REUTLINGEN. Wer wirklich etwas erleben und entdecken möchte, sollte sich den Tag der offenen Tür der Hochschule Reutlingen am besten komplett freihalten. Denn was da am morgigen Samstag, 24. Mai, auf dem Campus im Hohbuch geboten wird, ist ein Programm voller Attraktionen und Mitmachaktionen. Man muss eben kein Akademiker sein, um in den Fakultäten jede Menge nützliches Wissen serviert zu bekommen, sowie dabei auch noch praktische Dinge mitnehmen zu dürfen. Alles garantiert kostenlos, aber unbezahlbar unterhaltsam.
In allen Gebäuden des Campus ist etwas los. Sehr verlockend etwa das, was die Texoversum Fakultät Textil, die modische Seite der Hochschule, neuerdings offeriert: Workshops. Zum Beispiel den mit dem Titel »Erstelle deine eigene Texoversum-Tasche«, der um 10.30 Uhr im Gebäude 1 in der Weberei startet. Er nimmt einen mit auf die Reise einer Stofftasche durch die textile Prozesskette. Von der Herstellung des Stoffes über das Bedrucken im Veredelungslabor sowie das Vernähen. Das haben Professorin Hagar Ihm-Rieger und Studentinnen organisiert, die ihre Gäste rundum betreuen möchten. »Wir nähen die Tasche für die Leute zusammen«, erklärt Victoria Römmlich. Die fertigen Exemplare, die man sonst nirgendwo kaufen kann, dürfen die Teilnehmer des Workshops mitnehmen.
Noch ein altes langweiliges T-Shirt im Kleiderschrank? Dann wäre möglicherweise der Textildruck-Workshop »Pimp Your Shirt« amüsant. Treffpunkt um 11 Uhr im Gebäude 1. »Die Leute können sich Stempel aussuchen und selbst drucken«, sagt Studentin Kirsten Hippmann. Wobei die Hochschule auch unbedruckte Shirts zur Verfügung stellt. Den ganzen Samstag über gibt es geführte Rundgänge durch die Labore, die einen intensiven Einblick in die Modeindustrie ermöglichen. Das Texoversum selbst (Gebäude 30) ist mit seiner Fassade und dem hochmodernen Innenleben einen Besuch wert. Heißer Tipp: Den Kaffee mit Ausblick auf der Dachterrasse nicht verpassen sowie im Shop des von Studierenden geführten Fashion-Forschungsprojektes »RU Enterprises« links hinter dem Eingang reinschauen.
Beeindrucken möchte auch die Fakultät NXT Nachhaltigkeit und Technologie, die sich um Gebäude 21 ziemlich am Rand des Campus befindet. Der kleine Spaziergang führt in eine Werkhalle mit hochmodernen Produktionsanlagen. Verspielte Naturen dürfen sich gemeinsam mit Robotern ein hölzernes Tisch-Basketball-Spiel zum Mitnehmen basteln, wobei gleich eine Menge über Fertigungstechniken zu lernen ist. Weiter hinten in der Halle stellen Studierende ihre Projekte vor. »Unsere Gruppe will einen Reinigungsroboter für Solar- und PV-Anlagen produzieren«, beschreibt Kristin Strohm als Beispiel. Der Clou an der »Soll-E« getauften Maschine ist, dass es sowas noch nicht in dieser Form auf dem Markt gibt. Andere Studenten basteln ernsthaft unter dem Titel »Clip & Go« an einem Elektroantrieb für Fahrräder, der mit wenig Aufwand montiert und abgenommen werden kann.

Bei der Fakultät Life Sciences sind im Gebäude 2 die Labore offen - auch für Kinder. Dazu serviert die Fachschaft »Leckereien aus der Molekularküche«. In der Nachbarschaft kann man im Gebäude 3 um 12 und 14 Uhr an einer Führung durch die historische Gewebesammlung teilnehmen, die sonst unsichtbar und gut gesichert in Lagerräumen schlummert. Oder vor dem Haus »Fechten hautnah erleben«, wobei der erste Schaukampf um 11 Uhr losgehen soll. Hinter dem Gebäude spielt morgens die »Campus 44 Band«, während die »Reutlingen University Big Band« nachmittags den Freilufthörsaal beschallt.
Insider-Infos und Exponate zur Forschung in den Bereichen Mikro- und Leistungselektronik bietet die Fakultät Technik im Gebäude 4. Hier befinden sich Roboter- und Telematiklabore, in denen Hochtechnologie auf amüsante Weise erlebbar werden soll: »Lass dich von unserem robotischen Barkeeper und Snackautomaten bedienen«, steht etwa in der Beschreibung einer Attraktion. Die Fakultät Informatik winkt mit Wissen zum Thema Hackerangriffe oder sogenannter Künstlicher Intelligenz. Und auch hier wie überall auf dem Campus gibt es Verköstigungen und Getränke. Das pralle Programm findet sich auf einem großen, klein bedruckten Faltblatt, das auf der Website der Hochschule Reutlingen heruntergeladen werden kann. (GEA)
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