Logo
Aktuell Ehrungen

Reutlinger Rot-Kreuz-Urgestein für jahrzehntelanges Engagement geehrt

Rot-Kreuz-Urgestein Paul Mohl wurde für unglaubliche 66 Jahre als Organisator von Blutspendeaktionen in Reutlingen geehrt.

Paul Mohl (Mitte) wurde am Mittwoch bei der Blutspendeaktion in der Rommelsbacher Wittumhalle inmitten seiner Rot-Kreuz-Familie
Paul Mohl (Mitte) wurde am Mittwoch bei der Blutspendeaktion in der Rommelsbacher Wittumhalle inmitten seiner Rot-Kreuz-Familie geehrt. Foto: Norbert Leister
Paul Mohl (Mitte) wurde am Mittwoch bei der Blutspendeaktion in der Rommelsbacher Wittumhalle inmitten seiner Rot-Kreuz-Familie geehrt.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. 1959 hatte Paul Mohl zum ersten Mal eine Blutspendeaktion in Reutlingen organisiert. 66 Jahre ist das nun her. »Dabei ist Paul Mohl noch keine hundert Jahre alt«, sagte Barbara Bosch und lachte. Am Mittwoch kam die ehemalige Reutlinger Oberbürgermeisterin als Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung aus Stuttgart und vor allem als Präsidentin des DRK Baden-Württemberg in die Rommelsbacher Wittumhalle.

»Ohne das Ehrenamt würde in Deutschland nichts gehen«, betonte Bosch in ihrer Laudatio für Paul Mohl. Der heute 84-Jährige war am Mittwoch erneut als Organisator der Blutspendeaktion vor Ort. »Angefangen hatten wir in der Begerschule in verschiedenen Klassenzimmern«, berichtete Mohl. Fast alle Reutlinger Schulen folgten als Unterkunft für die Aktionen, bevor sie im Vereinsheim des DRK Reutlingen durchgeführt wurden. Doch dort wurde es spätestens seit Corona-Zeiten zu eng, wie das Regierungspräsidium befand.

249 Blutspendeaktionen hat Mohl laut Bosch organisiert. »Das Blutspenden ist mir eine Herzensangelegenheit«, betonte Paul Mohl. Insgesamt seien bei all den Aktionen rund 34.000 Spenden gegeben worden. »Es ist gar nicht vorstellbar, wie vielen Menschen durch diese Blutkonserven geholfen werden konnte«, so Bosch. Schließlich handle es sich dabei doch um diesen einen, ganz besonderen Saft, der nicht künstlich hergestellt werden kann »und den man auch nicht handeln darf«, so die Staatsrätin, die selbst auch schon seit 1978 beim Roten Kreuz dabei ist.

Die Arbeit der Rot-Kreuz’ler werde aber nicht einfacher, erklärten Michael Schmidt und Dirk Baumgärtel, die seit 1. Januar dieses Jahres das neue Führungsduo des DRK-Ortsvereins Reutlingen bilden. Anforderungen an Personal und Material würden immer größer. »Früher war mein Vater noch im Parka und einem kleinen Rot-Kreuz-Köfferchen bei den Spielen des SSV«, erinnerte sich Paul Mohl. Heute stehe der bestens ausgestattete Rettungswagen stets vor dem Stadiontor.

Wie der Vater, so der Sohn

Schon Mohls Vater war beim DRK – der Sohn führte die Tradition weiter. Erst war er im Jugend-Rot-Kreuz und heute ist er immer noch aktiv. »Ich mach’ das, solange ich kann«, versprach er. Denn auch nach 66 Jahren soll noch nicht Schluss sein.

Die Blumen für seine Frau werde er natürlich gerne weitergeben, »sie ist ja auch immer noch mit aktiv und hat heute Morgen Brötchen geschmiert«, so Mohl. »Für den Mann, der schon alle Ehrungen erhalten hat« hatten Barbara Bosch und das Rote Kreuz doch noch eine Urkunde und eine Ehrennadel in Gold gefunden. Ob er angesichts von so viel Lob aufgeregt sei? »Noi, warum?«, fragte er zurück. (GEA)