STUTTGART. Da war es nur noch einer. Nach der 62:73 (31:38)-Niederlage der TSG Solcom Ravens Reutlingen beim MTV Stuttgart thronen in der Basketball-Regionalliga nur noch die Gießen Pointers mit einer weißen Weste an der Tabellenspitze. Der Dämpfer nach vier erfolgreichen Partien zum Rundenauftakt war dabei nicht einmal unverdient. »Wir hatten als Kollektiv einen schwachen Tag in der Offensive«, sagte der Sportliche Leiter Georgios Tsuknidis. Selbst in der Schlussphase war nochmals die Gelegenheit da, das Spiel zum Positiven zu wenden, »aber die wichtigen Würfe sind dann einfach nicht gefallen«.
Die Ravens waren gut vorbereitet ins Spitzenspiel gegangen und erwischten auch prompt den besseren Start. Zur 10:5-Führung der Ravens steuerte Javier Turner sechs Zähler bei. Der US-Amerikaner war mit 16 Punkten neben Topscorer Simion Habtemichael (17) der einzige Spieler der Gäste, der zweistellig traf. Neben den beiden waren dazu im bisherigen Saisonverlauf auch Valentin Beracochea (diesmal 4), Kilian Fischer (5), Lino Duarte und Federico Perez (beide 6) im Stande. »Unsere Quoten waren einfach nicht gut genug, um auf die Verteidigung des Gegners zu reagieren«, monierte Tsuknidis. Eine Teilschuld dafür gab der Ravens-Funktionär den Schiedsrichtern, die eine klare Linie vermissen ließen, auf die sich seine Spieler hätten einstellen können. Dadurch seien vor allem die vielen jungen Akteure im Team »verunsichert« gewesen.
Nach zwei sehr zweifelhaften Schrittfehler-Pfiffen der Unparteiischen, die damit schon sehr frühzeitig ins Geschehen eingriffen, drehte Stuttgart den Spielstand auf 14:12. In der Folge vergaben die Reutlinger nach mehreren Ballgewinnen lange Zeit immer wieder die Chance, den Rückstand zu egalisieren oder gar in Führung zu gehen. Im letzten Viertel warfen sie noch einmal alles in die Waagschale, verteidigten mit voller Energie und schafften es prompt auf 60:60 auszugleichen (36.). Als Habtemichael dann sogar die Führung erzielte, wollten die Unparteiischen ein Offensivfoul gesehen haben und ließen den Korb nicht zählen. Nach zwei vergebenen Dreier-Versuchen der Gäste übernahm Stuttgart das Kommando und landete einen klaren Sieg, der die knappe Schlussphase nicht widerspiegelt. (GEA)