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Aktuell Jubiläum

Reutlinger Paar Margarete und Günter Zwerenz sind seit 65 Jahren verheiratet

Margarete und Günter Zwerenz feierten das Fest der Eisernen Hochzeit. Seit rund einem Jahr leben sie im Seniorenzentrum Gertrud Luckner in Orschel-Hagen. Reutlingens Oberbürgermeister kam zum Gratulieren.

Margarete und Günter Zwerenz feierten am Mittwoch ihre Eiserne Hochzeit und freuten sich über den Besuch von Oberbürgermeister T
Margarete und Günter Zwerenz feierten am Mittwoch ihre Eiserne Hochzeit und freuten sich über den Besuch von Oberbürgermeister Thomas Keck. Foto: Gabriele Böhm
Margarete und Günter Zwerenz feierten am Mittwoch ihre Eiserne Hochzeit und freuten sich über den Besuch von Oberbürgermeister Thomas Keck.
Foto: Gabriele Böhm

REUTLINGEN. »Als er mich von einem Abend im Familien- und Freundeskreis nach Hause brachte, habe ich gedacht, der sagt ja überhaupt nichts«, lacht Margarete Zwerenz. Gefunkt habe es bei ihr deshalb erst später, aber dann wurde 1960 auch geheiratet. Die pfiffige Seniorin feierte am Mittwoch mit ihrem Ehemann Günter das Fest der Eisernen Hochzeit nach 65 Ehejahren.

Margarete Zwerenz geborene Tscherwitschke kam 1931 im schlesischen Gottesberg Kreis Waldenburg, Bezirk Breslau, zur Welt. Der Vater, Hauer im Bergbau, starb wegen eines Lungenleidens früh und ließ seine Frau und die sechs Kinder zurück. 1945 kam die Familie durch Vertreibung erst ins Sauerland, dann durch verwandtschaftliche Beziehungen nach Reutlingen. Hier arbeitete die Näherin in der Strickwarenfabrik Rall.

Günter Zwerenz wurde 1930 in Reutlingen geboren. Als gelernter Tischler arbeitete er bei der Firma Waiker. Bei einem privaten Treffen lernte er Margarete kennen und brachte sie anschließend vom Storlach zur Römerschanze nach Hause. Zur Geschichte des schweigsamen Nachhausewegs meint er schlagfertig: »I han se abr au et ausg'fragt.« Begleitet habe er sie, damit sie sicher heim kam, aber ja, auch, weil er sie da schon ganz nett fand.

Schüchterne Anfänge

Eine Sympathie, die sich auch bei seiner späteren Frau entwickelte. »Sozusagen von einem Tag auf den anderen.« Natürlich habe man sich nach den ersten schüchternen Anfängen auch sehr gut unterhalten können. Das Paar heiratete 1960 in St. Peter und Paul im Storlach und bezog eine Wohnung in Orschel-Hagen, wo es den beiden sehr gut gefiel. Seit dem Rentenbeginn ist umso mehr Zeit für die Hobbys. »Ich habe immer gerne gestrickt und gelesen, aber nur, wenn mich ein Buch wirklich interessiert hat«, sagt Margarete Zwerenz. Auch beim Fernsehschauen sei sie sehr wählerisch.

Ihr Mann Günter löst gerne Kreuzworträtsel und betont, das sei auch gut für den Kopf. Auch die Gymnastik im Seniorenzentrum Gertrud Luckner, wo die beiden seit rund einem Jahr leben, gefalle ihm sehr. Gerne gehen beide zusammen auch zur Andacht, die im Zentrum angeboten wird. »Wir fühlen uns hier gut aufgehoben«, betonen beide. Günter Zwerenz nutzt inzwischen einen Rollstuhl, seine Frau einen Rollator, zur Sicherheit.

Dem OB die Hand geschüttelt

Am Mittwoch überbrachte Oberbürgermeister Thomas Keck die Glückwünsche der Stadt, des Ministerpräsidenten und des Bundespräsidenten. Auch Leckereien und einen Blumenstrauß hatte Keck mitgebracht. »Ich freue mich, dass ich auch mal dem Oberbürgermeister die Hand schütteln kann«, meinte die Jubilarin fröhlich. Bei der Feier zu Gast war auch Irene Sauer, Schwester von Günter Zwerenz.

Auf die Frage nach dem Rezept für eine lange glückliche Ehe antwortet Margarete, sie habe sich immer ganz an die Regel ihrer Mutter gehalten: »Nie im Streit zu Bett gehen.« Über ihren Mann sagt sie: »Er ist noch bei mir, das ist wichtig!« (GEA)