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Aktuell Rückblick

Vor fünf Jahren: Corona erschüttert den Kreis Reutlingen

10. März 2020: Corona erreicht den Landkreis Reutlingen. Sechs Menschen, die mit dem Virus und dessen Bekämpfung befasst waren, blicken zurück auf jenen Tag und das, was dann folgte. Auf nie dagewesene Teamleistungen, Pläne und Konzepte, die aufgingen, aber auch auf schmerzhafte Entscheidungen, die sie treffen mussten.

Eine Frau geht vor einem Banner, auf dem »Danke an alle, die weiterhin Abstand halten!« durch die Reutlinger Fußgängerzone. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Eine Frau geht vor einem Banner, auf dem »Danke an alle, die weiterhin Abstand halten!« durch die Reutlinger Fußgängerzone.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

REUTLINGEN. 10. März 2020: Landrat Thomas Reumann gibt bei einer Pressekonferenz bekannt, dass es fünf Corona-Fälle im Kreis Reutlingen gibt: Ein 65-jähriger Mann aus Grafenberg, der Anfang März aus Südtirol zurückgekehrt ist und sich offenbar dort angesteckt hat. Außerdem eine Mutter und ihr Sohn aus Reutlingen, eine 44-Jährige aus Reutlingen sowie ein 57-jähriger Mann aus Engstingen. Die Pandemie beherrscht ab diesem Zeitpunkt das öffentliche und private Leben.

Sechs Personen, die mit dem Virus und seiner Bekämpfung befasst waren, die damals Verantwortung trugen, blicken zurück auf jenen Tag und das, was dann folgte. Auf hervorragende Teamleistungen, Pläne und Konzepte, die aufgingen, aber auch auf schmerzhafte Entscheidungen, die sie treffen mussten.

Der Infektiologe: Professor Peter G. Kremsner

Professor Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin.
Professor Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin. Foto: Archiv/ Schmidt
Professor Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin.
Foto: Archiv/ Schmidt

Der Leiter des Instituts für Tropenmedizin in Tübingen hat von Beginn an die Fälle, die aus China kamen, mitverfolgt. Schnell habe sich gezeigt, dass es immer mehr werden und die Krankheit nicht aufzuhalten ist – es war also nur eine Frage der Zeit, bis die Pandemie auch uns in der Region erreicht. »Die ersten Fälle in Tübingen waren nicht spektakulär«, erinnert sich Kremsner, »die Patienten waren kaum oder gar nicht krank«. Trotzdem war zunächst Vorsicht angesagt: »Am Anfang konnte man es nicht gut einschätzen.« Bald habe sich dann aber deutlich gezeigt, dass die Krankheit für Alte gefährlich ist. »Unter Jungen gab es nahezu keine Todesfälle, gefährlich wird es ab 65 und so richtig ab 75 Jahren«. Das unterscheidet Corona deutlich von anderen Infektionserkrankungen, mit denen die Tübinger Forscher sonst zu tun haben. »Es ist nicht so wie bei Ebola oder Malaria, wo alle Altersgruppen gleich gefährdet sind.«

»Es ist nicht so wie bei Ebola oder Malaria, wo alle Altersgruppen gleich gefährdet sind«

Als großer Vorteil stellte sich schnell heraus, dass das Virus einfach aufgebaut ist, was das Forschen an einem Impfstoff deutlich beschleunigte. In Rekordzeit war die erste Impfung auf dem Markt, auch Kremsner untersuchte damals Impfungen – er war Studienleiter bei der Testung des Curevac Impfstoffes. Auch für den »Tübinger Weg«, mit dem eine Öffnung mit Sicherheit versucht wurde, übernahm er die Begleitforschung. »Das waren gute Ansätze mit dem vielen Testen.« Die größte Dummheit im Umgang mit der Pandemie ist für ihn bis heute die Schließung der Grenzen: »Das hat nichts gebracht und war reine Idiotie«, und für ihn gleichzeitig das Aufkeimen eines Nationalismus, der seitdem fortschreitet. »Statt solidarisch zu handeln, zumindest in Europa, haben alle versucht, national zu handeln.« Der Versuch, das Virus so einzudämmen, war außerdem von vorneherein zum Scheitern verurteilt: Man hätte sich auf die Ausbruchsorte konzentrieren und diese abriegeln müssen, wenn überhaupt.

