REUTLINGEN. »Feiern verbindet«, stellt Simon Kiefer als Geschäftsführer von Pro Juventa beim 27. Ententeichfest fest. Die gemeinnützige Jugendhilfegesellschaft organisiert das Ereignis zusammen mit der Stadtteilrunde. Tatsächlich zeigt die gemeinsame Party von Voller Brunnen, Storlach und Römerschanze wie lebendig diese Viertel sind. »Eine wunderbare Möglichkeit zur Begegnung und um wahrzunehmen, was es alles gibt«, ergänzt die evangelische Pfarrerin Ursula Heller. Bei sonnigem Wetter lockt so einiges an den kleinen Teich an der Mittnachtstraße.
Das Jugendhaus Bastille stellt Bilder seiner Arbeit aus. Mit dabei sind auch der Tagesmütterverein Reutlingen sowie der Kinderschutzbund. Ebenfalls vertreten der Kindergarten Humboldtstraße oder die Mädchengruppen des Wiesprojekts. Überall stehen Bierbänke und Tische mit Sonnenschirmen, an denen sich gute Gespräche ergeben. Kinder können Bälle auf Bierbüchsen werfen oder malen. Von der Bühne herunter wird für Unterhaltung gesorgt.
Musik begleitet das Fest
Zunächst spielt die Jugendkapelle des Original Musikvereins Sondelfingen. Anschließend beschallen die beiden Straßenmusiker Luis Sosa mit seiner Gitarre und Gesang sowie Serdar Kabashi am Schlagzeug das reichlich vorhandene Publikum. Hauptband ist am Abend die Reutlinger Band »Suabian Kick«. Die Gruppe wird gerne »Kind der 80er« genannt, zeichnet sich durch ihr überzeugendes Motto »einfach gute Laune machen« aus. Bei alledem servieren mehrere Stände leckere Speisen und Getränke. »Rote grillen Rote« heißt es beispielsweise beim SPD-Ortsverband. Schließlich ist der Kinderflohmarkt ebenso klein wie fein geraten.
Es handelt sich um einen Stand von zwei Mädchen. Die achtjährige Sina und ihre gleichaltrige Freundin Lisa verkaufen Plüschtiere. »Wir haben Aliens, eine Maus, viele Hunde und einen Wal«, beschreibt Sina das Sortiment auf ihrer Decke. »Sehr gut« laufen die Geschäfte, was bei den Preisen freilich auch kein Wunder ist: »Fünf Euro, fünfzig Cent oder einen Cent« kosten die Tiere. Für einen Cent würde man ein ganz kleines Figürchen bekommen.
Wie wertvoll so ein Ententeichfest für den Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis in Stadtteilen ist, die schon immer von Zuwanderung geprägt gewesen sind, erklärt Pfarrerin Heller, die schon bei der allerersten Ausgabe dabei gewesen ist: »Solche Aktionen werden immer wichtiger. Die Leute isolieren sich immer mehr. Vor allem die Jüngeren. Aber wenn man sich von Angesicht zu Angesicht begegnet, dann klappt’s«. (GEA)