, die am Ende der Hauptrunde den Meister und damit einzigen Aufsteiger in die Pro B ermitteln werden, ist nun bereits auf drei Siege angewachsen.

Die Reutlinger Chancen zum sportlichen Einzug in die Play-offs grenzen an ein Wunder. Bei vier ausstehenden Begegnungen - unter anderem geht's zum Hauptrundenfinale am Ostermontag gegen den Tabellendritten Langen - dürfen sich die Ravens keine Niederlage mehr leisten. Wenn dann den fünftplatzierten Gießenern kein Sieg aus ihren drei verbleibenden Spielen mehr gelingt und Schwenningen als Vierter nur noch einen Erfolg aus vier Partien feiern kann, hätten die Mannen um Kapitän Simion Habtemichael das glückliche Ende auf ihrer Seite. Dies ist jedoch auch deshalb unwahrscheinlich, weil beide Mannschaften am Samstag vor Ostern noch gegeneinander antreten.

Nur noch theoretische Chancen

Theoretisch besteht zudem die Möglichkeit, dass von den am Ende der Hauptrunde vor den Reutlingern stehenden Mannschaften nur drei einen Lizenzantrag für die dritthöchste deutsche Basketballliga Pro B stellen. Diese Konstellation ist jedoch noch in weiter Ferne. Abgabeschluss für den Antrag ist der 15. April. Der Sportliche Leiter der Ravens, Georgios Tsouknidis, hat zuletzt immer wieder beteuert, das man dieses Geld auf alle Fälle investieren wird, um den Strohhalm greifen zu können, wenn es einen geben sollte. Andere Clubs haben sich dazu bislang noch nicht so konkret geäußert.

»Wir sind noch nicht gut genug«, konstatierte Vasilios Tsouknidis nach dem Spiel am Samstag. »Vor allem fehlt uns die Abgezocktheit in solch wichtigen Begegnungen.« Der Ravens-Coach agierte überraschend ruhig und unaufgeregt an der Seitenlinie. Insgesamt fehlt der Mannschaft auch zumindest noch ein großer Mann, um schwankende Leistungen auf dieser Position kompensieren zu können.

Die Reutlinger starteten engagiert in die Partie und setzten den Gastgeber gut unter Druck. Defensiv gelang es zunächst, das Spiel eng zu halten. Doch wie so oft in dieser Saison fehlte es in der Offensive an Konsequenz. Offene Würfe wurden nicht genutzt und einfache Punkte blieben aus. Zudem schlichen sich zu viele Ballverluste ein - insgesamt waren es derer 18. So lag Reutlingen nach 4:0- (2.) und 10:9-Führung (5.) zum Ende des ersten Viertels nur knapp mit 14:17 im Hintertreffen.

Drittes Viertel endet 8:25

Es folgte der mitunter entscheidende zweite Spielabschnitt. Die Wizards fanden unter anderem aus der Distanz ihren Rhythmus. Zum Karlsruher 25:8-Lauf steuerte David Scheu binnen nicht einmal fünf Minuten elf seiner 13 Punkte bei. Die Ravens hingegen verloren offensiv völlig den Faden. Immer wieder machten Turnover Wurfchancen zunichte. Zudem wurde zu selten aus der Nah- und Mitteldistanz getroffen. Mit einem überaus deutlichen 22-Punkte-Rückstand ging es für die Gäste in die Halbzeit.

Mit dem Mut der Verzweiflung und aggressiver Verteidigung versuchten die Schwaben, den badischen Hausherren etwas entgegen zu setzen. Mehr, als auf 16 Zähler zu verkürzen (24., 26., 31.), sollte Topscorer Kilian Fischer (11 Zähler) und seinen Mannen nicht mehr gelingen. Auch Youngster Lino Duarte und Spielmacher Valentin Beracochea (beide 10) punkteten zweistellig. Als klar war, dass die Begegnung zugunsten des Tabellenführers entschieden ist, nutzte Tsouknidis die Gelegenheit, um den jüngeren Spielern im Team wertvolle Einsatzzeit zu geben. »Sie machen es im Training gut, brauchen aber noch Zeit, sich weiter zu entwickeln«, berichtete der Trainer. Die Youngster konnten nicht verhindern, dass die Partie am Ende mit einer Differenz von 31 Punkten verloren ging. (GEA)