REUTLINGEN. Die Zeitenspiegel-Reportageschule Reutlingen ändert nach 14 Jahren ihre inhaltliche und strukturelle Ausrichtung. Der Träger, die Volkshochschule Reutlingen trennt sich zum ersten Oktober von der Remstaler Agentur Zeitenspiegel.
»Wir wollen künftig noch besser werden und stellen uns daher breiter auf«, erklärt Schulleiter Philipp Maußhardt. Ab sofort heißt die Schule nur noch Reportageschule. Denn eine Weiterentwicklung sei mit der Agentur Zeitenspiegel nicht mehr möglich. Der erzählende Journalismus stehe weiterhin im Zentrum der Schule. »Aber die Reportage hat in vielen Medien nicht mehr den Platz, den sie einmal hatte«, sagt Maußhardt dazu. Dem Schulleiter steht nun gleichberechtigt Ariel Hauptmeier zur Seite. Konzeptionell beraten werden sie künftig von einem Dreier-Team, das aus Heike Faller (Die Zeit), Wolfgang Bauer (Die Zeit) und Michael Obert (Reporter-Akademie Berlin) besteht.
Anton Hunger gibt Kuratorenvorsitz ab
Zum Kuratorium gehört ab sofort Cordt Schnibben (Reporterfabrik). Ex-Porsche-Sprecher Anton Hunger gibt hingegen seinen Kuratorenvorsitz ab. Denn der wolle den Schritt ohne Zeitenspiegel nicht mitgehen, sagt Maußhardt.
Tilman Wörtz, Zeitenspiegel-Geschäftsführer und bisheriger pädagogischer Leiter der Schule, ist total überrascht: »Für mich ist die Kündigung nicht verständlich.« Das Feedback der Schüler sei durchweg positiv. Wie in jeder Kooperationen habe es Spannungen gegeben, mehr auch nicht. (GEA)