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Was bei der Großbaustelle in Oferdingen geplant ist

Ein zweites Regenüberlaufbecken, sowie Kanal- und Straßenerneuerung: Die Großbaustelle in der Oferdinger Pliezhäuser Straße beginnt im November. Das ist geplant.

In Oferdingen werden die Kanäle in der Pliezhäuser Straße saniert.
In Oferdingen werden die Kanäle in der Pliezhäuser Straße saniert. Foto: Archiv/Pieth
In Oferdingen werden die Kanäle in der Pliezhäuser Straße saniert.
Foto: Archiv/Pieth

REUTLINGEN-OFERDINGEN. Ein großes Bauprojekt wirft seine Schatten voraus. Weit mehr als ein Jahr wird die Pliezhäuser Straße in Oferdingen zur Baustelle. Die beteiligten Planer waren deshalb »in großer Mannschaftsstärke« zur Sitzung des Bezirksgemeinderats Oferdingen erschienen, wie Bernd Eger, Abteilungsleiter Tiefbau im Amt für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt, erklärte. Fünf Mitarbeiter von Stadtverwaltung und Stadtentwässerung (SER) waren in die Festhalle gekommen, um den Bürgern Rede und Antwort zu stehen über die Großbaustelle, die ab 11. November ihren Betrieb aufnimmt.

Rund 40 Einwohner hörten sich an, was sich demnächst im Ort tut und nutzten im Anschluss die Gelegenheit, die eine oder andere Frage los zu werden. Das Ausweichen vom Rathaus mit nur begrenzten Zuschauerplätzen war der spannenden Tagesordnung geschuldet, auf der nicht nur das Bauvorhaben, sondern auch der höchst umstrittene Lärmaktionsplan stand (der GEA hat bereits berichtet).

Projektleiter Timo Eyb gab erst einmal einen Überblick über das Vorhaben Regenüberlaufbecken (RÜB) und Kanalbau. In der Pliezhäuser Straße bis zur Neckartalbrücke werden die Regen- und Mischwasserkanäle erneuert und anschließend die Straßen wieder instand gesetzt. Außerdem wird ein zweites Regenüberlaufbecken gebaut, dabei handelt es sich um eine Auflage des Landratsamtes. Im Baugebiet »Im Besterwasen« werden Kanäle gebaut. Das RÜB hat ein Fassungsvermögen von 220 Kubikmetern - es befindet sich komplett unter der Straße, später wird man nichts mehr davon sehen. Die Gesamtkosten für diesen Bauabschnitt belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro.

Bürgerbüro im Baucontainer

Bereits in dieser Woche wird an der Neckarbrücke gerodet, zudem der Platz »Im Besterwasen 1« freigelegt, an dem der Baucontainer stehen wird. Dieser bietet ab Mitte Januar einmal pro Woche, immer donnerstags ab 16 Uhr, ein offenes Bürgerbüro an. Denn, das ist klar: Mit der Baustelle werden einige Einschränkungen für die Anwohner einhergehen und diese haben dann sicherlich die eine oder andere Frage, die auf dem kurzen Dienstweg direkt vor Ort geklärt werden kann. Ab 20. Januar 2025 wird die Straße abschnittsweise komplett gesperrt, die Bewohner der Häuser kommen dann teils nur noch per Fuß dorthin.

Auch die Buslinien sind betroffen. Diese werden über Rommelsbach, Reicheneck und Mittelstadt umgeleitet, beziehungsweise über Altenburg und Pliezhausen. »Der Bus fährt ohne Halt in Altenburg durch, um Zeit zu sparen«, erklärt Horst Riedel von der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV). Während der Zeit der Vollsperrung wird ein Pendelbus eingerichtet. Eventuell ist dafür ein Kleinbus ausreichend, denn die Fahrgastzahlen in Oferdingen sind nicht sehr hoch. Die Busse bekommen mehr Fahrzeit, die Verantwortlichen der RSV werden beobachten, ob diese ausreicht oder ob man die Zeiten im Fahrplan anpassen muss. Ebenfalls beobachten wollen die Bauleiter die Entwicklung des Umleitungsverkehrs, beispielsweise ob es Rückstaus gibt oder ob die Nachbarn aus Altenburg stark betroffen sind.

Schutz vor Hochwassser im nächsten Bauabschnitt

Für die Schüler, die nach Pliezhausen gehen, dürfte ebenfalls ein Sprinter ausreichend sein, die Mehrzahl besucht das BZN in Rommelsbach. Übrigens bekommt Oferdingen im Zuge dieser Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten gleich eine barrierefreie Bushaltestelle.

Wenn alles nach Plan verläuft, ist dieser Bauabschnitt bis Frühjahr 2026 beendet. Es schließen sich dann Maßnahmen zum Hochwasserschutz an: »Im Besterwasen« soll ein Entwässerungsgraben angelegt werden, der das Gebiet vor Hochwasser schützt. Die Stadt hat bereits Flächen dort erworben und ist aktuell noch in weiteren Gesprächen mit den Eigentürmern. Der erste Bauabschnitt diene nicht dem Hochwasserschutz, wie Eyb auf Nachfrage eines Bürgers erklärte. »Das RÜB ist dazu da, um Schmutz zurückzuhalten.« (GEA)

Infoveranstaltung zum Starkregenrisikomanagement

Oberbürgermeister Thomas Keck und Baubürgermeisterin Angela Weiskopf laden zu einer Informationsveranstaltungen über das weitere Vorgehen im Starkregenrisikomanagement ein: am Donnerstag, 7. November, um 19.30 Uhr in die Festhalle Altenburg.

Die Veranstaltung richtet sich an die Bezirksgemeinden Altenburg, Mittelstadt, Reicheneck, Rommelsbach, Oferdingen, Sickenhausen, Sondelfingen und Degerschlacht und bietet Einblicke in die veröffentlichten Starkregengefahrenkarten sowie das Handlungskonzept der Stadt. Außerdem werden die ermittelten Risikobereiche präsentiert, für die in den kommenden zwei Jahren Maßnahmen untersucht werden. (GEA)