Technik vom Feinsten
Viel größer als vermutet war auch die Unterstützung durch Sponsoren aus der Wirtschaft, sagt Bausch. Das alles stimmt ihn optimistisch. »Ich bin sicher: Es wird erfolgreich sein.« Im Schnitt 30 Besucher pro Vorstellung – 18 pro Woche sind geplant, 92 Plätze gibt es – würden reichen, um die Kosten zu decken.Die Rahmenbedingungen sind jedenfalls vielversprechend. Das »Heiligtum«, der Vorführraum, ist vollgestopft mit Technik – und die ist vom Feinsten, wie Vorstandsmitglied Andreas Kissel betont. Im Tübinger Pendant, dem »Arsenal«, sei man schon fast neidisch. Ein »ganz toller« Projektor, ein Computer und ein Server: Natürlich braucht’s keinen Vorhang mehr, kein Einlegen von Zelluloidrollen. Knopfdruck, und ab geht der Film im wohltemperierten Kinosaal. Bei Technik, Elektrik und Lüftung wurde laut Vorstandsmitglied Klaus Kupke auf allerbeste Qualität gesetzt. Deshalb waren es auch die größten Ausgabeposten.
Für den Vorführraum gibt es eine steuerbare Klimaanlage, im Saal selbstverständlich auch. Ein ganz raffiniertes Exemplar sogar, das die Luft unmerklich am Boden einströmen lässt und an der Decke wieder absaugt. »Ein ungetrübtes Kinovergnügen«, verspricht Kupke – auch für Menschen mit Handicap, für die es eine extra breite Reihe mit herausnehmbaren Sitzen gibt. Superbequeme Kinosessel in dezentem Grau, tiefschwarze Decke und Wände, nur eine davon wie die Leuchtschrift überm Einlass in knalligem Magenta: Stimmig und ziemlich cool das Ambiente, ebenso draußen im Barbereich.
Der Kurs bei der Programm-Auswahl ist klar. Statt »Hollywood-Buster«, so Bausch, werden Streifen fernab des »Mainstreams« zu sehen sein. In Original mit Untertiteln (»das wünschen sich viele«), aus eher unbekannten Ländern oder die in Vergessenheit geratenen Kurzfilme, die vor jedem Hauptfilm gezeigt werden. Zielgruppe ist die »etwas ältere Generation, die mit Kinokultur was anfangen kann«, sagt Bausch. Los geht’s am Donnerstag mit »Der Sommer mit Mamã« um 18 Uhr und »Taxi Teheran« um 20.15 Uhr. (keg)