TÜBINGEN. Es ist ein echter Kracher zum Auftakt in die neue Saison in der 2. Basketball-Bundesliga. Am Freitagabend (19.00 Uhr/sportdeutschland.tv) gastiert der Bundesliga-Absteiger Tigers Tübingen zum offiziellen Eröffnungsspiel beim letztjährigen Hauptrundenmeister Gladiators Trier. Warum die Gastgeber zu den Top-Favoriten zählen, was die Raubkatzen aus dem Pokalspiel gegen Oldenburg mitnehmen und wie kostspielig eigentlich eine Auswärtsreise ist. Die wichtigsten Punkte vor dem Saisonstart im Überblick.
- Traditionsclub im Aufwind:
Die Trierer gehen als Top-Favorit in die neue Pro A-Spielzeit. Bereits in der vergangenen Saison war in der Moselstadt alles bereit und geebnet für die Bundesliga-Rückkehr nach neun Jahren. Doch in Spiel fünf im Halbfinale gegen Frankfurt versagten dem Team in den entscheidenden Momenten die Nerven. Das kostete den Aufstieg. Es war ein schmerzhafter Nackenschlag für den Traditionsclub, der 2015 Insolvenz anmelden musste und bei dem seitdem sehr viel in die richtige Richtung läuft. Doch die Euphorie bei den Fans ist weiter ungebrochen. Das liegt auch daran, dass praktisch das gesamte Team gehalten werden konnte.
Mit Center Maik Zirbes haben die Trierer sogar einen 75-fachen deutschen Nationalspieler und langjährigen Euroleague-Spieler in ihren Reihen. Der 34-Jährige hat seine besten Tage jedoch lange hinter sich. Spannend ist auch die Personalie Jacques Schneider, der das Traineramt von Coaching-Legende Don Beck im Sommer übernahm. Der 32-Jährige zählt zu den aufstrebendsten Trainer-Talenten in Deutschland.
- Besondere Begegnung für Niedermanner:
Jonas Niedermanner, Neuzugang von den Kirchheim Knights, lief in der Saison 2021/22 selbst für Trier auf. »Dort bin ich nach einer schwierigen Saison in Schwenningen aufgrund von Corona unglaublich gut aufgenommen worden. Ich habe durchweg nur positive Erinnerungen. Das Team war wirklich super, die Stimmung sehr besonders. Es war von Anfang an einfach schön«, erinnert sich der 27-jährige Forward im GEA-Gespräch an diese Zeit und ergänzt: »Es war auch das erste Mal, dass ich alleine gewohnt habe und nicht in einer WG. Das ist natürlich auch etwas besonderes und prägend.«
Was das Pokalspiel am vergangenen Samstag gegen Oldenburg für die Tigers, die sich ins Verfolgerfeld hinter den vier Aufstiegsfavoriten Trier, Crailsheim, Jena und Gießen einreihen, gezeigt hat? »Wie unglaublich physisch und hart man spielen kann. Oldenburg hat uns eindrucksvoll gezeigt, wie es aussieht, wenn es eine Mannschaft dahingehend komplett ernst meint. Ich glaube daran, dass wir genauso das Potenzial dafür haben, auf Pro A-Level eine solche Mannschaft zu sein wie Oldenburg. Wir müssen es aber über die gesamten 40 Minuten konsequent durchziehen«, betont Niedermanner. In jedem Fall sei das Team vor dem Auftakt gut vorbereitet. »Aber die Aufregung ist natürlich da.«
- Auswärtsreisen:
Um 12.45 Uhr bricht der Tigers-Tross am Freitagmittag auf in Richtung Trier. Nach der Partie wird das Team noch gemeinsam im Hallen-Restaurant essen, ehe es im Anschluss direkt wieder zurück in die Heimat geht. Wie das Thema Reisen bei den Tübingern grundsätzlich geregelt ist? »Alle Auswärtsfahrten in einem Radius von grob 400 Kilometern werden in einem Tagestrip bewältigt«, berichtet Pressesprecher und Teammanager Tobias Fischer. Auch, weil die Hotelkosten nach der Corona-Pandemie stark gestiegen seien. »Für eine Übernachtung mit Frühstück und zwei Mahlzeiten im Hotel müssen wir mit Minimum 3.000 Euro an Kosten rechnen. Vor Corona lag der Preis im Durchschnitt zwischen 1.700 und 2.500 Euro.« Dazu kommen selbstredend auch noch die Mehrkosten für den Bus. (GEA)