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Aktuell 1. Mai

Traditionsfeste bei Traumwetter in der Region

Sommerliches Wetter sorgt für gute Laune und Hochbetrieb bei den vielen Maifeiern in der Region

Spektakel: 18 Männer und fünf Schwalben stemmen den 750 Kilogramm schweren Maibaum in Pfullingen in die Höhe. Foto: Dieter Reisner
Spektakel: 18 Männer und fünf Schwalben stemmen den 750 Kilogramm schweren Maibaum in Pfullingen in die Höhe.
Foto: Dieter Reisner

REUTLINGEN UND REGION. Die Voraussetzungen hätten nicht besser sein können: Die Menschen in Reutlingen und der Region waren schwer unterwegs, um am Abend vor dem Feiertag das Maibaumaufstellen zu erleben. Und am 1. Mai selbst, um es sich bei sommerlichen Temperaturen auf einem der vielen Hocks gut gehen zu lassen.

»Schiebt an«, hallte es am Mittwochabend durch die Pfullinger Neue Mitte. Rund 500 Kehlen unterstützten lautstark die 18 starken Männer des Trachtenvereins Echaztaler sowie der befreundeten Trachtengruppe Filstaler aus Reichenbach, die den 24 Meter hohen Maibaum mittels Schwalben und Manneskraft an seinen angestammten Platz vor dem Rathaus hievten. Zum 48. Mal veranstaltete der Verein die Aktion, 30 Mal davon vor dem Vereinsheim, 18 Mal auf dem Marktplatz – immer in Tracht. Um 19.49 Uhr stand der 750 Kilogramm schwere Maibaum. Danach wurde geplattelt und musiziert. Im Festzelt schwangen dann die Besucher das Tanzbein.

Der Sondelfinger Festplatz brummte am Mittwoch bis in die Nacht hinein. Gefühlt der halbe Flecken wollte unter den bunten Bändern des Maibaums sitzen und plaudern, bestens versorgt von den Fußballfrauen und -herren des TSV Sondelfingen an Grill, Schankwagen und Cocktailbar. Gute-Laune-Klänge lieferte die TSV-Blasmusik, die nach 15 Jahren Kassner-Dirigat ihr erstes Heimspiel unter Julian Hölz gab – Generalprobe sozusagen für das große Muttertagskonzert am nächsten Samstag.

Pure Muskelkraft

Bezirksbürgermeister Mike Schenk begrüßte nicht nur die Gästeschar. Unter seiner Leitung wurde mit Maschinen- und Manneskraft auch der Baum aufgestellt und gerade gerückt, bis Schenk zufrieden den Daumen hob und die Zuschauer begeistert applaudierten.

Mössingens Musikverein führt den Maifest-Umzug in Mössingen an. Foto: Jürgen Meyer
Mössingens Musikverein führt den Maifest-Umzug in Mössingen an.
Foto: Jürgen Meyer

In Großengstingen war beim Maibaumstellen pure Manneskraft gefragt. Denn wie schon seit Jahrzehnten »lieferte« die Feuerwehrabteilung im Fußmarsch den mit Kranz, Krone und etlichen Bändern wunderschön geschmückten, 15 Meter langen Maibaum auf den Schlossplatz. Zahlreiche Bürger beobachteten das traditionelle und schweißtreibende Hochhieven mittels Schwalben wie anno dazumal. Die Schwäbische Alb Musikanten umrahmten das Prozedere mit passenden Liedern.

In Bernloch geht die Party weiter

Eines der beliebtesten Feste der Region, das gleichzeitig die Zeltfest-Saison auf der Reutlinger und Münsinger Alb einleitet, ist das Bernlocher Maifest des Sport- und Schützenvereins SSV Bernloch. Wie immer zog auch die 42. Auflage mit ihrem breit gefächerten Angebot unzählige Besucher auf das Festgelände beim Vereinsheim am »Brechhölzle«, das schöne Wetter lockte zudem unzählige Wanderer und Radfahrer an. Mit der Rock- und Pop-Coverband Precious Time, der »Riedberg Partyband« mit ihrem Stilmix aus Oberkrainerklang, aktuellen Charthits oder Schlagern und Hardrock sowie den Blaskapellen aus Riederich und Sontheim gab es zum Maifeiertag wieder Musik aller Couleur für Jung und Alt. Die riesige Auswahl an kulinarischen Leckerbissen sorgte für zufriedene Gäste. Auch die beliebte Schlachtplatte mit frischem Bauernbrot wurde trotz des warmen Wetters fleißig geschlemmt.

Nach dem Maibaumstellen in Glems tanzten die Kinder der Freien Evangelischen Schule (FES) unter Leitung von Yvonne Boss in den Mai. Foto: Mara Sander
Nach dem Maibaumstellen in Glems tanzten die Kinder der Freien Evangelischen Schule (FES) unter Leitung von Yvonne Boss in den Mai.
Foto: Mara Sander

Für Kinder war kostenloses Schminken im Angebot, auch lockten Vergnügungspark und Spielplatz zum Verweilen. »Von unseren etwa 500 Mitgliedern ist gut die Hälfte in mehreren Schichten am Arbeiten«, sagte Oliver Schrade Danke für ihren großen Einsatz. Am Samstag geht das Fest mit der Party- und Oktoberfestband »Berghirsche« nahtlos weiter. Der schon traditionelle Motorrad- und Gemeindegottesdienst, Livemusik und Motorradpastor Jörg Sahm folgen am Sonntag. Blasmusikkapellen aus Bempflingen, Rietheim sowie Eglingen sorgen da für gute Laune bei den Besuchern.

36 Hocks und eine Demo

Im Kreis Tübingen mit seinen 62 Teilorten hatten Freiluftfeiernde die Auswahl zwischen 36 Hocketen. Von den wilden Feuerstellen zwischen Mössingens Olgahöhe und dem Einsiedel Schönbuch einmal ganz abgesehen. Somit brannte flächendeckend auf den Fest- und Marktplätzen, wenn nicht wenigstens ein Grillfeuer, dann doch die Sonne auf die voll besetzten Biertische. Am Feiertag suchte man unter den zusammengestutzten Maibäumen vergeblich nach Schatten. (GEA)