REUTLINGEN/ENINGEN. Detlev Burchert ist beunruhigt. Zum wiederholten Mal will er ein Flugobjekt über dem Reutlinger Abendhimmel gesichtet haben. Zuletzt geschehen am Donnerstag zwischen 19:50 und 20:10 Uhr, schreibt in einer E-Mail an GEA, Bürgeramt und Polizei. In dem Schreiben heißt es: »Das Objekt ist mir durch seine ungewöhnlichen Flugbewegungen und seine ständig wechselnde Beleuchtung, beziehungsweise Blinkzeichen aufgefallen.« Was ihm außerdem merkwürdig vorkommt, ist, dass keinerlei Fluggeräusche zu hören gewesen sein sollen.
An Besuch aus dem All glaubt Burchert jedoch nicht. Vielmehr hält er das Flugobjekt für eine Drohne, die nicht von einem Hobbypiloten gesteuert wurde. Dafür sei das Flugobjekt zu professionell. Der Mann mutmaßt, dass es »gezielt eingesetzt wurde, um irgendwelche Vorgänge zu beobachten«. Was da Interessantes zu sehen gewesen sein könnte, schreibt er nicht. Zum Schluss bittet er die Behörden um eine plausible Erklärung.
Starker Wind spricht gegen Drohnenflug
Christian Wörner versucht auf GEA-Anfrage eine solche zu geben: »Bei dem unbekannten Flugobjekt könnte es sich um einen Polizeihubschrauber handeln«, sagt der Pressesprecher der Reutlinger Polizei. Gesucht wurde am Donnerstagabend ein 21-Jähriger, der in Walddorfhäslach mit einem Messer auf einen Mann eingestochen haben soll. Die Tat ereignete sich gegen 18.40 Uhr. Zum Zeitpunkt, als Burchert die blinkenden Lichter am Himmel gesehen hat, sei besagter Hubschrauber tatsächlich über Reutlingen unterwegs gewesen, so Wörner.
Dass ein Hubschrauber am Boden nicht zu hören ist, sei möglich. »Wenn er in großer Höhe unterwegs ist und der Wind dementsprechend steht, dann kann das sein«, sagt der Pressesprecher. Apropos Wind: Hinsichtlich der starken Windböen am Donnerstag schließt Wörner einen Drohnenflug aus. Was Burchert die Male davor am Himmel gesehen hat, bleibt jedoch unbeantwortet. (GEA)