Im Rückblick werden viele andere Schutzmaßnahmen stark kritisiert, Schulschließungen oder das Abschotten von Alten und Kranken – für den Forscher sind es Bekämpfungsversuche gewesen. Zumindest als das Virus noch neu war. »Im Nachhinein ist man immer klüger«, betont Professor Kremsner. »Ich hätte kein Politiker sein wollen.« Darum sollte man sie nicht schelten. Auch seine eigene Sicht auf die Pandemie habe sich immer wieder gewandelt. »Speziell als die Impfungen da waren, konnte man lockerer werden«.

Der Ordnungsamtsleiter: Albert Keppler

Ordnungsamtsleiter Albert Keppler.
Ordnungsamtsleiter Albert Keppler. Foto: Archiv/Pieth
Ordnungsamtsleiter Albert Keppler.
Foto: Archiv/Pieth

Bereits im Januar machten sich Mitarbeiter der Stadt Sorgen wegen dem, was sich in China tat. »Auf dem Dashboard der John-Hopkins-Universität konnte man sehen, dass sich eine richtige Welle aufbaut, das sah sehr besorgniserregend aus«, erinnert sich der Reutlinger Ordnungsamtsleiter Albert Keppler. Es sei die Rede davon gewesen, dass ein Prozent der Menschen daran sterben könnten. »Da ging es mir durch den Kopf, dass dann etwa 1.200 Reutlinger sterben müssten«. Eine beängstigende Vorstellung, die drohte Realität zu werden, als am 10. März die ersten Fälle in Reutlingen auftraten.

»Das war ein absolut gespenstischer Moment, die Stadt war wie ausgestorben«

Nur kurze Zeit später, am 16. März, veröffentlichte der Bund seine erste Corona-Verordnung, am 22. März kam es zum Lock-Down. »Das war ein absolut gespenstischer Moment, die Stadt war wie ausgestorben, alles war leer gefegt«. Für ihn und viele seiner Kollegen begannen schwierige Wochen und Monate. Eine Verordnung folgte auf die nächste, »kaum hatten wir etwas kommuniziert, galt schon wieder etwas Neues«. Meist trafen die Regelungen am späten Sonntagabend ein – und sollten bereits am nächsten Tag umgesetzt werden. Dabei wurde tief ins Leben der Menschen eingriffen: Es galten neue Vorschriften für alle Bereiche – von der Arbeit über die Hochzeit bis zur Beerdigung - »und das aus heiterem Himmel«. Eine Situation, die auch für den langjährigen Amtsleiter belastend war: »Das Recht hat sich ständig geändert, das war schwierig«.

Im Rathaus reagierte man schnell auf die neue Lage. Eine eigene Abteilung wurde aus dem Boden gestampft, ein Krisenstab eingerichtet, der mehrmals pro Woche tagte. Unternehmer wurden von Existenzängsten geplagt und wollten wissen, wie es für sie weitergeht, Bürger richteten sich mit ihren Fragen und Sorgen an die Verwaltung und mit steigenden Inzidenzzahlen gingen die Quarantäne-Fälle drastisch nach oben. »Wir hatten eine fünfstellige Zahl an Bescheiden, die wir zustellen mussten«, nennt Keppler ein Beispiel. Im Team waren Kollegen aller Abteilungen, die dort entbehrt werden konnten: vom Kulturamt bis zur Erzieherin. »Alle fachfremd, aber sie haben sich formidabel geschlagen.« Die Kräfte wurden gebündelt: Statt zu blitzen oder Strafzettel an Parksünder zu verteilen, mussten die städtischen Mitarbeiter kontrollieren, ob die Corona-Verordnungen eingehalten wurden. So manch einer habe bis an den Rand der Erschöpfung gearbeitet, in einigen Amtsstube brannte bis Mitternacht das Licht.

