REUTLINGEN-MITTELSTADT. Diese Kommunalwahl wird für die Mittelstädterinnen und Mittelstädter besonders spannend. Denn von den elf Mitgliedern des Bezirksgemeinderates wollen vier ausscheiden, darunter auch Bezirksbürgermeister Wilhelm Haug. Zur Wahl stellen sich 16 Kandidatinnen und Kandidaten, die allerdings nicht auf einer Liste antreten werden.
Auf einem Flyer, der an alle Haushalte verteilt werden soll, stellen sich die möglichen zukünftigen Volksvertreter der Bevölkerung vor. Organisiert hat das Bezirksgemeinderätin Britta Pflugbeil- Görner. Nach der Kommunalwahl werden also neue Gesichter im Rat zusammenarbeiten. Zu wählen ist dann auch ein neuer Bezirksbürgermeister. Warum scheidet Amtsinhaber Haug aus?
»Ich denke die meisten Ziele erfüllt zu haben, die ich mir 1984 beim meinem Amtsantritt als Rat gestellt habe«, sagt er. Im Alter von 74 Jahren wolle er auch »neuen und frischen Menschen eine Chance geben«. Zum Bezirksbürgermeister wurde Haug im Jahre 2009 gewählt. In seine Ära fallen Projekte wie die neue Turnhalle, die Aussegnungshalle sowie der Kindergarten Mönchstraße und die Schuppenanlage. Da ist also einiges gelaufen, wobei die Herausforderungen für den neu zu wählenden Bezirksgemeinderat in jedem Fall vielfältig sind. Ein großer Klops ist der Dauerbrenner »Bebauungsplan Klingäckerstraße«. Seit Jahren immer wieder auf der Tagesordnung, immer wieder verzögert, immer wieder verändert. Ungelöst sind auch Fragen der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Nach Stuttgart zu reisen, bedeutet für Mittelstädter aktuell noch einen Umweg über Metzingen oder Reutlingen. Erhebliches Konfliktpotenzial liegt auch in der Luft.
Die Stadtverwaltung Reutlingen und der Regionalverband Neckar-Alb planen, im Hartwald und dem Waldgebiet Lachenhau 25 Hektar als Vorranggebiete für Windkraft auszuweisen. Das böte Raum für drei bis fünf Windräder. Dafür müssen, so die Kritiker, wertvolle Waldflächen gerodet werden. »Der Regionalverband kann diese Flächen so nicht ausweisen«, ist sich Bezirksbürgermeister Haug sicher. (GEA)