»Es genügt nicht, an einem Strang zu ziehen. Man muss auch über die Richtung einig sein«
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»Erstaunlich weitsichtig« und »voll Tatkraft« - so der langjährige Ortschaftsrat Rüdiger Mauser - habe Paul Ackermann bewiesen, dass er nicht nur als Wissenschaftler viel von Politik versteht (der Professor lehrte unter anderem an den Pädagogischen Hochschulen Reutlingen und Ludwigsburg), sondern dass er obendrein ein »gewiefter Praktiker« seines Metiers ist. Mauser zählte eine Reihe wichtiger Vorhaben auf, die der Wahl-Gönninger auf den Weg gebracht hat: die beiden Kindergärten, die Erweiterung der Schule, die Einrichtung der Bibliothek, Entwicklungsplanung und Ortskernsanierung, Sportstättenbau, Jugendtreff, Seniorenheim und mehr.Zwischenzeile
Immer wieder stellte Paul Ackermann unter Beweis, dass er »ein ganz ausgezeichneter Kulturbürgermeister« ist, wie Mauser unterstrich, von der 900-Jahr-Feier über Samenhandelsmuseum und Kultur- und Vereinszentrum Lokschuppen bis zur Wiederbelebung der Tulpenblüte. »Es genügt nicht, an einem Strang zu ziehen, man muss auch über die Richtung einig sein« sei Ackermanns Regel gewesen, nach der er »mit Überzeugungskraft, Optimismus und langem Atem« erfolgreich gehandelt habe. Dabei habe er den Ortschaftsrat hinter sich gewusst, der auch nach internen Kontroversen geschlossen aufgetreten sei, um sich besser durchzusetzen.Pfarrer Alexander Behrend und Friedel Kehrer-Schreiber, Bezirksbürgermeisterin im benachbarten Bronnweiler, sowie die Gönninger Ortschaftsräte Gabriele Renz und Eberhard Rein äußerten sich ebenso lobend über Paul Ackermann, und Christel Pahl - die künftige Bezirksbürgermeisterin - bescheinigte ihm, er habe bleibende Spuren hinterlassen. Sein Wirken sei für sie »Ansporn und Herausforderung«, auch wenn sie ihren eigenen Weg suchen werde, das Amt auszuüben, Hand in Hand mit den anderen Kommunalpolitikern.
Die drei gleichfalls ausscheidenden Mitglieder des elfköpfigen Ortschaftsrates verabschiedete Paul Ackermann selbst: die sozial stark engagierte Ute Naumann, den stets besonnenen Walter Linder, einen der letzten hauptberuflichen Landwirte des Ortes, sowie Martin Freitag, den »Anwalt des Sportes« in Gönningen.
Die Gemeinschaft »lebt davon, dass manche mehr tun, als sie müssen«, betonte Paul Ackermann in seinen Dankesworten. Er habe sich als Ortschaftsrat und Bezirksbürgermeister bemüht, dies der Bevölkerung zu vermitteln und »auch praktisch ein positives Bild unserer Demokratie« zu zeichnen. Dabei sei er von Vereinen, kirchlichen und weltlichen Institutionen am Ort sehr unterstützt worden. In seinen Dank bezog Ackermann ausdrücklich die drei Mitarbeiterinnen des Bezirksamtes ein, Petra Vöhringer, Gabriele Rücker und Anita Schwenk.
Hatte Friedel Kehrer-Schreiber echt »Bronnweilemer« Gebäck und geräucherte Würste für ihren Kollegen mitgebracht, so überreichten ihm die Gönninger unter anderem ein Buch mit witzig-treffsicheren Zitaten von Mitbürgern.
Die Roßbergmusikanten unter Leitung von Ekkehard Schumann sowie das Flötentrio Rebekka Meyer, Iris Lengwin und Annette Fischle umrahmten die Abschiedsfeier im Lokschuppen mit ihrem Spiel, mal mit Marschmusik, mal mit Mozart. (GEA)