»Es wäre besser gewesen, man hätte miteinander gesprochen und sich gegenseitig zugehört«

Für manch einen wurde das dann doch zu viel, es kam zu Burn-outs und Erkrankungen. Auch für Keppler war es »mit etwas vom Belastendsten in meiner 40-jährigen Laufbahn«. Vor allem, dass der Staat auf massive, verfassungswidrige Art und Weise ins Leben seiner Bürger eingriff und es einschränkte, trieb ihn um. Mehrfach pro Woche kam es ab Ende 2020 zu Demonstrationen und Protesten. Die Stimmung wurde im Lauf der Monate immer aufgeheizter, teilweise gingen die Versammlungen völlig unkontrolliert oder ohne die Maskenpflicht einzuhalten über die Bühne, was Ende 2021 dann sogar zu einem Versammlungsverbot führte. »Das war für mich ein markanter Punkt«, blickt Keppler selbstkritisch auf das Verhalten der Behörden zurück. Allerdings habe auch die andere Seite, also die der Demonstranten, nichts getan, um die Lage zu entschärfen. »Sie haben es darauf angelegt«.

Der Meinungskampf sei wichtig gewesen, aber heute wisse man, »dass keiner ganz Recht hatte und keiner ganz Unrecht. Da wäre es besser gewesen, man hätte miteinander gesprochen und sich gegenseitig zugehört«.

Der Oberbürgermeister: Thomas Keck

Oberbürgermeister Thomas Keck.
Oberbürgermeister Thomas Keck. Foto: Archiv/Pieth
Oberbürgermeister Thomas Keck.
Foto: Archiv/Pieth

»Corona war eine neue Krankheit, mit der man keine Erfahrung hatte,« sagt OB Thomas Keck. Die letzte Pandemie, die spanische Grippe, lag rund 100 Jahre zurück, niemand wusste so recht, wie man reagieren sollte. »Wir haben versucht, die Beschlüsse umzusetzen, so gut wir konnten. Wir wollten nur das Beste für die Menschen.« Es war »eine Situation, die hochbelastend war für alle, die Verantwortung getragen haben«. Angespannter wurde die Lage dann noch, als die Proteste immer lauter wurden und bis zu 2.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gingen. Etwas, wofür Keck wenig Verständnis zeigt: »Es ist um die Gesundheit aller gegangen und da hat das eigene Ego zurückzustehen«. Auch eine Impfpflicht hätte er viel stringenter durchgesetzt. Immer wieder habe er versucht, mit Demonstranten ins Gespräch zu kommen, meist ohne zu ihnen durchzudringen. Eine Aufarbeitung sei notwendig, betont Keck, allerdings ohne Schuldzuweisungen, sondern mit Blick nach vorne, um für künftige Pandemien besser gewappnet zu sein.

Der Landrat: Thomas Reumann und der Leiter des Kreisgesundheitsamtes: Dr. Gottfried Roller

Landrat Thomas Reumann.
Landrat Thomas Reumann. Foto: Archiv/Pieth
Landrat Thomas Reumann.
Foto: Archiv/Pieth

