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Umfrage: Wie Reutlinger in diesem Jahr Silvester feiern

Stockbrot und Spiele? Oder Party trotz Pandemie? Passanten auf der Wilhelmstraße verraten dem GEA ihre Pläne für den Jahreswechsel.

Bei der coronakonformen »Booster-Party« von Familie Bräuchle gibt es Stockbrot, Grilladen und Glühwein im eigenen Garten. ARCHIV
Bei der coronakonformen »Booster-Party« von Familie Bräuchle gibt es Stockbrot, Grilladen und Glühwein im eigenen Garten. Foto: Privat
Bei der coronakonformen »Booster-Party« von Familie Bräuchle gibt es Stockbrot, Grilladen und Glühwein im eigenen Garten.
Foto: Privat

REUTLINGEN. Kein Böllerverkauf, dafür aber umso eindringlichere Appelle der Virologie und Politik, es zum Jahreswechsel nicht einmal im übertragenen Sinne krachen zu lassen. Tja, die Coronapandemie vereitelt zum zweiten Mal in Folge rauschende Partys in der Silvesternacht. Jedenfalls dann, wenn man sich an Abstandsregeln und Personenbeschränkungen hält. Deshalb mal auf der Wilhelmstraße nachgefragt: Wie planen Passanten, den Jahreswechsel heuer zu begehen?

»In aller Stille«, sagt Erich Winter. »Also so, wie die letzten dreißig Jahre auch schon.« Mit seinen 87 Lenzen verspürt der Senior kein Bedürfnis mehr nach Umtriebigkeiten. »Früher, als ich jung war«, da hat er ordentlich Party gemacht – »mit Musik, Tanz und Feuerwerk.« Doch jetzt sind ihm Pyrotechnik, Schampus und Schnittchen nebensächlich. »Ich geh’ ins Bett und schlafe einfach rüber.«

Ganz anders Jonas Bräuchle, der – schon allein der Kinder wegen – einen schönen Silvesterabend vorbereitet hat. »Weil es die milden Temperaturen zulassen, feiern wir mit Freunden im Garten.« Der 38-Jährige spricht von einer coronakonformen »Booster-Party« im Schein vom Lampions: Alle Erwachsenen – man sei zu zwanzigst – seien durchgeimpft und »unter freiem Himmel dürfte eigentlich nichts passieren«. Über der Feuerschale gebackenes Stockbrot soll es geben, Würstchen und Spareribs vom Grill, Salate – und um Mitternacht Kinderpunsch und Glühwein.

Was Ilona Prause (51) offenbar inspiriert. »Stimmt«, findet sie. »Wir könnten eigentlich in den Garten umziehen und dort feiern.« Das möchte sie später mit ihrem Mann besprechen. Bislang plant die Stuttgarterin eine »kleine, feine Familienhocketse mit Fleischfondue.« Zu Besuch kommen ihre Schwester aus Kassel und deren vierköpfige Familie. »Da die Kids alle schon erwachsen sind, wird es ein gemütlicher Plauderabend werden.« Außerdem: »Jeder von uns ist drei Mal geimpft. Andernfalls hätte ich gänzlich auf ein Silvesterevent verzichtet.«

Und Samir Karimi? Der findet »das alles nur noch traurig«. Gerne hätte der 20-Jährige zusammen mit seinen Freunden ausgelassen gefeiert. Und zwar mit allem, was für ihn zu einem gelungenen Jahresausklang dazugehört: Um die Häuser ziehen und Schlag null Uhr jede Menge Raketen beziehungsweise Systemfeuerwerk zünden. Geht aber nicht, weshalb Karimi abermals »gar nichts« macht und auf den 31. Dezember 2022 hofft.

Derweil Figen Çelik einen Spiele-abend mit ihren drei Kindern plant und Saskia Schrempp mit ihrem Lebensgefährten Tim Emminger die Silvester- zur »langen Star-Wars-Nacht mit Knabberkram und Rotwein« ausgestalten wird. »Letztes Jahr«, verrät sie, seien bei ihr alte James-Bond-Filme über den Flachbildschirm gelaufen. »Das hat Spaß gemacht und uns entspannt ins neue Jahr gebracht. Keine Sekunde hatten wir an Corona und den Lockdown beziehungsweise die nächtliche Ausgangssperre gedacht.«

Eine solche gibt es heuer »glücklicherweise« nicht. »Ich freue mich auf das Orgelkonzert bei Kerzenschein in der Marienkirche«, weiht Maria Burgert (72) die Presse in ihre Pläne ein. »Anschließend treffe ich mich mit einer Freundin zum ›Stößerchen‹ aufs neue Jahr.« Ein solches wollen Michael und Martina Müller auf der Achalm genießen. »Wir haben im GEA gelesen, dass die Hotelbar jedem offen steht. Das wollen wir ausprobieren. Wird bestimmt schön.« (GEA)