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Reutlinger Stadtverkehr (RSV): Das geht noch busser

Radler unterwegs.
Radler unterwegs. Foto: dpa
Radler unterwegs.
Foto: dpa

Wenn sich die kleinen Rädchen nicht drehen oder nicht gut ineinandergreifen, rollt mitunter gar nichts. Das gilt auch für Vorhaben, die von vielen Mitarbeitern im Team umgesetzt werden. Wie das neue Reutlinger Buskonzept. Ein kleiner Test wirft zumindest in diesem speziellen Fall kein besonders gutes Licht auf die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft: Der Versuch, mit einem Fahrrad einen Stadtbus Richtung Gönningen zu besteigen, kam nicht gut ins Rollen, schon eher geriet die Unternehmung zum Hindernislauf (siehe nebenstehenden Bericht).

Busfahrer und Mitarbeiter am Infoschalter scheinen über die aktuellen Regelungen ihres Unternehmens noch nicht auf dem Laufenden zu sein. Und sich selbst in der Sonderfrage online zu informieren, gestaltete sich ebenfalls schwierig. So gewinnt man keine neuen Freunde für die umweltfreundliche Kombi von Fahrrad und Bus.

Dabei ist die Neuerung, die Mitnahme von Bikes grundsätzlich zu erlauben, für Rad- und Busfahrer ein echter Fortschritt. Wermutstropfen ist die Sperrzeit für die Fahrradmitnahme zwischen 7 und 10 Uhr – also in der Zeit, wenn der Bedarf wahrscheinlich am höchsten ist.

Natürlich sind die beschriebenen Probleme bei der Nutzung des neuen Angebots kein Drama. Es kann sich auch einfach um eine Verkettung unglücklicher Zufälle gehandelt haben. Noch – knapp zwei Monate nach Einführung des neuen Buskonzepts – kann man kleinen Pannen mit Verständnis begegnen. Bis alle Details des umfangreichen Busfahrplans in allen Köpfen des Verkehrsbetriebs angekommen sind, braucht es wahrscheinlich noch etwas mehr Zeit. Genauso wie die Akzeptanz des neuen Angebots. Nach Auskunft der RSV gibt es bislang keinen großen Bedarf an einer Radmitnahme. Überhaupt fahren viel zu oft viel zu leere, zu große und zu laute Busse durch die Stadt.

Werktags ab 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen ist die Radmitnahme auf allen Linien übrigens kostenlos. Eine gute Möglichkeit, selbst zu testen, ob die Kombi Bus/Bahn jetzt besser funktioniert – und eine alltagstaugliche Alternative zum Auto sein kann.

 

ele@gea.de

 

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