»Wie kann ich die Menschen bestmöglich schützen?«: Diese Frage stellte sich Thomas Reumann immer wieder. Er war als Landrat verantwortlich für den Katastrophenschutz und eine Katastrophe kam unaufhaltsam auf den Landkreis zu. »Ende Februar war uns klar, dass wir uns vorbereiten müssen«, blickt er zurück. Krisenstäbe wurden zusammengestellt, im Mittelpunkt das Kreisgesundheitsamt, man suchte die Zusammenarbeit mit Städten und Kommunen, mit den Arztpraxen und Kliniken, mit DRK, Feuerwehr und vielen anderen Stellen. Erfahrungen mit Krankheitswellen, wenn auch nicht in diesem Ausmaß, hatte der Kreis bereits zehn Jahre zuvor gesammelt, als eine Influenzawelle das Gesundheitssystem aufs Äußerste forderte. Wichtig war bereits in den ersten Tagen der Pandemie, »dass wir uns nicht gegeneinander ausspielen, sondern alle zusammenhalten«. Ein Beispiel: Bereits Anfang März sollten Veranstaltungen ab 1.000 Personen abgesagt werden. »Wir haben mit allen Kommunen im Kreis beschlossen, auch Veranstaltungen mit weniger Besuchern abzusagen«. Denn: Auch wenn es rechtliche Rahmenbedingen und Verordnungen gab, »haben wir immer unter der Prämisse gehandelt, flexibel reagieren zu können«. Besonders im Blick: Die Älteren, deren Leben vom Virus besonders bedroht war. »Auf sie wollten wir einen ganz besonderen Blick haben.«

Innerhalb von nur zwei Wochen haben Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und medizinisches Personal sämtliche Pflegeheime aufgesucht und Abstriche von 5.300 Menschen genommen – die Finanzierung war zunächst nicht geklärt, aber die Rettung von Menschenleben hatte Vorrang. Am Ende hat die kassenärztliche Vereinigung die Tests übrigens bezahlt.

Dr. Gottfried Roller
Dr. Gottfried Roller Foto: Foto: Archiv
Dr. Gottfried Roller
Foto: Foto: Archiv

Von weiteren Herkulesaufgaben kann auch Professor Gottfried Roller, zwischenzeitlich Leiter des Landesgesundheitsamtes, berichten: Etwa das Bürgertelefon, in dem in den ersten Wochen und Monaten tausende von Anrufen eingingen. Laborkapazitäten, die hinten und vorne nicht ausreichten, da die Schnelltests noch nicht entwickelt waren. Um effizienter arbeiten zu können, richtete der Kreis Drive-in-Teststationen ein, die erste nahm in Münsingen ihren Betrieb auf. Kurz nachdem der erste Fall den Kreis erreicht hatte, kam es zu dramatischen Situationen. Am 13. März, »es war ein Freitagabend«, erinnert sich Roller, »wollte ich um 19 Uhr das Büro verlassen.« Doch dann klingelte das Telefon und ihn erreichte die Hiobsbotschaft, dass es in den Fachkliniken in Bad Urach zwei laborbestätigte Corona-Fälle gab. Die Klinik musste in großen Teilen geräumt, Kontakte nachverfolgt werden, da die Reha-Klinik zu den Krankenhäusern in Bad Urach und Reutlingen regelmäßig Kontakt hatte. »Irgendwann war nicht mehr nachvollziehbar, wer mit wem Kontakt hatte«, erinnert sich Roller. Aber: Die Krankenhäuser schließen? Unmöglich. Das zeigt, wie oft die Verantwortlichen dazu gezwungen waren, abzuwägen: Zu entscheiden, welches ist das kleinere Übel, welches Risiko geringer. »Das Schlimmste wäre gewesen, nicht zu entscheiden«, ist Reumann bis heute überzeugt, »wir sind immer sehr verantwortungsbewusst damit umgegangen«.

"Das Schlimmste wäre gewesen,
nicht zu entscheiden"

Doch oft war die Kehrseite der Schutzmaßnahmen schmerzhaft, »wir waren getrieben davon, die Infektion einzudämmen. Dass wir die alten Menschen so isolieren mussten, so etwas darf nicht mehr passieren«, betont Reumann. Gottfried Roller entschied, dass Sterbende besucht werden durften – »das habe ich auf meine Kappe genommen, es gibt Grenzen dessen, was man verantworten kann.« »Das waren gigantische Herausforderungen, die konnten wir nur im Schulterschluss bewältigen«, blicken beiden zurück. »Wir haben mehr getan als das Schwarzbrot«, sagt Reumann. »Viele unserer Mitarbeiter sind über sich hinausgewachsen«, betont Roller.

