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Sieben Container am Reutlinger Behnisch-Bau als Nasszellen für Geflüchtete

Das erste Reutlinger Altenheim in der Ringelbachstraße wird für den Aufenthalt von 60 Personen ertüchtigt.

Die Stadt stellte Container am Behnisch-Bau in der Ringelbachstraße auf als Nasszellen für Geflüchtete.
Die Stadt stellte Container am Behnisch-Bau in der Ringelbachstraße auf als Nasszellen für Geflüchtete. Foto: Steffen Schanz
Die Stadt stellte Container am Behnisch-Bau in der Ringelbachstraße auf als Nasszellen für Geflüchtete.
Foto: Steffen Schanz

REUTLINGEN. Der Behnisch-Bau in der Ringelbachstraße 58 gilt als erstes Reutlinger Altenheim und steht seit Jahren leer. Das Gebäude wird künftig als Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete genutzt. Weil die Renovierung von Bädern und Toiletten zu teuer geworden wäre, stellte die Stadt jetzt Container auf.

Das ursprüngliche Gebäude stammt aus dem Jahr 1928 und wurde 1971 vom renommierten Architekturbüro Bünter Behnisch & Partner umgebaut. Die Anlage wurde 1976 mit 133 Betten in Ein- und Zweibettzimmern und 26 Personalwohnungen in Betrieb genommen und erhielt zahlreiche Preise, mit denen »nicht nur eine in jeder Hinsicht gelungene Gestaltung ausgezeichnet, sondern auch die humane Verpflichtung des Architekten in einer einseitig rationell orientierten Zeit gewürdigt und ermutigt werden« sollte. So heißt es in der Laudatio zum Deutschen Architekturpreis 1977. Seit 2004 steht das Ensemble aus Alt- und Neubau unter Denkmalschutz.

2007 stand die Einrichtung erneut auf dem Prüfstand. Sie konnte mit den aktuellen Standards der Pflege nicht mithalten. Gestiegene Anforderungen an moderne Pflegestandards, an die Sicherheit und vor allem an den Brandschutz der Holzfassade hätten eine Generalsanierung zur Weiternutzung erforderlich gemacht. Zehn Millionen Euro hätte eine Ertüchtigung gekostet. Der Gemeinderat beauftragte den Eigentümer, die Stiftung Altenhilfe der Stadt Reutlingen, mit einem Konzept zur Errichtung von zwei Ersatzbauten, einer davon am Standort Ringelbach, der 2015 bezogen wurde. Seitdem steht der Behnisch-Bau leer.

Unterschiedliche Ideen und Untersuchungen zur Umnutzung für betreutes Wohnen oder als Studentenwohnheim schienen unrealistisch, sodass die Stadt schon 2013 den Verkauf an einen Investor in Erwägung zog. Kurzfristig wird jetzt ein Teil des Gebäudes als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden. Langfristig soll die Anlage veräußert werden. Angepeilt ist eine Nutzungsdauer von fünf Jahren als Gemeinschaftsunterkunft. (GEA)