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Streuobst-Annahme: Saftiger Rekord für die Schützengilde Betzingen

Seit Jahren organisiert die Schützengilde Betzingen eine Streuobst-Annahmestelle, aber noch nie wurden derart viele Äpfel abgegeben.

Fritz Pfingsttag lässt seine Äpfel an der Streuobst-Annahmestelle der Schützengilde Betzingen aus dem Sack.
Fritz Pfingsttag lässt seine Äpfel an der Streuobst-Annahmestelle der Schützengilde Betzingen aus dem Sack. Foto: Stephan Zenke
Fritz Pfingsttag lässt seine Äpfel an der Streuobst-Annahmestelle der Schützengilde Betzingen aus dem Sack.
Foto: Stephan Zenke

BETZINGEN. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, aber dann beginnt im besten Fall eine weite Reise. Fleißige Menschen heben ihn auf, sacken ihn ein, bringen ihn beispielsweise zur Streuobst-Annahmestelle in Betzingen. Dort nehmen nimmermüde Mitglieder der Schützengilde Betzingen die Früchte der Natur entgegen, schließlich presst die Burkhardt Fruchtsäfte GmbH sie in Laichingen aus. So ist das seit Jahren, aber jetzt hat die Menge der angenommenen Äpfel für einen saftigen Rekord gesorgt.

Fritz Pfingsttag lässt seine Äpfel an der Streuobst-Annahmestelle der Schützengilde Betzingen aus dem Sack.
Fritz Pfingsttag lässt seine Äpfel an der Streuobst-Annahmestelle der Schützengilde Betzingen aus dem Sack. Foto: Stephan Zenke
Fritz Pfingsttag lässt seine Äpfel an der Streuobst-Annahmestelle der Schützengilde Betzingen aus dem Sack.
Foto: Stephan Zenke

Über 51 Tonnen, präzise mehr als 51.173 Kilogramm, konnten die neun ehrenamtlichen Helfer der Schützengilde während ihrer 173 Stunden dauernden Aktion an der Carl-Zeiss-Straße im Industriegebiet West einsammeln. So etwas gab's noch nie, das schlägt jeder Obstkiste den Boden aus. Im vergangenen Jahr waren es beispielsweise lediglich 12.803 Kilogramm, rechnet Klaus-Michael-Tront vor. Der mehrfache ehemalige Vorsitzende des treffsicheren Vereins hat die Kooperation mit dem Fruchtsafthersteller 2021 erfolgreich ins Visier genommen. Seitdem ist dieses ehrenamtliche Engagement ein Volltreffer.

Die Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen.
Die Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen. Foto: Stephan Zenke
Die Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen.
Foto: Stephan Zenke

Die technischen Einrichtungen vom Bürocontainer über Waage bis hin zum Förderband in jeweils zwei Transportcontainer stellt die Burkhardt Fruchtsäfte GmbH. Für die persönliche Betreuung der Anlieferer sorgt die Schützengilde. »In diesem Jahr gab's sehr viel und sehr gutes Obst«, freut sich Tront. Die Sache ist für alle Beteiligten ein Gewinn.

Über 51 Tonnen Äpfel wurden in diesem Jahr bei der Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen abgegeben.
Über 51 Tonnen Äpfel wurden in diesem Jahr bei der Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen abgegeben. Foto: Stephan Zenke
Über 51 Tonnen Äpfel wurden in diesem Jahr bei der Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen abgegeben.
Foto: Stephan Zenke

»Für 100 Kilogramm gibt's aktuell 15 Euro. Am Anfang der Aktion Ende August waren es noch 13 Euro«, erklärt der mit Früchten erfahrene Schütze, »im vergangenen Jahr haben wir mit 19 Euro aufgehört«. Selbst wenn es sehr anstrengend ist, auf der eigenen Streuobstwiese die Äpfel einzusammeln, erbringen sie am Ende einen hübschen Ertrag.

Geld oder Gutschein im Angebot

Wer statt Bargeld lieber Flüssiges wünscht, kann seine Äpfel »im Lohnmostverfahren in Gutscheine tauschen«, steht auf einem Informationsblatt von Burkhardt. Für jeweils zehn Kilogramm gibt's einen Gutschein, der bei ausgewählten Händlern Rabatt beim Einkauf von Fruchtsäften und Nektaren aus dem aktuellen Sortiment des Herstellers bringt. »Ihr Preisvorteil beim Kauf einer Kiste Saft ist deutlich höher als der Betrag, den Sie für zehn Kilogramm Äpfel bekommen würden«, heißt es. Dennoch bevorzugen, so Tront, die meisten Besucher der Betzinger Annahmestelle Bargeld. Als Dankeschön für alle Anlieferer gab's darüber hinaus eine kleine Flasche Apfelsaft.

Gute Gespräche bei der Anlieferung

Insgesamt zählten die Schützen in dieser Saison deutlich mehr als 300 Menschen, die mit ihren Äpfeln in die Carl-Zeiss-Straße gekommen sind. »Das Schöne sind die Gespräche bei der Anlieferung«, erzählt Fritz Pfingsttag, ebenfalls ehemaliger Vereinsvorsitzender und stets engagierter guter Geist der Schützen. Das liege auch daran, dass die Mehrzahl der Menschen mit Früchten im Kofferraum keine jungen Hüpfer mehr seien. Man kenne und schätze sich seit vielen Jahren. Gemeinsam ist allen aber auch die Heimatliebe für die Kultur der Streuobstwiesen.

Über 51 Tonnen Äpfel wurden in diesem Jahr bei der Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen abgegeben.
Über 51 Tonnen Äpfel wurden in diesem Jahr bei der Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen abgegeben. Foto: Stephan Zenke
Über 51 Tonnen Äpfel wurden in diesem Jahr bei der Streuobst-Annahme der Schützengilde Betzingen abgegeben.
Foto: Stephan Zenke

Für die Schützengilde selbst springt durch die Streuobst-Annahme ein nettes Taschengeld heraus. Sie erhält Anteile am Wert der eingesammelten Äpfel. Reich wird davon niemand, »aber da kommt schon etwas raus«. Tront verrät gerne, wo der Ertrag für Freude sorgt: »Das Geld wandert in die Jugendkasse für die Ausrüstung«. (GEA)