Harald Herrmann, der Feuerwehrkommandant

Feuerwehrkommandant Harald Herrmann.
Feuerwehrkommandant Harald Herrmann. Foto: Foto: Archiv/Pieth
Feuerwehrkommandant Harald Herrmann.
Foto: Foto: Archiv/Pieth

Die Reutlinger Feuerwehr war dank eines bereits existierenden Pandemieplans »ordentlich vorbereitet«, wie der damalige Kommandant Harald Herrmann zurückblickt. Dass es diesen bereits seit dem Jahr 2013 gab, war dem Einsatz von Herrmann zu verdanken. »Ich habe mich dafür auf die Hinterbeine gestellt«, erzählt er. Eine klamme Stadtkasse ließ er nicht als Argument gelten, um auf solch eine umfassende Planung zu verzichten. Ein Einsatz, der sich für den Ernstfall im März 2020 mehr als lohnte. Reutlingen hatte einen großen Vorrat an Schutzausrüstung, den andere Kommunen erst mühsam und teuer besorgen mussten. »Wir hatten 20.000 Masken und 15.000 Schutzanzüge.« Außerdem gab es einen detaillierten Plan, an dem man sich orientieren konnte – »das gab uns Sicherheit«.

Bereits im Februar ahnte Harald Herrmann, was da auf die Stadt zukommen könnte, und die Feuerwehr begann mit Schulungen. Zwar gehören Krisen und Katastrophen zum Alltag der Feuerwehr, »aber keiner kannte eine Pandemie.« Die Rettungskräfte waren im Verlauf der Krise im Dauereinsatz: Sie waren an den Test-Zentren aktiv, später im Impfzentrum, sie bildeten mehr als 800 Personen aus, damit diese testen konnten - beispielsweise an Schulen. Die Sicherheits- und Hygienekonzepte griffen, »niemand hat sich an der Teststation angesteckt«. Aber auch die normale Arbeit fiel weiterhin an – da schmerzte es Herrmann besonders, dass das gemeinsame Training untersagt war. Bereits im Oktober entschied er deshalb, dass die Übungseinheiten wieder aufgenommen werden sollten - trotz Bedenken vom Land. Das Risiko, dass sich ein Feuerwehrmann im Einsatz verletzt, wollte er nicht in Kauf nehmen. Auch dieses Beispiel zeigt, dass es unmöglich war, eindeutig richtig oder falsch zu entscheiden. »Es war ständiges Abwägen, wir mussten immer alles ausloten.«

"Wir haben die Dinge ernst genommen,
aber wir haben manches auch hinterfragt"

Die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst mussten Verordnungen umsetzen und dabei die Rechte der Bürger einschränken. »Wir haben die Dinge ernst genommen, aber wir haben manches auch hinterfragt. Unsere Intention war es immer, die Menschen und ihre Gesundheit im Blick zu haben«. Dennoch habe er manche schlaflose Nacht verbracht, weil er sich stets selbst fragte, »Ist es richtig, was wir tun?« Herrmanns persönlicher Ehrgeiz war es zudem, vor die Lage zu kommen, sprich: Handlungsfähig zu bleiben auch in Zeiten der größten Katastrophe. Das gelang in vielen Fällen: Nach nur zweieinhalb Wochen konnte das Rathaus unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen für einen Notbetrieb wieder öffnen. Man half sich über Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg aus. »Wir haben es ganz gut hinbekommen«, sagt Harald Herrmann in der Rückschau – dank vieler engagierter Menschen, die alle zusammenhielten. Allerdings ist in der Vorbereitung auf die nächsten Krisen, seien es Pandemien oder Naturkatastrophen, noch viel zu tun, so seine Anregung für die Zukunft. (GEA)