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Vom Musikgarten bis zum Kreativlabor - Tag der offenen Tür der Musikschule Reutlingen

Tag der offenen Tür bei der Reutlinger Musikschule – Riesenrepertoire an Instrumenten, musikalischer Früherziehung und noch viel mehr.

Beim Tag der offenen Tür der Musikschule Reutlingen gab es viele musikalische Häppchen von Aktiven, aber auch jede Menge Informa
Beim Tag der offenen Tür der Musikschule Reutlingen gab es viele musikalische Häppchen von Aktiven, aber auch jede Menge Informationen und Beratung. Foto: Norbert Leister
Beim Tag der offenen Tür der Musikschule Reutlingen gab es viele musikalische Häppchen von Aktiven, aber auch jede Menge Informationen und Beratung.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. Unglaublich dieser Andrang am Samstagvormittag im Innenhof wie auch in den Gängen und Räumen des Reutlinger Spitalhofs. Warum? Der Tag der offenen Tür der Musikschule stand mal wieder auf dem Programm. »Wir haben Glück, das Wetter spielt mit«, sagte Frank Hüther. Hätte es geregnet oder wäre womöglich sogar ein Unwetter aufgezogen – »dann hätten wir alles nach drinnen verlegen müssen«, betonte der stellvertretende Leiter der Reutlinger Musikschule.

Wobei ein Gang durch die Stockwerke, Gänge und Räume der Einrichtung durchaus lohnte: Aus allen Zimmern klangen unterschiedlichste Geräusche, vom Klavier mit offensichtlich ganz schön fortgeschrittenem Können bei »Freude schöner Götterfunken« über Harfenklänge bis zu Gesang, Blechblasinstrumenten und noch viel mehr – am Samstagvormittag war alles zu hören, was die Musikschule zu bieten hat. Natürlich auch Gitarre genauso wie etwas seltener gespielte Instrumente wie Oboe oder Kontrabass.

Musikschul-Ensembles der unterschiedlichsten Instrumente präsentierten sich am Samstagvormittag  beim Tag der offenen Tür.
Musikschul-Ensembles der unterschiedlichsten Instrumente präsentierten sich am Samstagvormittag beim Tag der offenen Tür. Foto: Norbert Leister
Musikschul-Ensembles der unterschiedlichsten Instrumente präsentierten sich am Samstagvormittag beim Tag der offenen Tür.
Foto: Norbert Leister

Auf riesiges Interesse stoßen laut Frank Hüther schon seit vielen Jahren Angebote wie der Musikgarten oder das Instrumentenkarussell. Beim Musikgarten geht es schon ab dem Alter von einem halben Jahr los, kann dann ergänzt werden durch die musikalische Früherziehung. »Insgesamt wird dort eine Super-Basis gelegt, um später ein Instrument zu lernen«, erläuterte der stellvertretende Musikschulleiter. Doch dabei bleibt es nicht: »Hier passiert auch ganz viel soziales Lernen.«

Kinder, die sich noch nicht so sicher sind, wohin die persönliche musikalische Reise gehen soll, können sich beim Instrumentenkarussell Orientierung suchen: »Dort ist die Nachfrage auch wahnsinnig groß«, so Hüther. Sechs verschiedene Instrumente können innerhalb von einem halben Jahr ausprobiert werden. Zu all dem und auch zu jedem einzelnen Instrument gab es am Samstag jede Menge Informationen und fachkundige Beratung obendrein.

Inklusives Projekt: »Musik zum Leben«

Was die Musikschule ebenfalls im Programm hat: ein inklusives Musikprojekt zusammen mit der Peter-Rosegger-Schule unter dem Titel »Musik zum Leben«. Dieses Projekt wurde am Samstag im Spitalhof ebenso auf der großen Bühne vorgestellt wie diverse Instrumentenensembles – von der Klarinette über Saxophon bis zu Gitarre, Schlagzeug, Blechbläser und noch viel mehr präsentierten sich dort eindrucksvoll. »Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche in Ensembles spielen können.« Warum? Auch im Zusammenspiel mit anderen werde das soziale Lernen enorm gefördert, so Hüther.

Präsentiert haben sich im Spitalhof-Hof zudem Kinder- und Erwachsenenchöre, Cantiamo und die Chorakademie sowie ein Projekt, das unter dem Namen Tonlabor geführt wird. Was darunter zu verstehen ist? »Dort wird Musik auf digitalen Endgeräten gemacht«, sagte der Vizechef der Musikschule. Ein paar Schüler sind schon bei diesem verhältnismäßig neuen Angebot dabei, es sei aber noch ausbaufähig.

Das »Creative Lab« hingegen ist ein Gruppenangebot im popularmusikalischen Bereich, mit Einflüssen aus der Montessoripädagogik. E-Gitarre, E-Bass, E-Piano und Schlagzeug sind die Instrumente, die hier unterrichtet werden. Insgesamt bietet die Reutlinger Musikschule also ein unglaublich breit gefächertes Programm.

Fachkräftemangel spürbar

Aber: »Auch wir merken den Fachkräftemangel«, betonte Frank Hüther. Zwar konnten bislang noch alle Bereiche mit Lehrpersonal abgedeckt werden – aber die Menge an Initiativbewerbungen wie einstmals komme bei der Reutlinger Musikschule nicht mehr an. Das sei kein rein lokales Problem, weil es alle Musikschulen im Land betrifft. Die Konsequenz könne also nur lauten: »Wir müssen bessere Arbeitsbedingungen bieten«, sagte Hüther. (GEA)