REUTLINGEN. Ein etwas außergewöhnliches Bauwerk auf dem Listhof sorgte in den vergangenen Tagen nicht nur bei den Viertklässlern der Reutlinger Eduard-Spranger-Schule für viele Fragen. Auch der ein oder andere Gast mag sich womöglich vor der Inbetriebnahme gefragt haben, wozu der sogenannte Garten-Dom gut sei. Der vier Meter hohe und sieben Meter breite kuppelförmige Bau zieht auf dem Listhof jedenfalls große Aufmerksamkeit auf sich. Bis vor kurzem konnte der Dom aus Lärchenholz noch in Mannheim betrachtet werden. Die Mitarbeiter der Firma Vision Domes entwickelten die Kuppel ursprünglich für die Bundesgartenschau in Mannheim im vergangenen Jahr. Jetzt findet der Dom seinen neuen Platz auf dem Reutlinger Listhof und passt perfekt in das Konzept des Umweltbildungszentrums.
»Wir wollen ein Treffpunkt für Umweltbildung sein«, erklärte Helmut Treutlein, der Vorsitzende des Trägervereins Umweltbildungszentrum Listhof Reutlingen. »Mit dem Dom haben wir nun ein grünes Klassenzimmer. Ein Raum, der nach außen offen ist und in dem der Wald so direkt erlebt werden kann«, sagte er weiter. Unter der Kuppel können die Gruppen auf Stühlen Platz nehmen und mehr über die Natur lernen. Die dreieckigen Elemente erinnern an den Aufbau eines Insektenauges, das aus vielen verschiedenen Elementen besteht. Deshalb könne die Kuppel auch als Facetten-Dom bezeichnet werden. Passend dazu steht das neue Bauwerk beim Insektenhaus.
Nachhaltiges Gebäude
Knapp 600 Gruppen besuchen jährlich das Reutlinger Umweltbildungszentrum. Die Tendenz ist steigend. Das ist auch kein Wunder: »Klein und Groß kennen das Umweltbildungszentrum Listhof«, betonte Oberbürgermeister Thomas Keck. »Der Listhof ist ein unverzichtbarer Bildungsakteur«, sagte er weiter. Aber der Listhof will nicht nur weiterbilden, sondern auch auf nachhaltiges Handeln achten. »Das Gebäude ist ein Beispiel für Nachhaltigkeit«, betonte Helmut Treutlein. Ende Oktober sei das Bauwerk komplett in Mannheim abgebaut worden, um dann in Reutlingen wieder aufgebaut zu werden. Dass der Standortwechsel der Kuppel so schnell möglich wurde, überraschte den Vorsitzenden dann doch auch selbst. »Ende Juni habe ich die Baugenehmigung beantragt und Anfang September wurde sie schon genehmigt«, freute sich Helmut Treutlein.
Auch die Viertklässler der Eduard-Spranger-Schule wissen, wie wichtig der Wald für das Leben auf der Erde ist. Sie präsentierten ihren eingeübten Song und machten deutlich:»Halt. Das ist unser Wald und wir sind bereit, alles dafür zu tun, dass er bleibt«. (GEA)