REUTLINGEN. Der Advent schickt seine Boten voraus. Auf Nikoläuse in Supermarktregalen folgen Sterne und Buden in den Straßen. Dass die ersten Hütten schon 19 Tage vor dem Start des Reutlinger Weihnachtsmarkts am vergangenen Freitag in der Wilhelmstraße aufgestellt wurden, finden die einen toll und die andern verfrüht. Die Budenfrage ist Stadtgespräch.
Fans freuen sich über die gezimmerte Ankündigung des geselligen Zaubers: »Ach, bald geht ja der Weihnachtsmarkt wieder los!« Sie zählen die Tage, bis sie dort Leckereien und Geschenke kaufen können. Händler und Wirte, die dort das ganze Jahr hindurch ihre Kunden versorgen, fühlen sich durch die nun zwei Wochen ungenutzt herumstehenden Butzen inmitten der oberen Fußgängerzone zum Teil benachteiligt. Café-Gäste nutzen derzeit noch die Außenbestuhlung - eine Holzwand vor der Nase schränkt da den Open-Air-Genuss ein. »Frechheit«, lautet ein Kommentar. Oft ist zu hören: »Warum diesmal schon so früh?«
Auch im Bürgerpark sind Budenbauer am Werk. Einige kleine Hütten stehen schon, dazu Container und Werkstoffe. An einer großen Almhütte wird gezimmert, der Gabelstaplerfahrer karrt Material heran.
Vildana Vohrer vom Organisationsteam des Weihnachtsmarkts erklärt: »Wir haben ein neues Aufbauteam, außerdem wollten wir den Aufbau etwas entzerren und haben deshalb schon am 8. November angefangen.« Vom 8. bis 15. November hat die erste Gruppe der Marktbeschicker Zeit, die Hütten für den Weihnachtsmarkt fertigzumachen, ab 15. November ist die zweite Gruppe dran. So wolle man zu großen Andrang vermeiden. Wenn nicht alle gleichzeitig anreisen, kommen sie sich weniger in die Quere - so das Kalkül der Organisatoren.