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Siegerentwurf: Aus Reutlinger Ypern-Kaserne wird autofreies Quartier

Von links: Baubürgermeisterin Angela Weiskopf, GWG-Geschäftsführer Ralf Güthert, Amtsleiter für Stadtentwicklung und Vermessung Stefan Dvorak, Michael Pracht und Ulrich Neumann von der Project GmbH vor dem Siegermodell. Foto: GWG
Von links: Baubürgermeisterin Angela Weiskopf, GWG-Geschäftsführer Ralf Güthert, Amtsleiter für Stadtentwicklung und Vermessung Stefan Dvorak, Michael Pracht und Ulrich Neumann von der Project GmbH vor dem Siegermodell.
Foto: GWG

REUTLINGEN. Um die Entwicklung des Ypern-Kasernen-Areals an der Ringelbachstraße voranzutreiben, wurde ein städtebauliches Wettbewerbsverfahren initiiert. Nun hat die Jury unter dem Vorsitz von Patrick Gmür, Architekt aus Zürich, aus drei Entwürfen den Projektentwurf ausgewählt. Vor fünf Jahren entschieden die GWG Reutlingen und die Stadt, das ehemalige Kasernenareal der Ypern-Kasernen im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens mit frühzeitiger Bürgerbeteiligung zu planen. Die GWG Reutlingen wird das komplette Kasernengelände entwickeln, wobei drei der südlichen Kasernengebäude erhalten werden sollen. Hier konnte das Architekten-Team Walk Architekten aus Reutlingen und Bogevischs Büro aus München bei der Jurysitzung im Werkstattverfahren überzeugen.

Auf circa 2,5 Hektar Plangebiet entstehen zukünftig mehr als 200 preiswerte Wohneinheiten sowie 30 bis 50 Wohnungen, die für Bauherrengemeinschaften vorgesehen sind. Das Areal soll künftig ein lebendiges, gemischtes Quartier werden. Angedacht ist ein autofreies Quartier, bei welchem Neuintegrationen räumlich wie auch funktional einzupflegen sind. Außerdem geplant: ein Quartiers-Parkhaus mit über 100 Stellplätzen und einer Abstellfläche für Fahrräder und E-Mobility, sowie eine Kindertageseinrichtung, ein Mobilitätshub mit Werkstatt und Gewerbeflächen – alles in direkter Nähe zur Innenstadt und umliegenden Nahversorgern. Alle aktuellen Bestandsnutzer werden zukünftig weiterhin in den Räumlichkeiten untergebracht.

Die Vergabe des Projekts erfolgte über ein zweistufiges Werkstattverfahren, das nach einer Bürgerbeteiligung von Oktober 2022 bis Juni 2023 stattfand. Drei Architekturbüros arbeiteten dafür ihre Vorschläge aus, ehe eine Jury tagte. Die Architekturbüros Walk und Bogevischs konnten mit ihrem Konzept überzeugen.

Der Vorsitzende der Jury Patrick Gmür, Architekt aus Zürich lobte: »Es war ein sehr interessanter Prozess, bei dem sehr viel Arbeit geleistet wurde – das hat man während des Verfahrens gespürt!« Das Architekten-Team hat sich dazu entschieden, ein urbanes Quartier mit einer Vielfalt an Räumen und Nutzungen entstehen zu lassen, bei dem insbesondere der Baumbestand erhalten werden soll. Drei rückwärtige Bestandsgebäude werden zurückgebaut und die Raumstruktur des ehemaligen Kasernengeländes wird weiterentwickelt. Besonders überzeugt war die Jury von den vier quadratisch angeordneten Baukörpern, die einen öffentlich zugänglichen Innenhof, die sogenannte »grüne Lunge« umrahmen.

GWG-Geschäftsführer Ralf Güthert betonte, wie zufrieden er mit dem Ergebnis ist: »Wir konnten in diesem Wettbewerb zeigen, dass wir ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Projekt in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern Reutlingens auf die Beine stellen können. Das hat mich besonders gefreut.« Auch Baubürgermeistern Angela Weiskopf zeigt sich optimistisch: »Es war eine komplexe Aufgabe, die die Architektenteams vor sich hatten. Mit dem Ergebnis haben wir eine solide Ausgangsbasis für ein durchaus außergewöhnliches Projekt. Das kooperative Werkstattverfahren, das es in dieser Form in Reutlingen gab, hat sich gut bewährt.«

Noch vor der Konkretisierung des Bebauungsplanverfahrens, ist ab dem 28. November eine vierwöchige öffentliche Ausstellung des Siegerentwurfes in den Räumlichkeiten des Begegnungs- und Integrationszentrums (BEGIZ), das sich im ersten Obergeschoss der Gebäude in der Ypern-Kaserne, Ringelbachstraße 195/41, befindet, angedacht. (pm)