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Aktuell Reutlingen

Treffen der Generationen

VON HEIKE KRÜGER

Erfahrene Beobachter kamen beim GEA-Wahlpodium fast nicht aus dem Staunen raus. Und das weniger wegen des politischen Schlagabtauschs auf der Bühne, als vielmehr wegen des Publikums. Wo bei vergangenen Kandidaten-Checks überwiegend ältere Semester - wenn’s knüppeldicke kam: fast ausschließlich Parteigänger - den Zuschauerraum gefüllt hatten, tummelte sich diesmal jede Menge Jungvolk und bescherte der Veranstaltung einen ausgewogenen Generationenmix. Mehr als ein Drittel des Auditoriums zählte zur Altersgruppe U 30, was um so mehr überrascht, als gerade den Teens und Twens der Nation gemeinhin politisches Desinteresse nachgesagt wird.

Am Dienstagsabend konnte davon freilich keine Rede sein. Im Gegenteil. Die »Jugend« zeigte geballte Präsenz. Mehr noch: Sie beschränkte sich nicht aufs Zuhören, sondern mischte sich bei der abschließenden Publikumsfragerunde sogar ins Polit-Programm ein: Was sagt ein Herr Beck zu den Studiengebühren? Und wo versickern sie eigentlich - da sie ja in Forschung und vor allem Lehre nicht anzukommen scheinen! Wie will ein Herr Kober angesichts gigantesker Staatsschulden in Bildung investieren, wo dies doch selbst in fetten Jahren versäumt wurde?

Zugegeben, nicht alle der von Jungwählern aufgeworfenen Fragen waren bundespolitischer Natur. Doch das tat dem Podium keinen Abbruch, sondern bereicherte es um interessante Aspekte und ließ manch’ Kandidaten - jenseits festgezurrter Parteiprogramme - in einem etwas anderen, nämlich eher persönlichen Licht erscheinen.

heike.krueger@gea.de