Spenden der GEA-Leser gegen Ausgrenzung durch Armut

REUTLINGEN. In vielen Familien ist das Geld sehr knapp – selbst im wohlhabenden Baden-Württemberg. In manchen ist es sogar so knapp, dass sie unter die Armutsgrenze rutschen. Doch selbst wenn man noch keinen Anspruch auf Sozialleistungen hat: Häufig können sich gerade Familien mit mehreren Kindern zusätzliche Ausgaben, die bei anderen selbstverständlich sind, kaum leisten – etwa für neue Schulsachen oder den Beitrag zum Schullandheim. Da kann es schnell passieren, dass Kinder unter Ausgrenzung zu leiden haben.

So übernahm »GEA-Leser helfen« vergangenes Jahr die Kosten für den neuen Schulranzen eines Kindes, das auch auf der weiterführenden Schule noch lange geduldig seinen Einschulungsranzen trug, weil sich seine alleinerziehende Mutter von Hartz IV keinen neuen leisten konnte. Die Mutter hatte sich von sich aus an den Hilfsverein der GEA-Leser gewandt: Seit sie vom Vater ihres Kindes getrennt lebe und dieser sich weder kümmere noch Unterhalt zahle, komme sie mit dem Geld kaum über die Runden.

Zusätzlich zum Schulranzen und den Materialien fürs neue Schuljahr seien weitere außergewöhnliche Rechnungen gekommen, die ihr Monatsbudget weit überschritten hätten. Sie habe sich zwar Geld geliehen, befinde sich aber in großer Not, dieses auch wieder zurückzuzahlen, schilderte die Frau ihre Sorgen. »GEA-Leser helfen« übernahm nicht nur die Kosten für die Schulsachen, sondern auch die restliche Monatsrechnung des Energieversorgers. Damit waren die Altlasten erst einmal abgedeckt und ein sorgenfreierer Start in den neuen Monat möglich.

Dass Schule heutzutage ohne einen Computer zu Hause kaum mehr funktioniert, bekommen vor allem diejenigen Familien deutlich zu spüren, die sich ein solches Gerät nicht leisten können. Nicht nur Hausaufgaben oder Präsentationen sollen damit erledigt oder vorbereitet werden. Viele Klassen nutzen auch gezielt bestimmte Lernsoftware, die dabei hilft, so manchen Stoff anschaulich zu vermitteln und einzuüben – ganz zu schweigen von der Medienkompetenz, die man quasi nebenbei erwirbt.

Für ein Kind aus einer Familie, die von Hartz IV lebt, wandte sich die Mitarbeiterin des Jobcenters an »GEA-Leser helfen«. Von der Schule war die Nutzung eines PCs zuhause vorgegeben worden, die Mutter konnte diesen aber nicht bezahlen. Sie hatte sich bereits an die Schulleitung und auch an den Förderverein der Schule gewandt, jedoch keine Unterstützung bekommen. Auch dem Jobcenter waren durch die engen Vorschriften die Hände gebunden. Dank der Unterstützung der GEA-Leser konnte das Kind schließlich doch einen Computer bekommen, um beim Einsatz der Lernsoftware nicht hinter seinen Mitschülern zurückzubleiben.

Im Fall einer alleinerziehenden Mutter von sechs Kindern half der Verein, neue Betten und Kinderzimmereinrichtung anzuschaffen. »Der Vater ist psychisch erkrankt und hat zurzeit keinen Kontakt zur Familie«, schrieb eine Therapeutin in ihrem Antrag. Die Familie lebt von Hartz IV und dem Unterhaltsvorschuss des Jugendamtes. »Die Mutter ist sehr engagiert und bemüht sich, der großen Aufgabe der Pflege und Erziehung ihrer Kinder einigermaßen gerecht zu werden«, heißt es weiter. Vor allem finanziell ist dies schwierig, da das Geld kaum reicht. Mit neuen Betten bekamen die Kinder jetzt eine bessere Chance, morgens ausgeschlafen in die Schule zu gehen.

Auch einer vierköpfigen Familie mit zwei kleinen Kindern half der Verein, die Kinderzimmer einzurichten. »Nach vier Jahren Suche hatte die Familie nun das Glück, eine größere Wohnung zu finden«, schrieb eine Familienhelferin. Zwar haushalte die Familie mit dem wenigen Geld, das zur Verfügung steht, gut – der Umzug habe aber alle Rücklagen aufgebraucht. Für die beiden Kinder, die bisher mit im Bett und unter den Bettdecken der Eltern schliefen, reichte es nicht mehr, eigene Betten und Bettwäsche anzuschaffen. Diese Ausgaben übernahm »GEA-Leser helfen« und bezahlte noch für jedes Kinderzimmer einen Schrank. (GEA)